Veröffentlicht: 17.03.2023
Von Mindo ging es über Quito weiter südlich nach Baños. Baños ist vor allem für die vielen Outdoorsportarten, die man dort machen kann, bekannt. Die kleine Stadt ist sehr touristisch mit vielen Restaurants, Bars und Cafés und auch bei Ecuadorianern als Urlaubsziel sehr beliebt.
Nachdem am ersten Tag erstmal ankommen und abends Super Bowl gucken auf dem Plan stand, haben wir am nächsten Tag unseren ersten Ausflug gemacht. Dieser diente aber vor allem der Entspannung. Da Baños am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua liegt, gibt es dort viele Schwimmbäder mit heißen Quellen. Wir waren in der El Salado Therme. Es gibt verschiedene Becken von eiskalt bis hin zu so warm, dass man es gar nicht so lange aushalten kann. Die heißen Becken sehen zwar nicht so appetitlich aus, da das Wasser durch die Mineralien ziemlich braun gefärbt ist, aber es ist wirklich super entspannend. Für die Haare ist aber scheinbar nicht so gut, da das Tragen einer Badekappe verpflichtend ist.
Am nächsten Tag wurde es dann sportlich. Wir haben uns Mountainbikes ausgeliehen um die Ruta de las Cascadas entlang zu fahren. Auf knapp 17 Kilometern fast nur bergab, kommt man an mehreren teils spektakulären Wasserfällen vorbei. Am letzten Wasserfall kann man sich dann mit einem Truck wieder hoch nach Baños fahren lassen. Auf jeden Fall zu empfehlen und da es fast nur bergab geht auch einfach zu meistern. Das einzige was ein bisschen gestört hat, war der Regen. Aber nun gut. Wir waren zur Regenzeit dort.
Am nächsten Tag wurde es noch spektakulärer. Wir hatten eine Paragliding Tour gebucht. An sich hat es richtig Spaß gemacht das mal auszuprobieren, nur hatten wir mit dem Wetter nicht so viel Glück. Es war ein bisschen regnerisch und ziemlich kalt und bewölkt, so dass die Aussicht nicht ganz so gut war. Aber um ein Gefühl dafür zu bekommen war es gut. Die Lust ist auf jeden Fall geweckt es im weiteren Verlauf der Reise nochmal zu machen. Dann vielleicht bei besserem Wetter. Es war wirklich interessant, wie entspannt und relaxed man in dem "Stuhl" gesessen hat.
Am Donnerstag haben wir es dann wieder ruhiger angehen lassen. Wir sind mit dem Bus hoch zum Casa del Arbol gefahren. Dort befindet sich die „Schaukel am Ende der Welt“. Genaugenommen sind es 4 Schaukeln, bei denen es so aussieht, als würde man über dem Abgrund schaukeln. Die Schaukeln an sich waren ganz nett. Sie sind auf jeden Fall ein schöner Fotospot. Die Landschaft war aber richtig schön. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und somit einen wundervollen Ausblick auf die Berge.
Für freitags haben wir uns dann noch eine Tour zum Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors und dem Punkt der Erde, der der Sonne am nächsten ist, gebucht. Von Baños ist der Berg zwar nicht ganz so schnell erreichbar, wir wollten aber zumindest einen 5000er in Ecuador mitnehmen, nachdem wir den Cotopaxi nicht gemacht haben. Also ging es drei Stunden hin und später wieder 3 Stunden zurück. Wir haben zwar viel im Auto gesessen, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mit dem Auto konnten wir bis auf 4800 Meter zum ersten Refugio fahren. Von da aus führte dann eine kurze Wanderung zum zweiten Refugio auf knapp 5100 Meter. Obwohl die Wanderung wirklich kurz war, haben wir ziemlich lange gebraucht und mussten mehrere Pausen machen. Es ist wirklich krass, wie anstrengend es in so einer Höhe ist. Nach nur drei Schritten bergauf hatte ich einen Puls von 150. Als wir oben waren ist es kurzfristig aufgeklart und wir hatten einen tollen Blick auf den Gipfel. Es ist auch möglich den Gipfel (6300 Meter) zu besteigen, aber das ist nicht so ohne. Oben gibt es einen Friedhof, wo die Menschen begraben sind, die die Besteigung nicht überlebt haben.
Vom ersten Refugio ging es anschließend mit dem Mountainbike ca. 30 Minuten runter zum Eingang des Parks. Das hat über die Buckelpiste echt Bock gemacht. Nachdem vorher das Wetter noch ganz gut war, hatte sich dann aber alles zugezogen und es war sogar leicht am Schneien. Dementsprechend war die Aussicht nicht wirklich gut. Alles in allem hat sich der Trip aber total gelohnt und wir waren froh, dass wir es gemacht haben.
Nach diesem Tag endete unsere aktive Zeit in Baños und es stand das Karnevalswochenende an. Das erste Event war nachmittags die Parade in der Stadt. Mit unserem Karneval hatte das nicht wirklich etwas zu tun. Der Zug bestand vor allem aus Bauern, die mit ihren Bullen Zweige für das Feuer durch die Stadt zogen. Zudem gab es noch ein paar Cowboys auf Pferden und drei Musikkapellen, die aber echt gut was draufhatten. In Baños ist es außerdem üblich, dass man mit Sprühdosen, in denen eine Art Sprühseife ist, komplett eskaliert und alles und jeden komplett einschäumt.
Abends sollte dann eigentlich richtig Party im Ort sein, wie uns vorher von vielen Leuten gesagt wurde. Dem war aber nicht wirklich so. In den Kneipen und Clubs war schon gut was los, auf den Straßen jedoch nicht.
Sonntags war ebenfalls in Baños nicht viel los und montags ging es dann nach Ambato, der Karnevalshochburg in Ecuador. Nach einigen Problemen mit unserer Unterkunft waren wir dann erst relativ spät nachmittags ausgehbereit. In Ambato gibt es am Rosenmontag am Abend einen großen Karnevalsumzug, bei dem in der Stadt absolut Ausnahmezustand herrscht. Wir haben uns schon 3 Stunden vor Beginn unsere Plätze gesichert, um auch direkt in der ersten Reihe zu sitzen. Der Umzug war wirklich schön. Es gab viele geschmückte Wagen, auf denen die Karnevalsköniginnen der verschiedenen Städte und Stadtviertel standen und dazwischen gab es viele Tanzgruppen. Nach knapp zwei Stunden war der ganze Spaß dann vorbei und wir haben anschließend versucht uns halbwegs trocken den Weg zurück zu unserer Unterkunft zu bahnen. Der kurze Abstecher nach Ambato hat sich dafür definitiv gelohnt.