Veröffentlicht: 11.04.2019
QUAFF (Quality Ale and Fermentation Fraternity) Meeting @Karl Strauss
Curt nahm mich auch zu einem Meeting von QUAFF mit, das der größte, älteste und einflussreichste Heimbrauer-Club in den USA und vorallen in San Diego ist. Dieser ist der Ursprung der meisten Brauer in San Diego und fast aller San Diego Brauerein. Es ist sozusagen der Kern des Wissens und der Lehre für Brauer in der Region. Alle der großen und alten Craft-Brauereien (Alesmith, Ballast Point, Green Flash, Stone, Coronado, Karl Strauss, ...) entstanden aus den Ur-Mitgleidern von QUAFF. 9 mal wurde der 30 Jahre alte Klub zum Hombrew Club of the Year der ganzen Nation gewählt. Die meisten der Kontakte hat Curt aus diesem Club. Im Meeting, das in der Haupt-Brauerei von Karl Strauss stattfand, wurden verschiedene Termine vorgestellt, Sieger interner Verkostungswettberbe vorgestellt (IPA Gewinner war "Hazy IPA sucks"😂) und zwischendurch Biere der Mitglieder vorgestellt und verkostet. Außerdem gab es einen Vortrag über Wasser und Ölprofile des Hopfens. Dieses wurde anhand eines sehr guten und super balancierten Belgien IPA verdeutlicht. Dort konnte ich viele bekannte Gesichter treffen und auch interessante neue Kontakte knüpfen.
Gravity Heights
Skip, ebenfalls QUAFF-Mitglied, eröffnete vor 3 Monaten mit einem Kooperationspartner ein Restaurant mit Brauerei. Er ist der ehemalige Gründer und Besitzer von Alesmith, verkaufte die Brauerei in schweren Zeiten jedoch an Peter Zien. Nach 8 Jahren in einer anderen Branche, versucht er sich an diesem neuen Projekt. Curt vermittelte uns und so konnte ich einen Tag mit seinen Brauern Tommy und Mike ein Bier sieden. Im 17,6hl (15bbl) Sudhaus maischten wir mit viel Haferflocken ein NEIPA (klassich für US) im Läuterbottich ein. Das ganze wird (wie üblich in den USA) 40min im Kreis gepumpt und so das Maischen imitiert (Single-Step-Infusion). Die Hefe bekommen sie meistens aus anderen Brauereien und vergären in 4 Single-Batch (15bbl) ZGTs und in 2 Double-Batch (30bbl) ZGTs. Gestopft wird am Ende der Hauptgärung (Hefe soll Oxidation aufheben) für 3-5 Tage. Das Dry-Hopping erfolgt nur durch bloßes Reinschmeißen des Hopfens in eine obere Öffnung im Tank. Gelagert wird für 4-6 Wochen. Geklärt wird das Bier mit Beer Clearax, was auch noch das b-Glucan reduziert und das Bier somit als "low gluten" verkauft werden kann. Das Brauwasser wird per Umkehrosmose behandelt und dann passend aufgesalzen. Nach der Fermentation kommt das Bier in einen der 10 20hl Ausschanktanks, von denen ab und zu auch Kegs für andere Bars abgefüllt werden. Das Labor besteht nur aus dem nötigsten CTA Analysen und einem Mikroskop für die Zellzahlbestimmung. Das Sudhaus wird einmal die Woche gereinigt, der Würzeweg nach jedem Sud und die ZKTs alle 2 Monate auch sauer. Wenn Barrel-Anged Biere gebraut werden, werden sie nach der Gärung mit möglichst wenig CO2 in das Fass gefüllt. Nach getaner Arbeit hat sich Skip noch mit mir zusammengesetzt um sein Sortiment zu probieren und gab mir dankenswerter weise auch ein Crowler seines Blond Ales mit.