Veröffentlicht: 27.02.2019
Im Februar bei 30 Grad im Schatten in der Hängematte zu liegen fühlt sich nach Urlaub an! Den hatten wir uns (eigentlich vor allem Johnny) allerdings auch redlich verdient, nach den vielen Bergtouren.
Obwohl unsere liebe Luki, die Haushälterin und gute Seele des Hauses Hidalgo Ponce (die nie möchte, dass wir ihre schützenden Fittiche verlassen), uns warnte, dass in Guayaquil und am Strand die Leute alle ganz unhöflich und kriminell sind, machten wir uns auf die achtstündige Busfahrt an die Küste Ecuadors. Früh am morgen ging es los - mit langer Hose, T-Shirt, Pullover und Daunenjacke. Wir fuhren durch die grünen Berge und Hügel und mit jedem Meter abwärts schlug uns durch das geöffnete Fenster mehr Hitze entgegen. Innerhalb weniger Stunden fuhren wir durch drei Klimazonen, bis wir am Abend völlig durchgeschwitzt in Montañita ankamen. Wir schlugen unser Zelt im Schatten einiger Bananenstauden im Garten eines Hostels auf, wonach es uns mit einem kalten Bier in die Hängematte verschlug! Die nächsten Tage waren wir also Surfen, Lesen, Rumliegen und Abends ein (oder zwei) kalte Bier trinken.
Natürlich ließen wir uns den Nationalpark „Las Freiles“ mit seinen einsamen Buchten, weißem Sandstrand und azurblauem Wasser nicht entgehen und genossen dort einige Stunden im Schatten - die Sonne mussten wir meiden weil wir uns selbstverständlich gleich am zweiten Strandtag verbrannt hatten: Die 30er Sonnencreme, die wir benutzten, war für uns zwei Weißbrote unter der Äquatorsonne einfach zu wenig...
Außerdem besuchten wir die Isla de la Plata, auch bekannt als das „Galapagos für Arme“. Die unbewohnte Insel ist etwa eine Stunde vom Festland entfernt und beherbergt eine riesige Kolonie von Blaufußtölpeln, deren Nachwuchs gerade beginnt flügge zu werden. Schon auf dem Weg dorthin freuten wir uns über den Delfin, der uns ein Stück des Weges begleitete und ein paar Fliegenfische die über dem Wasser zu schweben schienen. Auf der Insel wurden wir dann von einem Hüter des Nationalparkes über die Insel begleitet. Immer wieder blieben wir stehen, um die wunderschöne Natur zu bestaunen, ein Nest der Blaufußtölpel ausfindig zu machen oder uns eine Anekdote der Geschiche der Insel anzuhören, wie zum Beispiel der Herkunft des Namens Isla de La Plata = die Silberinsel. Die einfachste und plausibelste Erklärung für den Namen ist, dass die Insel im Licht der Abendsonne silbern glänzt - aufgrund der vielen „Hinterlassenchaften“ der Vögel.... Wir ziehen allerdings die Erklärung vor, dass Sir Francis Drake auf der Flucht vor der spanischen Flotte all sein gekapertes Silber in der Nähe der Insel versinken lies, um Ballast abzuwerfen. Ihr stimmt bestimmt zu, dass die Piratengeschichte der Exkrementerklärung bevorzug wird! Krönender Abschluss des Inselbesuches war das Schnorcheln mit den Meeresschildkröten, die neugierig unser Boot umkreisten und mit den vielen bunten Fischen fröhlich die Früchte teilten, die der Guide aus dem Boot ins Wasser warf!
So schön es am auch Strand ist, wollten wir endlich weiterkommen außerdem wurde uns ohnehin die Hitze zu viel. So geht es zurück nach Riobamba um Lebewohl zu sagen. Nächster Stopp: Cuenca!