Veröffentlicht: 23.01.2019
Um das Wichtigste vorab zu sagen: Geht NIEMALS diesen Trail, er ist zum Haare raufen!
Aber von vorne! Der nächste Schritt zur Höhenaklimatisation sollte der wunderschöne Bergsee „Laguna Amarilla“ sein. Wir lasen davon im Internet und die Bilder überzeugten uns, sodass wir uns, bewaffnet mit der Campingausrüstung, warmen Klamotten und Proviant, auf den Weg machten.
Wir hatten aus anderen Berichten bereits erfahren, dass der Weg ein bisschen matschig ist, sodass ich Davids Rat annahm, seine Gummistiefel mitzunehmen - die mir glücklicherweise passten. Gummistiefel in Schuhgröße 43 für Johannes hier aufzutreiben erwies sich als schwierig und so hofften wir, seine Bergschuhe in Kombination mit meinem Gamaschen würden ausreichen. Um es kurz zu machen: Wir wateten am ersten Tag acht Stunden durch wadentiefen Matsch und Schlamm, kaum Sicht wegen der dichten Wolken und waren wieder einmal viel zu schwer bepackt. Jeder Blick auf die Karte mit aktuellem Standort frustrierte uns, weil wir kaum voran kamen. Fazit erster Tag: Katastrophe!
Tag Zwei war ein wenig versöhnlicher. Schon morgens war wenig Nebel und die Sonne spitzte schon über ein paar Berggipfel, außerdem hatten wir - erschöpft wie wir am Vortag waren - fast 12 Studen tief geschlafen. Wir gingen also sehr ausgeruht die letzten etwa 400 Höhenmeter zur Laguna Amarilla und hatten, trotz sehr starkem Wind und immer wieder Regenschauern, einen schönen Blick auf den See. Leider waren die hohen Berggipfel des Altar-Gebirges, die die Lagune umschließen, alle in den Wolken versteckt.... Der Wind blies dort oben so heftig, dass wir bald wieder abstiegen, zurück zum Refugio, das Zelt aubbauten und abwärts starteten. Der trockene, windige Tag hatte den Schlamm auf dem Weg ein wenig getrocknet, so kamen wir relativ schnell voran und erreichten bei Einbruch der Nacht unseren auserwählten Zeltplatz - auf dem Trail gibt es nämlich nur einen möglichen Zeltplatz auf einer Wiese - alles andere ist (wie bereits erwähnt) tief verschlammter Pfad... Fazit zweiter Tag: Wir sind nicht sicher, ob die Aussicht die Anstrengungen wert war...
Der letzte Teil des Abstiegs war wieder sehr anstrengend, da hier der Schlamm noch immer sehr tief war und es zudem sehr steil bergab ging. Fazit dritter Tag: Galgenhumor...
Insgesamt betrachtet war es ein gutes Training (mental sowie physisch) für den nächsten Gipfel. Trotzdem empfehlen wir den Trail nur weiter, wenn...
...es die letzten Wochen keinen Tropfen geregnet hat,
... man mit ausschließlich leichtem Gepäck wandert und
... kein Nebel in Sicht ist!