Veröffentlicht: 15.12.2018
Nach dem ersten Tag und ungefähr 120km, liege ich voller Eindrücke und komplett platt in meinem Bett. Ich werde Versuchen, viele wirre einzelne Gedanken zusammen zu bekommen.
Vorab noch etwas zu meinem Gesundheitszustand. Ich habe durch die Reduzierung des Essens ( 2Bananen zum Abendessen, 2Bananen zum Frühstück), meinem Darm wohl etwas gutes getan. Es scheint bis jetzt geholfen zu haben.
Gegen halb 10 machte ich mich nach gemütlichem Packen, mit dem Fahrrad auf Richtung Songshan Station. Dies ist der offizielle Punkt 0, für eine Umrundung Taiwans. Das Fahren in der Innenstadt ist echt unkompliziert gewesen. Genervt haben nur geschätzte 10 einminütige Rotphasen. Die natürlich keinen Rhythmus aufkommen lassen.
Taipei hat mich trocken verabschiedet, doch als ich dann 2h nach dem Start in Qidu war. Veränderte sich die Umgebung es ging höher und es wurde das erste mal grüner. Das Wetter wechselte auch, die ganzen Berge waren Wolken behangen und es regnete durchgehend. Ich glaube diese Gegend hat um die 250 Regentage im Jahr. Was mich dann erwartet war ein 3km langer trockener Wärmender Tunnel. den ich mit den Autofahrer teilte.
Die Beschilderung am ersten Tag war einfach fantastisch. Immer wieder sind Markierungen auf dem Boden und Schilder an der Straße. Zusammen mit dem Mobiltelfon, kann man sich kaum verfahren.
Zu den Straßen kann ich auch fast nur positives Berichten. Man Teilt sich eine Fahrspur mit den Roller. Was sehr angenehm und auch soweit sicher ist, solange kein Auto auf diesem Streifen parkt und die Zweiräder auf die linke Spur leitet.
Zwei drei Situationen sind mir noch sehr präsent. Zum einen, bin ich das erst mal mit dünnen Reifen unterwegs die mit 6,5 bar auch sehr hart sind. Dies verlangt beim bremsen auf nasser Strecke doch mehr Feingefühl als gedacht. Oft Bremsen musste ich nicht, aber der ein oder andere Moment hat mir Respekt vermittelt.
Aber mal weiter zur Strecke. Die Strecke bis Fulong war sehr davon geprägt den Regen zu ignorieren und zu strampeln. Die Szenerie mit den Dschungelbewachsenen grünen Bergen hat mich stark an Guilin in China erinnert. Es gab immer wieder größere Dörfer aber die Besiedlung ist außerhalb des Ballungsgebiets Taipei sehr dünn.
In Fulong gestaltete es sich dann recht schwierig alle meiner wünsche fürs Mittagessen erfüllt zu bekommen. 1. Warm und Trocken, 2. Steckdose für mein Handy aufzuladen, 3. Wifi um mein Hostel zu buchen (meine mobile Daten funktionieren nicht so wie ich es mir wünsche). 4. Etwas warmes zu Essen. Worauf es hinausgelaufen ist, ist mir schon fast peinlich aber es war ein 7/11 Shop. Ein Laden den es in ganz Asien gibt und ein Tante Emma Laden der Neuzeit darstellt. Also gab es Bechernudeln mit Bananen und Keksen. Hauptsache macht satt.
Die Nahrungsbeschaffung stellt sich außerhalb der 7/11 Welt recht schwierig da. Da man nicht in jedem Ort mit Essenmöglichkeiten rechnen kann. Manchmal kommt ne Stunde lang mal nichts.
Nach Fulong kommt eine sehr touristisch aber schöner Teil Taiwans. Ich fuhr durch den 2,3km langen Fahrradtunnel ins trockene an die Küste. Die Strecke hab hier zeigte immer wieder Atemberaubende Aussichten auf den Pazifik und davor gelagerte Inseln. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich auch gefühlten Rückenwind und der Regen kam auch nichtmehr zurück.
Gegen 18Uhr erreichte ich meine Unterkunft. Ich hatte mir Mittags etwas zum Wohlfühlen ausgesucht. Um meine Sachen trocken zu bekommen und ruhig zu schlafen. Was ich nicht bedacht hatte. Weit und breit wieder nix zu essen. Muss ich mir für die kommenden Tage mitnehmen, dass das Leben im Überfluss vorbei ist.
Als letzten positiven Punkt bleiben noch die Polizeiwachen an der Strecke zu erwähnen, die ich unkompliziert als Frischwasserstelle benutzen kann. Die Polizisten sind auch immer zu einem kleinen Smalltalk aufgelegt.
Meine Route
https://www.bikemap.net/en/r/4717640/
ich habe vergessen die original Daten aufzunehmen. Ab morgen gibt es die Routen mit Umwegen und Fahrzeit
Soviel mal zu meinem ersten Tag auf dem Rad.