Das unbekannte Murcia

In der Autonomen Gemeinschaft (Kanton) Murcia war ich noch nie. Die Region Murcia befindet sich zwischen Valencia und Andalusien. 

In Katalonien haben wir so unsere Erfahrungen mit Auswanderer gemacht. Weil auch hier am Meer viele Auswanderer leben, haben wir eine Unterkunft im Landesinneren gewählt. Zuhause fordern wir, dass sich Ausländer und Flüchtlinge möglichst rasch integrieren. Ich bin übrigens auch dieser Meinung. Erstaunlich ist aber, dass dies für die gleichen Personen im Ausland selber nicht mehr gilt. Gerade am Meer wohnen viele Auswanderer, weil das Klima angenehm ist und die Lebenskosten tief sind. Obwohl ein Menu mit 2 Gängen, Dessert, Wasser und Wein nur zwischen 10 und 15 Euro kostet, wird der Preis gerade von diesen Personen oftmals kritisiert. Nur ausnahmsweise haben wir Ausländer getroffen, welche sich bemühen Spanisch zu lernen und die Gepflogenheiten der Bevölkerung kennen zu lernen.  Eine solche Ausnahme sind Diny und Bert aus Holland, unsere Gastgeber in La Perroquia. Regelmässig nehmen sie Spanischunterricht und sind bemüht, am Leben in der kleinen Gemeinde teilzuhaben.

 B&B Lamberdina von Diny und Bert

In der Umgebung von La Parroquia hat es unzählige Haine mit Mandelbäumen. Das muss im Frühling super aussehen!

Viele Häuser in Spanien sind weder an das Strom-, noch an das Wasser und Abwassernetz angeschlossen. So auch das B&B Lamberdina. Die Stromversorgung läuft primär über Solarpanel, welche eine Batterie laden. Bei schlechtem Wetter oder übermässigem Stromverbrauch, muss die Batterie mit einem Dieselgenerator geladen werden. Das Wasser ist in verschiedenen Kreisläufen organisiert. So wird das Duschwasser nach Gebrauch gefiltert und gereinigt und mehrere Male wiederverwendet. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Kreislauf des Dusch- und Lavabowassers von demjenigen des WC's getrennt. Auch dazu gäbe es noch einige Details zu erzählen. Weil das Casa Lamberdina (noch) keine Wasserquelle besitzt, muss das Wasser mit dem Lastwagen gebracht werden.  Zufällig konnten wir einen solche Wasserlieferung beobachten. 10'000 Liter wurden in die zwei Wassertanks gefüllt. Kosten: 75 Euro! 

Bert im Gespräch mit Wasserlieferant

Für Einkäufe müssen wir in das 25 km entfernte Lorca fahren. Mit 91'000 Einwohner ist Lorca gerade doppelt so gross wie Thun.  Lorca hat uns gut gefallen.

Das Bälliz von Lorca

Vom Casa Lamberdina aus haben wir wiederum verschiedene Ausflüge und Wanderungen unternommen. Immer wieder kann man Geier beobachten. Diese Viecher sind aber sehr schwierig zu fotografieren.

Zum letzten Foto noch eine amüsante Story. Speziell für unsere Auszeit wollte ich eine Kamera mit einem grossen Zoombereich. Ich wollte aber nicht eine schwere Spiegelreflexkamera mit X Objektiven. Eine Arbeitskollegin gab mir den Tipp die Kamera in Spanien zu kaufen. Da dies gegen meine Grundsätze verstösst (bis dahin), ging ich frohen Mutes in ein Fotogeschäft in Thun. Ich schilderte dem Geschäftsführer, dass ich gerne eine Bridgekamera kaufen würde. Seinem Gesicht war anzusehen, dass er von meiner Idee nicht begeistert war. Obwohl der Verkauf der Sony RX 10 III ein gutes Geschäft sein müsste, musste ich mich regelrecht aufdrängen und durchsetzten. Lief da etwas falsch?Obwohl es teuere und bessere Lösungen gibt, hat sich er Kauf der Kamera bestens bewährt. Ihr müsst keine Kommentare schreiben, ich weiss, dass ich kein Profi bin. 

Obwohl wir bereits viele verschiedene Landschaften gesehen haben, gibt es immer wieder Überraschungen. Eine von diesen war der Besuch des Barrancos de Gebas. Ich komme bestimmt nochmals hierher zurück!

Zum Schluss noch einen Vorgeschmack auf Andalusien, unsere nächste Destination. Velez-Blanco ist eines von vielen weissen Dörfern in Andalusien und ist nur 30 Autominuten vom Casa Lamberdina entfernt. 

Ich weiss, dieser Bericht ist etwas lang geraden, Entschuldigung (es una broma). 

Jürg