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Arrivederci Bella Italia!

Veröffentlicht: 01.09.2022

Es war nun an der Zeit, Italien zu verlassen. Der Grenzpunkt war der Col de Seigne, wie auch bei meiner letzten Tour. Ich wusste also was mich erwarten würde - ein toller Aussichtspunkt, eine spaßige, äußerst einfache Abfahrt nach Les Chapieux und dort dann das erste Knusperbaguette französischer Machart. Da konnte ja nichts schief gehen. Von dort würde ich diesmal aber nach rechts abbiegen, hoch zum Cormet de Roselend, einem bekannten Pass der Tour de France.

Rauf wie auch runter ging es leider auf Asphaltstraße bis zu einem Stausee, an dem ich gedachte mein Nachtlager aufzubauen. Die Gegend war zwar wirklich so abgelegen wie laut Karte zu erwarten, aber das war trotzdem alles Almlandschaft. Und dazwischen vereinzelt halt lauter kleine Gehöfte. Sicher keine gute Idee, da einfach mein Zelt mitten rein zu stellen. Also machte ich mich noch auf zum nächsten Hügel, um das nächste Tal zu begutachten. Aber auch da eine ähnliche Situation. Ich sah mich also schon den nächsten Pass hoch strampeln. Bis mir auffiel, dass da am Flussufer einige Camper rumstanden. Und tatsächlich, die Franzosen campten da auch alle wild, und niemanden schien es zu stören. Da gesellte ich mich doch gleich mit dazu.

Am nächsten Morgen stand der nächste Aufstieg an, der mich endlich wieder zu einem richtigen Trail bringen sollte. Und hier begegneten mir zum ersten Mal die Aspiranten des UTMB. Das ist ein Ultra-Marathon, der einmal um den Mont Blanc führte. Einige der Läufer überholten mich auch schiebenderweise, und oben am Pass freute ich mich schon, dass deren Route nicht über meinen Abfahrtstrail führte, sondern in die andere Richtung abbog. Also Adieu, ihr UTMBler.

Der Trail machte mir dann richtig Spaß. Nicht aber der Herde Kühe, die ich aufschreckte, und auch nicht der Gruppe Wanderer die von der Herde beinah überrannt wurden. Seltsame Kühe hier, den meisten ist es ja gewöhnlich herzlich egal wenn ich an ihnen vorbei rattere. Denen hier aber anscheinend nicht.

Anschließend war ich am Col du Joly, einem fantastischen Aussichtspunkt. Der Mont Blanc zeigte sich hier das erste Mal in seiner ganzen Pracht, und mit einem ganz anderen Gesicht wie auf der italienischen Seite. Bewundert nicht nur von mir sondern Horden von Touristen. Ich war zurück in der Zivilisation. Flugs ging es über einen weiteren schönen Trail noch runter nach Les Contamines, wo schon ein richtig netter Zeltplatz auf mich wartete. Jetzt war es schon nur noch eine Tagesetappe nach Chamonix.

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