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Erste Katastrophen

Veröffentlicht: 06.09.2018

Ich denke schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden. Am Montag hat meine Arbeit im Kindergarten angefangen. Es hat sich herausgestellt ich war nicht ohne Grund so nervös.

Am Samstag haben sie im Kindergarten eine Art Sportfest und deshalb bereiten sich die Kinder gerade darauf vor. Sie üben Lieder und bestimmte Sporttänze (keine Ahnung ob die Japaner das so beschreiben würden, es ist auf jeden Fall Bewegung mit Musik). Das heißt, ich bin kurz vor 9 im Kindergarten erschienen und wurde direkt meiner Gruppe zugeordnet. キリン組 Die Giraffengruppe mit Kindern im Alter von vier bis sechs.

Alles schön und gut und noch relativ normal. Ich wurde der Gruppe von 25 Kindern vorgestellt und die Kinder haben auch sich vorgestellt, wobei ich die Namen nach ein paar Minuten schon wieder alle vergessen hatte. Danach sind wir alle zusammen nach draußen gegangen und haben für den Sporttag geübt. Es ist echt erstaunlich wie diszipliniert japanische Kinder sind. Sie stehen ganz brav in ihren Reihen und machen tatsächlich alles mit. Mein größtes Problem war ob ich jetzt mitmachen soll oder nicht, deswegen bin ich die meiste Zeit bei meiner Gruppe geblieben und habe so gut wie alles mitgemacht (mehr schlecht als recht). Da kam ich mir so ein bisschen vor wie das fünfte Rad am Wagen.

Dienstag hatten sie eine Generalprobe für den Sporttag und ich hab wieder mitgemacht und geholfen wo ich konnte. An sich hat es auch viel besser geklappt aals vorher. Nach dem einen "Sporttanz" hat sogar einer der Mitarbeiter zu mir gesagt, dass ich es perfekt gemacht hätte. Ich glaube ich hab ihn angesehen wie ein Auto weil ich ihm kein Wort geglaubt habe...

Am Nachmittag hat man die ersten Auswirkungen des Taifuns gespürt. Der Wind wurde immer stärker und es hat immer wieder abwechselnd geregnet und dann die Sonne geschienen. Abends wurde das Ganze dann noch schlimmer. In meinem Zimmer konnte ich die Fenster rattern hören und draußen konnte ich sehen wie sich die Bäume richtig gebogen haben. Außerdem hat man den Wind immer wieder gehört wie er um die Häuser pfeift.

Mittwoch morgens konnte ich das Ganze Ausmaß des Taifuns sehen. Viel hat man vielleicht nicht gesehen, aber es hat immerhin einen ganzen Baum zerbrochen direkt vor dem Kindergarten. Die Kinder durften den ganzen Tag deswegen (und des Taifuns wegen) nicht draußen spielen und es war wirklich interessant mit anzusehen wie die Großen mit den Kleinen gespielt haben. Es macht wirklich viel Spaß mit den Kindern zu spielen auch wenn es teilweise an der Kommunikation hapert.

Abends habe ich das erste Mal mit einer Mitfreiwilligen telefoniert und es war interessant zu hören wie es in ihrer Arbeitsstelle so abläuft. Währenddessen hat es draußen gewittert und von meinem Fenster aus konnte ich wunderbar die Blitze sehen. Ich glaube ich habe sogar die ganze Stunde vor dem Fenster gesessen, weil ich so fasziniert war.

Irgendwann habe ich dann doch meinen Weg ins Bett gefunden und dachte alles ist gut. Nachts (morgens gegen 2 oder 3) bin ich dann wach geworden. An sich nichts unnormales, hätte nicht kurz danach der Boden angefangen zu vibrieren. Mein erstes Erdbeben. Mitten in der Nacht. Ganz allein. Das war ein wirklich seltsames Gefühl.

Aus Angst der Boden könnte sich gleich wieder bewegen, habe ich mich nicht getraut aus meinem Bett aufzustehen (dumme Idee, ich weiß). Vielleicht war es auch so eine Art Schockstarre und keine Ahnung was ich sonst machen sollte... Auf jeden Fall habe ich mich, nachdem es länger nicht gebebt hat, einfach wieder umgedreht und weiter geschlafen.

Am nächsten Morgen hat mich meine Gastfamilie gefragt ob alles in Ordnung bei mir ist und das ich vorsichtig sein sollte, weil noch ein weiteres Erdbeben erwartet wird. Welches Gott sei Dank nie kam. Da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass das Erdbeben ein etwas stärkeres gewesen sein musste und im nachhinein bin ich ernsthaft am überlegen ob ich den Großteil nicht einfach verschlafen habe...


Naja, danach war erstmal der Strom weg. In der Stadt fährt immer wieder ein Auto rum (glaube ich zumindest) und macht Ansagen über den neusten Standpunkt. Einziges Problem ist nur, ich hatte keine Ahnung was da eigentlich durchgesagt wurde... Meine Gastfamilie war aber total nett und hat dafür gesorgt, dass ich die Nacht über mit zwei Mitarbeitern im Tempel geschlafen habe. Außerdem hatte ich dafür ein richtig schönes Abendessen zusammen mit meiner Gastfamilie und einigen Mitarbeitern (insgesamt glaube ich 26 Leute). Es war total lecker und hat richtig viel Spaß gemacht.Vor allem war es interessant, weil das alles bei Kerzenlicht und Taschenlampen stattgefunden hat (über die Konsequenzen von kein Strom hatte ich am Anfang nicht nachgedacht, weil wir in Deutschland normalerweise nur eine rausgeflogene Sicherung haben...). Dadurch das wir kein Licht hatten konnte man nachts richtig schön die Sterne beobachten. Ich habe noch nie in Deutschland so viele Sterne gesehen, selbst die Milchstraße konnte ich erkennnen.

Zumindest ist das Erdbeben jetzt vorbei und fürs erste überstanden, wenn es nicht noch Nachbeben über die nächste Woche gibt.

Damit ist jetzt erstmal wieder alles auf dem Laufenden^^ Ich hoffe in nächster Zeit gibt es keine weiteren Katastrophen oder Unregelmäßigkeiten. Der Taifun und das Erdbeben haben für die ersten paar Monate ausgereicht.


Liebe Grüße

Janina

Antworten (1)

Joerg
Hi Große, wir sind hier alle froh, dass du die ersten (und hoffentlich die einizigen!) Katastrophen gut überstanden hast. Ansonsten bin ich fest davon überzeugt, dass nach dem ersten Monat die Situation mit der Sprache leichter. (Vorschlag: Lerne die Vokabel für den Satz: Bitte sprechen Sie etwas langsamer.) Weiterhin viel Spaß.Dein Papa

#taifun#erdbeben#gewitter#stromausfall