Veröffentlicht: 17.06.2023
Ab halb neun morgens fand das Einlaufen zum Cruiseterminal in Singapur statt. Ein Gewusel an kleinen und größeren Schiffen war während der Einfahrt neben uns. Schlepper mit Wasserwerfern begleiteten uns. Es war ein toller Anblick. Von unserer Kabine hatten wir einen tollen Blick direkt auf das bekannteste Hotel Marina Bay Sands und das Riesenrad.
Schon 3 Tage vor Ankunft mussten wir online ein Einreiseanmeldung ausfüllen, dazu waren alle Passagiere und Crew an Bord verpflichtet. Zum Ausfüllen war das Internet für kurze Zeit freigeschaltet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind in Singapur sehr hoch. Für meine Gefühle etwas übertrieben. Für den Landgang war der Barcode dieser Einreiseanmeldung, ein Impfnachweis und natürlich der Reisepass notwenig.
Wir hatten uns entschieden, Singapur auf eigene Faust mit zwei Freunden zu erkunden. Um 11 Uhr versuchten wir, vom Schiff zu kommen. Es dauerte allerdings über 45 Minuten, um durch die Sicherheitsschleuse zu kommen. Wir waren ja nicht die einzigen Gäste, die von Bord wollten. Auf diese Menge an Passagieren waren die Beschäftigten vermutlich nicht eingestellt. Es wurden Lichtbilder vom Gesicht gemacht, Fingerabdrücke genommen und einige Fragen gestellt. Das war wie bei der Einreise nach New York.
Wir sind dann mit dem Taxi zum Marina Garden gefahren, da es viel zu heiß und feucht zum Laufen war. Der Garten ist sehr schön angelegt. Durch das viele Grün war es auch erträglich.
Ein Besuch in der Lobby des Hotels durfte auch nicht fehlen. Es ist schon ein gigantisches Hotel. Über die Straße führte ein Übergang zum exclusiven Einkaufszentrum mit viel Weihnachtsdeko. Im Untergeschoss konnte man wie in Venedig mit Gondeln fahren. Hier gab es nur die nobelsten und teuersten Läden. Viele Chinesen und ihre Kinder sah ich stolz mit Louis Vuitton Taschen durch die Gänge laufen. Das Einkaufszentrum ist mit viel Glas sehr luftig gestaltet. Ich fand es aber auch ein wenig steril.
Hunger trieb uns dann in ein kleines Restaurant mit Außenterrasse. Dallas Burger gab es hier. Der von Wolfgang bestellte Lammburger hat sehr gut geschmeckt. Der war sein Geld wert. Die Rechnung belief sich dann auf 82 Singapur Dollar. Auf die Rechnung kam dann noch 10 % für den Service hinzu und auf alles noch einmal 7 % Steuern, insgesamt kostete der Burger dann 97 Singapur Dollar. An den Preisen merkt man, dass Singapur eine Stadt mit viel Geld ist.
Singapur ist sehr sauber. Kaugummi sind verboten und Zigaretten dürfen nicht eingeführt werden. Polizei patrolliert oft über die Promenaden.
Wir wollten dann kurz aufs Schiff, um uns frisch zu machen, da wir für den Abend eine Tour gebucht hatten. Es hat wieder sehr lange gedauert, bis wir die Einlasskontrolle durchlaufen hatten.
Für die gebuchte Abendtour waren wir auch 30 Minuten vor der Abfahrtzeit wieder an der Kontrolle. Bis auf Foto und Fingerabdrücke wieder die lange Prozedur.
Einige Reisende gaben entnervt auf, da die Touren schon angefangen hatten.
Wir haben diesmal wieder eine Privattour mit USD Holliday gemacht. Gute Preise und vor allem mit einer sehr lustigen deutschsprachigen Reiseleiterin, der immer einige Bezeichnungen nicht einfielen. Alle hingen ihr an den Lippen, um ggf. auszuhelfen. So war sie unserer Aufmerksamkeit sicher
Auf dem Weg zu unserem ersten Stopp erfuhren wir viel über die Stadtstaat.
Singapore am Abend, hier trifft sich das moderne und alte Asien. Häuser aus dem 18. Jahrhundert wetteifern mit Wolkenkratzer, kleine Garküchen mit teuren Restaurants. Menschen aller Religionen und Hautfarben auf engen Raum.
Kampung Gelam
Die britische Kolonie “Singapore” wurde nach ethnischen Gruppen aufgeteilt. Der Kampung Gelam war für den Sultan, seinen Haushalt, sowie die malaysische und arabische Gemeinschaft, von denen viele Kaufleute waren, bestimmt.
In den Straßen befinden sich viele alte Geschäftshäuser. Neue Mieter wie IT-Firmen, Kuriositätenshops, Cafés, Bars, Restaurants fügen sich in die traditionellen Textil- , Teppichläden, Schmieden und religiösen Geschäften ein.
Little India
Rund um die Serangoon Road liegt das ethnische Viertel Little India, in dem sich Singapurs indische Volksgruppe hautnah erleben lässt – von der lebendigen Kultur bis hin zu fantastischen Einkaufsmöglichkeiten. Hier sind nicht so viele Besucher wie in den anderen Vierteln.
Aber auch hier gibt es sehr viele schöne Tempel.
Ursprünglich bestand diese Region aus unwirtlichem Sumpfland bis hier um 1820 die erste Ziegelbrennerei und Kalkgrube von einem Inder angelegt wurden. Indische Arbeiter aus Madras, Kalkutta und Malaysia zogen rasch nach. Neben weiteren Brennereien gab es Milch- und Viehwirtschaft am Rochor River was weitere Landarbeiter aus Indien anzog. So entstand dieser besondere Stadtteil der bis heute fast zu 100% von der indischen Kultur geprägt wird.
Auch in Little India gibt es einige Shopping-Center ähnlich einem Kaufhaus. Bei einem Besuch wird streng kontrolliert und man muss Taschen oder Tüten beim streng dreinblickenden Wachmann abgeben. Im Kaufhaus selbst findet man alles was das Herz begehrt. Tropenkleidung Räucherstäbchen aus 100% Baumwolle, Elektronik, Seide, Lederwaren oder hunderte von verschiedenen. Und die auch Preise sind hier wesentlich niedriger als im restlichen Singapur.
Es wurde langsam dunkel, so dass als nächster Stopp eine Fahrt mit dem Bumboat anstand, es ging entlang der Esplanade, über den Boat Quay, Clarke Quay und Clemenceau bis zur Robertson Quay – also quasi einmal durch Downtown entlang vieler bekannter Sehenswürdigkeiten wie dem Marina Bay Sands, dem Merlion und der Statue von Sir Stamford Raffles.
Von der Wasserfontänen-Show vor dem schon erwähnten Einkaufszentrum konnten wir leider nichts mehr sehen, da waren wir zu spät. Als wir zurück zum Anleger kamen, war es schon dunkel.
So fuhren wir zurück zum Marina Garden. Hier war ein Weihnachtsspezial aufgebaut. Es gab eine Lichterschau mit Weihnachtsmusik, die uns aber nicht begeistert hat. Wir hatten uns alle mehr darunter vorgestellt. Dafür war der Eintrittspreis zu hoch. Die anwesenden Kinder fanden es aber toll. Alles Geschmackssache. Wir waren eigentlich gespannt auf die beleuchteten Bäume im Dunkeln.