Veröffentlicht: 21.10.2022
Sonntag, 9. Oktober 2022
Morgens: Nuévalos* Abends: Jaraba (Cañon del Rio Mesa)
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Die Nacht haben wir im Dorf Nuévalos verbracht. Nun fahren wir die kleine Serpentinenstraße zum Kloster hinauf.
Wir betreten heute ganz offiziell den Parque-Jardín Historico del Monasterio de Piedra und bezahlen brav unseren Eintritt. Zuerst besichtigen wir das imposante Kloster mit dem schönen Innenhof und den vielen verwirrenden Gebäudeteilen. In der riesigen ehemaligen Klosterküche ist eine Ausstellung über Schokolade zu sehen: Hier wurde zum ersten mal in Europa Schokolade zubereitet. Im ehemaligen Weinkeller – natürlich auch riesengroß – ist eine Ausstellung über die Geschichte des Weinanbaus hier in der Region Calatayud untergebracht. Es sind also die europäischen Klöster und die Mönche, denen wir dieses edle Getränk in seiner heutigen Form zu verdanken haben ... Unser Rundgang endet bei der Ruine der Klosterkirche. Sie ist selbst in ihrem halb zerfallenen Zustand noch sehr beeindruckend.
Nach einem Snack in der schattigen Klosterklause starten wir zum zweiten Teil unseres Besuchs. Jetzt steht der Park auf dem Programm. Und wenn wir gestern gedacht haben, der Wasserfall am Baño de Diana sei beeindruckend, dann haben wir uns gründlich geirrt. Im Park gibt es unzählige wunderschöne Wasserfälle und Grotten. Der Weg führt über Stufen und Stege hinab und hinauf. Es gibt lange Tunnel, die tief hinein führen in die roten, grob strukturierten Felsen. Sogar hinter dem höchsten Wasserfall können wir bis tief in die Felsenhöhle vordringen. Wir sind sprachlos ... Ein langer Tunnel führt auf der anderen Seite des Bergs wieder hinaus. Wir finden uns wieder an einem friedlichen grünen See, ganz unten in einer grandiosen Schlucht. In der spanischen Mittagshitze laufen wir erschöpft und angefüllt mit überwältigenden Sinneseindrücken zurück zum Camper.
Aber wir haben noch nicht genug. Das nächste Ziel ist das Cañon del Rio Mesa. In Jaraba machen wir einen kurzen Halt und schauen uns die Thermen im Hotel Balneario de la Virgen an. Sie liegen direkt unter den steil aufragenden Felsen hier in der Schlucht des Rio Mesa.
Und dann geht es direkt hinein in den 7 Kilometer langen Cañon del Rio Mesa. Die Straße ist ganz schmal, der Straßenbelag holprig. Die Felswände steigen steil bis ins unendliche direkt neben der Straße auf. Der Rio ist klein und unscheinbar. An seinen Ufern finden sich gut gepflegte Gemüsegärten. Am Ende der Schlucht – fast erscheint es wie das Ende der Welt – besuchen wir das kleine hübsche Dörfchen Calmazar.
Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber es gibt keinen passenden Platz. Also fahren wir zurück nach Jaraba, Unterwegs entdecken wir noch die Einsiedelei Santuario Nuestra Señora de La Virgen de Jaraba in der Schlucht. Hier wollen wir morgen eine kleine Wanderung machen.
Der erlebnisreiche Tag geht zu Ende und wir schlafen tief und gut und ruhig auf dem Wohnmobil Parkplatz in Jaraba.