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Machu Picchu via Salkantay Trek

Veröffentlicht: 28.03.2019

Nun war Johannes‘ most wanted Reiseziel in Südamerika an der Reihe: Machu Picchu!

Nachdem wir über Lima nach Cusco gelangt waren, wollten wir gleich aufbrechen, um über den Salkanty Trek nach Machu Picchu zu gehen. Einen Tag schlenderten wir in der schönen Altstadt Cuscos herum, am nächsten Tag brachen wir dann zum Trekking auf. Um 4 Uhr morgens werden wir abgeholt und im Auto begrüßt uns ein freundliches „Servus“: eine Österreicherin, Melanie aus Villach, wird die nächsten Tage zusammen mit uns gehen. Dann holen wir noch einen weiteren Trekker ab. Er steigt ins Auto und sagt „Servus“ - ein Oberbayer, Thomas aus Au/Bad Feilnbach, ist der vierte - und luxuriöserweise - letzte Teilnehmer der Tour (andere Gruppen gehen teilweise mit 20 Personen pro Guide!). Mit im Auto sitzen sonst noch unser Guide Carlos und der Koch Santiago, der uns drei Tage begleiten und bekochen wird.

Der erste Tag des Treks ist sehr entspannt: wir gehen lediglich ca. eine Stunde zur ersten Campsite, von dort zur Laguna Humantay und wieder zurück. Die kleinen Iglus, die als Nachtlager dienen, bieten einen klasse Blick auf den Gipfel des Salkantay, auf den wir am Morgen des zweiten Tages, einen sagenhaften Blick haben!

Wir starten um 6 Uhr früh zur ersten Etappe: Zunächst geht es zwei Stunden bergauf, um den Salkantay Pass auf 4.630 m zu überqueren. Auf dem Weg dahin haben wir die hohen, schneebedeckten Berge (anfangs wolkenlos) im Blick, überqueren eine Ebene mit großen Felsbrocken, kommen an grasenden Lama Herden vorbei und genießen die Minuten ohne Regen. Kurz vor dem Pass allerdings beginnt es zu regnen, oben schneit es sogar. Trotzdem führen wir eine kurze Inka-Zeremonie durch, indem wir die Berge um einen guten Weg bitten und ihnen Kokablätter opfern. Da es oben so kalt ist, beeilen wir uns, bald den Pass zu verlassen. Ab jetzt geht es nur noch bergab: etwa acht Stunden und leider alles im mehr oder weniger starken Regen, der uns meistens die Sicht verdirbt... Nur ab und zu können wir die beginnende Dschungel-Landschaft, den dichten Wald, erahnen. Am Wegesrand sehen wir aber gelben Frauenschuh und andere exotische, mir nicht bekannte Stauden, große Spinnennetze und den reißenden Fluss im Tal. Als wir dann in der zweiten Campsite ankamen, waren wir froh über eine heiße Dusche und ein kühles Bier.

Am nächsten Morgen starteten wir erst um 7 Uhr, da die Tagesetappe des dritten Tages nur etwa fünf Stunden sind. Wieder immer bergab in Richtung Dschungel, vorbei an hohen, mit Moos und Flechten bewachsenen Bäumen und abermals bunt blühenden Stauden und Sträuchern. Leider konnten wir den direkten Weg, einen schmalen, zum Fluss steil abfallenden Pfad nicht gehen, da dieser in der Regenzeit meistens durch Erdrutsche stark beschädigt und steinschlaggefährdet ist. Also wanderten wir an der Schotterstraße entlang, die allerdings wenig befahren war, da auch die Straße seit Wochen durch einen Erdrutsch verschüttet und somit unpassierbar ist. An dieser unpassierbaren Stelle überqueren wir den Fluss mittels Seilzug, um auf der anderen Seite weiterzugehen. Ab hier säumen hohe Bananenstauden und Kaffeesträucher unseren Weg und es wird merklich wärmer. Leider hörte es nie ganz auf zu Regnen, weswegen sich der Regenponcho als liebstes Kleidungsstück des gesamten Treks herausstellte. Wie wir schon vorher von unserem Guide erfahren hatten, ist der dritte Tag der beste Tag des Treks. Er endet nämlich in den heißen Quellen von Santa Teresa, in die wir uns kurz nach Mittag fallen lassen. Obwohl wir gar nicht erschöpf waren, hatten wir das Gefühl, wir hätten uns ein paar Pisco Sour und kalte Biere verdient. Reisegruppe Speedy Gonzales verbrachte also einen feucht-fröhlichen Nachmittag in den Hot Springs, um dann zufrieden zur Party an der Campsite anzukommen. Wir erfuhren dabei einiges über die Obszönitäten der Inka, die ihren Inka-Tequila gerne aus speziellen Gefäßen genossen... Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Am vierten Tag hatte allgemeiner Kopfschmerz um sich gegriffen. Da es außerdem stark regnete, entschieden wir uns weder die nächsten sechs Stunden nach Hidroelectrica zu laufen, noch die Strecke per Zipline zurückzulegen, sondern entschieden uns für einen weiteren Besuch der Hot Springs. Gegen Mittag, als der Regen vorbei war, fuhren wir dann per Taxi nach Hidroelectrica... Von dort ging es dann zu Fuß weiter nach Aguas Calientes, von wo wir am nächsten Tag zum Machu Picchu starten sollten. Insgesamt wanderten wir etwa drei Stunden, immer an den Schienen entlang, neben dem Rio Urubamba, der den Machu Picchu Mountain und den Huayna Picchu Mountain umfließt. Am Abend erreichten wir dann Aguas Calientes, nachdem wir auf dem Weg schon den ersten Blick auf die berühmte Ruinenstadt erhaschen konnten.

An Tag fünf war es dann endlich so weit: Um 6 Uhr morgens standen wir auf, um zu den Ruinen des Machu Picchu aufzubrechen. Von Aguas Calientes aus geht es zunächst etwa 1,5 Stunden treppauf zum Eingang. Die Inka hatten wohl noch wenig vom Stufenbaumaß gehört: Die Stufenhöhe variiert zwischen 10 cm und 40 cm, was sich als ziemlich erschöpfend herausstellte. Aber es war ja noch früh am Morgen und wir voller Vorfreude, deshalb: alles halb so wild! Wenig später standen wir schon oben und blickten auf die vielleicht berühmtesten Ruinen der Welt. Wow!!! Nach einer kurzen Führung durch einen Guide, der die Geschichte der Inka Stadt kurz umriss, brachen wir auf zum Machu Picchu Mountain. Vor uns lagen nun knapp dreitausend Inka-Stufen, die wir schon von vorher kannten - Johnny sauste voraus und stellte wahrscheinlich einen neuen Rekord auf, während Thomas und ich komplett außer Puste hinterher hechelten. Wir kamen trotzdem oben an und waren überwältigt vom Ausblick! Unter uns die Ruinen, umrahmt von der sagenhaften Kulisse des Dschungels mit dem Fluss, der das Areal umfließt und umgeben von den grünen Gipfeln der umliegenden Berge. Die Szene schrie förmlich nach einem Gipfelbier, das wir in weiser Voraussicht mitgenommen hatten! Eine kleine Brotzeit später machten wir uns dann auf den Weg zuerst das Sonnentor und anschließend die Ruinen zu erkunden. Kleiner Tipp (und advice) für alle, die auch mal zum Machu Picchu reisen möchten: genug Wasser mitnehmen! Aus Respekt vor dem heiligen Ort werden in den Ruinen nämlich keine Getränke verkauft. Blöd für uns: wegen des sagenhaft guten Wetters hatten wir unsere Wasserration bereits am Machu Picchu Mountain fast verbraucht. Gut für uns: meine Öhrchen machten auf dem Weg zum Sonnentor wassergeplätscher aus - Grund genug für mich, mich in den Dschungel zu stürzen und die Quelle zu finden: ein Loch in einer Quellwasserleitung. So sind wir Dank meines Wasserfilters und vielleicht ein bisschen Abenteuerlust nicht am Machu Picchu verdurstet.

Nach einigen Stunden in den Ruinen und insgesamt etwa dreißig zurückgelegten Kilometern waren wir zutiefst beeindruckt vom Werk der Inka, überwältigt von Landschaft und vom Wetter und zugleich äußerst erschöpft von dem langen Tag! Zeit, nach Aguas Calientes zurückzukehren und all die Eindrücke bei einem Pisco Sour nochmal zu besprechen und sacken zu lassen.

Am nächsten Tag ging es dann „nur noch“ etwa zweieinhalb Stunden zu Fuß zurück nach Hidroelectrica, um dann etwa sechs Stunden im Bus zurück nach Cusco zu fahren. Dort gönnten wir uns einem kompletten Ruhetag, bevor wir am folgenden Tag zum nächsten absoluten Highlight aufbrachen: Rainbow Mountain und Red Valley - mehr dazu in einem extra Bericht :)

Antworten (1)

Monika
Wirklich toll beschrieben, bin stolz auf euch ! Gruß und eine eindrucksvolle und gute Weiterreise wünscht ma von Tom aus Au!

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