Veröffentlicht: 06.04.2019
Am Flughafen angekommen, kauften wir eine lokale SIM Karte und begaben uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Da wir nur eine Nacht in Manila verbringen wollten und bereits am nächsten Tag einen Weiterflug auf die Insel Palawan gebucht hatten, beschlossen wir, ein Hotel in der Nähe des Flughafens zu suchen. Die Internetrecherche nach einer preiswerten Bleibe verlief zäher als erwartet. Wir fanden nur sehr wenige Hotels in unserer Preiskategorie. Wir entdeckten eine geeignete, wenn auch nicht sonderlich schöne Bleibe in der Nähe des Domestic Airports. Die Taxipreise waren überrissen. Für eine Strecke von fünf Minuten wollten uns die Taxifahrer zwanzig Franken abknöpfen. Kurzerhand verliessen wir den Flughafen zu Fuss und schleppten unser Gepäck 2,5 km bis zur Unterkunft.
Gegen Mittag hob unser Flugzeug ab. Unsere Reisedestination: Puerto Princesa auf der Insel Palawan. Pünktlich erreichten wir unser Ziel. Eingepfercht in einem Minivan ging die Reise weiter nach Port Barton. Unterwegs hielt der Minibus an, damit wir Geld beziehen konnten. In Port Barton gibt es keinen ATM. Hier mussten wir unsere ersten negativen Erfahrungen mit dem philippinischen Internet machen. Keiner der acht Geldautomaten – wir stoppten bei zig unterschiedlichen Banken – konnte Pesos ausspucken. Die Verbindung war unterbrochen. Allgemein funktionierte an diesem Tag das Internet überhaupt nicht. Zum Glück hatten wir bereits am Vortag Geld bezogen. Leider nicht viel. Wir rechneten aus, dass wir bei einem gemässigten Lebensstil, gut drei Tage in Port Barton verbringen konnten.
Port Barton ist ein kleines, verschlafenes Dörfchen. In den letzten Jahren hat der Tourismus zwar zugenommen, trotzdem ist es (noch) überhaupt nicht überlaufen. Geteerte Strassen gibt es keine und auch die Häuser sind noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Am Strand und im Dorfzentrum gibt es kleine Restaurants, die hauptsächlich ausländische Gerichte servieren. Nebst dem Internet ist das lokale Essen ein weiterer negativer Punkt auf den Philippinen. Viele der lokale Speisen sind frittiert und extrem fettig. Alles wird in Kombination mit weissem, klebrigen Reis gegessen. Zudem wir nur sehr wenig Gemüse serviert – ganz anders als in allen anderen asiatischen Ländern, die wir bisher bereist haben. Kurz und knapp: Die Philippinen haben keine Esskultur. Es wird nicht gegessen, sondern gestopft. Der durchschnittliche Filipino verdrückt wohl locker alle drei Tage ein Kilogramm Reis (unsere Einschätzung). Die ungesunde Ernährung schlägt sich auch auf der Waage nieder. Überdurchschnittlich viele Einheimische sind übergewichtig bis hin zu adipös.
Nebst dem schlechten Internet und dem sehr durchschnittlichen Essen bieten die Philippinen aber enorm viel. Insbesondere die wunderschönen Strände und die traumhafte Natur machen alles wieder wett. Die Menschen sind herzlich und sehr hilfsbereit UND sie sprechen alle extrem gut Englisch. Das erste Mal auf dieser Reise können wir uns überall mit den Menschen unterhalten. Da jeder gerne zeigt, dass er der Sprache mächtig ist, kommt man rasch ins Gespräch. Dies erleichtert das Reisen enorm.
In Port Barton spannten wir zwei Tage aus. Nach der anstrengenden Reise durch Myanmar benötigten wir dringend einige Ruhetage. Den ersten Tag verbrachten wir am Strand von Port Barton. Am zweiten Tag fuhren wir mit einem Fischerboot zu dem auf der Nachbarinsel gelegenen White Sand Beach. Der Strand hätte es locker auf die Frontseite des TUI-Reisekatalogs geschafft. Das Wasser ist türkis und der Sand weiss. Die Bucht ist von Palmen umgeben.
Nach zwei super entspannten Tagen in Port Barton fuhren wir mit dem Minibus weiter nach El Nido. El Nido ist wesentlich grösser als Port Barton und zu hundert Prozent auf den Massentourismus ausgelegt. In den letzten Jahren ist das einstige Dörfchen regelrecht explodiert. Ohne eine Baubewilligung einzuholen, wurde an jeder erdenklichen Stelle ein Hotel oder ein Laden aus dem Boden gestampft. Mittlerweile ist El Nido ein kleines Städtchen mit einem riesigen Wasser- und Abwasserproblem. Der Präsident, Rodrigo Duterte, hat gar gedroht, den Ort für den Tourismus zu schliessen, sollten keine sofortigen Massnahmen ergriffen werden. Als Konsequenz müssen in den nächsten Jahren all die illegal errichteten Bauten abgerissen werden. Zudem wird die Kanalisation ausgebaut. Glücklicherweise hat der Tourismus gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Der Gestank hielt sich in Grenzen. Jedoch war die Wasserqualität in unserem Hotel so schlecht, dass wir zum Putzen der Zähne nur Wasser aus Wasserflaschen benutzten und zum Duschen den Mund fest geschlossen hielten. Das Wasser hatte einen sonderbar metallartigen Geschmack. El Nido selbst ist kein Ort, den man gesehen haben muss. Jedoch ist die Umgebung sehr schön. Daher eignet er sich bestens als Ausgangsort für Tagesausflüge. Insgesamt verbrachten wir sechs Nächte in El Nido.
Am ersten Tag unternahmen wir eine Bootstour. Wir besuchten unterschiedliche Strände und Lagunen. Fast jeder Strand war ein Traumstrand! Besonders schön sind auch die Felsformationen. Wir genossen den Bootsausflug gemeinsam mit unseren deutschen Freunden Lars und Nicole, die wir auf dem Weg nach Port Barton kennengelernt hatten. An den Folgetagen erkundeten wir die Umgebung mit dem Motorroller. Wir fuhren zum Nacpan Beach, der als einer der schönsten Strände Asiens gilt. Hier trafen wir verhältnismässig viele Touristen an. Nur wenige Kilometer weiter befindet sich der weniger bekannt Duly Beach. Hier hatten wir den Strand fast für uns alleine. Weil wir die Ruhe und die Abgeschiedenheit schätzen, besuchten wir den Duly Beach gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Am zweiten Tag waren auch unsere Bekannten aus der Schweiz, Iris und Markus, mit dabei. Gemeinsam werden wir in den nächsten zwei Wochen die Philippinen weiter erkunden.
Am nächsten Tag geht es mit der Fähre weiter ins Taucherparadies Coron.