#AufGehts - nach Venedig
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#Aufgehts - die 6.Etappe

Veröffentlicht: 15.06.2018

Heute geht es wieder früh los, wir haben einiges vor uns. Sonnig, aber noch kalt ist es, als wir uns auf die Räder schwingen.




Dolomiten-Radweg... wer hätte das vor 2 Jahren gedacht?


Wir beide sind seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr Fahrrad gefahren. Vor 2 Jahren haben wir uns dann die eBikes gekauft. Welche kluge Entscheidung! Wir sind keine Supersportler und haben auch gar nicht die Zeit, viel zu trainieren, aber das, was wir hier schaffen, darauf sind wir stolz.

Okay, es ist ein bisschen verrückt, eigentlich sind es für unseren Trainingszustand zu viele Kilometer pro Tag.



Heute morgen haben wir die ersten 2 Stunden ganz schön zu kämpfen. Der Hintern tut weh, nur Schotterwege und nur bergauf. Das ist hart.


Doch dann ist der höchste Punkt, der Passo Cima, erreicht und die Strecke wird leichter. Abwärts, einfach laufen lassen, genießen und dankbar sein. Es ist so wunderschön. Wir halten an und fotografieren. Am liebsten würde man 1000 mal anhalten, um Bilder zu machen, aber dann kommen wir ja nie an. Es ist ein unglaubliches Gefühl durch die Dolomiten mit ihren mächtigen Bergen zu radeln. Beim Anblick der 3 Zinnen oder der mächtigen Dreitausender rund um Cortina d’Ampezzo, raubt es einem fast den Atem.



Auf der Tour heißt die Devise: „Stopp das Insektensterben - mach den Mund zu“

Also haben wir Zeit genug, den mehr oder weniger sinnvollen Gedanken einfach nachzuhängen.

Bei den vielen Orchideen denke ich an meine Eltern und weiß, es würde Ihnen gefallen. Als wir in Italien sind und ich ständig buon giorno! rufe, denke ich an Connys Papagei Charly, der das auch dauernd ruft. Dann fallen mir die Birkenstock-Schlappen ein. Vergessen - die hab ich heute morgen nicht eingepackt. Super, da ist sie wieder: die selbsterfüllende Prophezeiung. Ich hab die verlatschten Dinger mitgenommen, weil ich mir dachte, man könnte sie ja unterwegs wegwerfen, um Gewicht zu sparen. Nun gut, jetzt ist also die Entscheidung getroffen, WANN ich sie wegwerfe.

Völlig unterzuckert und im Rausch der Schönheit der Natur folgen wir weiter der Beschilderung und wollen Ausschau nach einem Restaurant für die Mittagspause halten. Leider sind es Schilder eines Abstechers von der Tour, doch das merken wir nicht und genießen erst mal Spaghetti und einen Kaffee. Gestärkt wieder auf den Rädern merken wir dann auch gleich, dass wir einige Kilometer zurück auf den richtigen Weg müssen- jeder bruddelt ein bisschen vor sich hin und dann läuft‘s wieder.




Die letzten 45 km haben wir Rückenwind- naja, nicht wir direkt, eher die, die uns entgegen kommen. Nach 127 km kommen wir also völlig abgekämpft in unserer Unterkunft an. Diese hat im Internet ganz nette Bewertungen, aber ehrlich gesagt, ich würde hier ohne Mario keine Minute bleiben. Das ganze ist total gruselig, wir sind die einzigen Gäste, die Fahrräder haben wir in einem wirklich sehr unheimlichen Keller abgestellt, in dem neben unzähligem Gerümpel auch Vogelkäfige stehen. Die armen Kanarienvögel haben nur wenig Licht durch einen Lichtschacht. Irgendwie gruselig. Die Möblierung unseres Zimmers ist uralt, aber sauber. Ich hoffe, wir können schlafen, denn die Hauptstraße ist ungefähr 3 Meter vor unserem Fenster.

Im Gegensatz zu Petra bin ich nicht ganz so besorgt und muss eine Lanze für den Wirt brechen: 1. ist er total nett und besorgt, dass alles passt und 2. ist die Lasagne echt spitzenmäßig!

Morgen steht schon die letzte Etappe nach Venedig an - komisches Gefühl, wir wollen es schaffen und doch ist es schade, dass es dann nicht mehr weiter geht...... 

Antworten (1)

Conny
Tolle Bilder, toller Bericht 😎😄. Ihr seid grossartig 😘. Genießt die letzte Etappe 🚴

#althütte #venedig#ebike#dolomiten#berge