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Tag 6: Ankunft Farm

Veröffentlicht: 31.07.2023

Heute ging es auf die Farm. Morgens habe ich mir noch beim Bäcker Frühstück geholt und dann um Viertel vor elf ausgecheckt. Das blöde war nur, dass mein Bus erst über eine Stunde nach dem auschecken gefahren ist. Also habe ich mir die Zeit mit telefonieren und lesen vertrieben.

Busfahrten in Island sind echt komisch. Zu mindestens wenn es einem keiner erklärt. Innerhalb von Reykjavik muss man das Ticket in einer App (Klappid) kaufen, oder man bezahlt Bar, bekommt jedoch in keinem Fall Rückgeld. Außerhalb der Stadt muss man dann sagen, wo man hin will und dann, je nach dem, wie weit man fährt, mit Karte bezahlen. Sehr seltsam, vor allem, wenn es dir keiner sagt.

Nach knapp drei Stunden Busfahrt und zwei Mal umsteigen war ich dann in Hvolsvöllur, wo mich Ingveldur (Die Frau, mit der ich über Facebook geschrieben hatte) und ihr Mann abgeholt haben.

Die Farm an sich ist echt nicht groß. Ein paar Kühe, ein paar Schafe und momentan drei Pferde, wobei am Wochenende die Tochter ihre Pferde noch dazu stellt.

Eine andere Frau (29 Jahre) die hier Urlaub macht, aber auch mit 19 ein Auslandsjahr (bin mir nicht mehr sicher, ob ein ganzes Jahr, oder weniger) hier gemacht hat, hat mich herumgeführt und meinte, dass wir in den nächsten Tagen Mal zusammen ausreiten gehen könnten.

Ansonsten ist heute nicht mehr viel passiert. Ich habe gesagt, nachdem ich ausgepackt hatte, dass ich mich vielleicht hinlege, weil ich in den letzten Nächten so wenig Schlaf hatte. Ingveldur wollte mich dann zum Abendessen nicht wecken, obwohl sie gesagt hatte, dass sie mich ruft. Irgendwann bin ich dann doch in die Küche gegangen, weil ich nicht geschlafen hatte und Hunger bekommen hatte. Für mich ist am Ende dann ein Hotdog rausgekommen, der echt lecker war.

Wenn man das alles so liest, hört es sich an, als wäre es echt ein fast perfekter Tag gewesen. War es aber nicht. Oder zu mindestens fühlt es sich nicht so an. Als ich gesehen habe, wie Ingveldur mit ihren Enkeln auf dem Sofa saß und mit ihnen einen Film geschaut und gekuschelt hat, hab ich echt Heimweh bekommen und musste mir die ein oder andere Träne verdrücken. Ich fühle mich verloren, weil die Frau aus Deutschland genau wusste, was sie wo findet und sich einfach Essen gemacht hat ohne zu fragen und ich bei jeder Kleinigkeit fragen musste. Auch wenn ich weiß, dass es mir in ein paar Wochen, wenn ich mich eingelebt habe, nicht anders gehen wird, fühle ich mich trotzdem irgendwie fehl am Platz. Vielleicht liegt es auch einfach an der Müdigkeit. So oder so gehe ich heute früh schlafen, damit es mir morgen besser geht.

Bis dann

Julia


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