Veröffentlicht: 19.06.2022
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Meine sehr laute und unruhige Nacht endete bereits gegen 05:30. Campingplätze sind Fluch und Segen. Die Vorteile der Infrastruktur (Toilette, Dusche, Küche) werden oft durch die Personendichte wieder wettgemacht.
Für mich ging es gegen 8Uhr auf die Piste. Da am Tag zuvor, Sonntag, die Läden geschloßen waren und meine Vorratshaltung nicht ganz optimal lief. Freute ich mich über einen Supermarkt und meinen Frühstücksstopp nach 20km. Sehr idyllisch und ruhig gelegen in der Brandung des Plattensees. Was ich in Ungarn immer wieder beobachte sind Angler. Auch hier an meinem Frühstücksplatz hatten sich wieder zwei niedergelassen.
Der Weg entlang des Balatons blieb abwechslungsreich. Neubauten wechselten sich mit alten Wochenendsiedlungen ab. Mal ging es für mich an der Hauptstraße, mal durch die kleinen Örtchen auf Nebenstraßen voran. Die ganzen Häuser haben sehr unterschiedliche Baustile was es schwierig machte mit den Augen auf der Straße zu bleiben. Kurz vor meiner 2.Pause des Tages ging es noch durch ein echtes Villengebiet mit toller Aussicht.
Die Pause war dann auch mein Abschied vom Plattensee, ich genoß die Sonne im Hafen mit einem Kaffe und Doppekeksen. Denn danach ging es sehr sehr steil hinauf in die angrenzenden Berge. Eine letzte Aussicht genießen um dann durch Wald und Dörfer meine km abzuspulen. Ich fühlte mich richtig gut. Gegen 16Uhr kam ich an einem Döner Imbiss mit Bäckerei vorbei. Das Abendessen ein Dürüm war serviert. Dabei veränderte sich das Wolkenbild und es sah so aus als würde Regen aufziehen. Der kam dan auch heftigst und trieb mich immer wieder in die Bushaltestellenhäuschen. Aber der Abend hatte dann auch noch Etwas Sonne für mich und mit dieser im Rücken und dem Wind begann ich die Suche nach einem Schlafplatz. Viele Kilometer später fand ich dann auch meinen Platz, abseits in den Feldern des Ungarischen Hinterlandes. Die Nacht war durchzogen mit Reh Gebell und Nachtigall Gesang. Mir war etwas mulmig, da ich nicht wusste wie weit die nächsten Häuser entfernt waren und ob jemand auf das nicht enden wollende Gebelle aufmerksam werden würde. Mit den 126km in den Beinen fand ich nur beschwerlich Ruhe in dieser Nacht.