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Tag 147: Naturreservat Cuyabeno

Veröffentlicht: 12.07.2017

Es ist 6 Uhr morgens. Wir betreten völlig übermüdet die Terrasse eines kleinen Restaurants. Die letzten acht Stunden haben wir mehr oder weniger schlafend in einem sehr ungemütlichen Bus verbracht. Wir befinden uns in Lago Agrio, einer kleinen Stadt vor den Toren des ecuadorianischen Dschungels und haben noch drei Stunden Zeit bis wir abgeholt werden. In den letzten Wochen ist nicht viel passiert. Wir sind mit dem Bus die Küste entlang und haben in verschiedenen verschlafenen Fischerdörfchen jeweils ein paar Tage gezeltet. Vor drei Tagen sind wir in Quito angekommen, der Hauptstadt Ecuadors. Neben dem ein oder anderen Spaziergang durch die sehr schöne Altstadt Quitos, haben wir die Tage mit der Planung unserer Amazonasreise verbracht. Es ist jetzt 9 Uhr, wir haben gerade gefrühstückt und werden pünktlich von einem Van abgeholt. Mit "wir" meine ich: Sabrina, mich, Lutz (ein weiterer Deutscher, den wir in Quito kennenlernten) und Katrina (eine Kanadierin). Eine überschaubare Gruppe. Nach einer zweistündigen Busfahrt kommen wir dann endlich am Eingang des Naturreservats Cuyabeno an und lernen unseren Guide kennen. Wir steigen in ein motorisiertes Kanu und fahren zwei Stunden durch den unglaublichen Dschungel zu unserer Unterkunft. Unterwegs sehen wir verschiedene Affen und Vögel und kommen kaum aus dem Staunen raus. Unsere Unterkunft, auch "Caiman Lodge" genannt, ist sehr schön, groß, aufgeräumt und luxuriöser als ich mir vorgestellt habe. Sabrina und ich bekommen ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad. Wir bekommen ein paar Stunden Zeit, um uns auszuruhen und anzukommen. Danach geht es endlich los. Unsere erste Erkundungstour durch den Amazonas findet im Kanu statt. Wir fahren ein wenig auf dem Fluss herum und bestaunen die Landschaft, bevor wir am Ufer einer benachbarten Lodge Halt machen. Unser Guide möchte uns etwas zeigen. Unmittelbar neben dem Steg auf dem wir stehen liegt im Wasser ein zwei Meter großer Kaiman. Er lässt sich nicht von uns stören. Mit einer beeindruckenden Ruhe werden wir von diesem tödlichen wunderschönen Tier ignoriert. Wir nehmen uns Zeit das Reptil von allen Seiten zu bestaunen und zu fotografieren, bevor wir weiter fahren. Auf der Mitte des Flusses, dort wo er am ruhigsten und tiefsten ist, machen wir Halt, um das wunderschöne Farbspektakel zu genießen, dass uns der Sonnenuntergang hier bieten. Wir dürfen eine Runde schwimmen gehen, wenn wir möchten. Lutz zögert nicht lange und springt in den düsteren See, Sabrina schüttelt entschieden den Kopf. Etwas unwohl ist mir bei dem Gedanken schon, nachdem unser Guide uns zwei Stunden lang erzählt hat, welche Tiere in diesen Gewässern wohnen. Schlangen, Kaimane, Piranhas und Raubfische von der Größe eines Hais. Doch ich kann mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ich ziehe mich aus und springe Lutz hinterher. Der Moment ist einzigartig. Ich schwimme in einem riesigen Fluss mitten im Amazonas, die Sonne steht tief und malt ein Bild in rosa in den blauen Himmel, um mich herum nur Dschungel und unter mir - ich will es gar nicht wissen. Ich ziehe mich zurück ins Boot, setze mich wieder neben Sabrina und genieße den Moment mit einer Zigarette. Wir fahren zurück. Nach dem Abendessen geht unsere Entdeckungstour weiter. Diesmal zu Fuß. Mit Taschenlampen bewaffnet folgen wir unserem Guide durch den dunklen und lauten Dschungel. Wir sollen nach kleinen roten Reflexionen Ausschau halten, denn dahinter verbirgt sich in der Regel ein Reptil oder eine Spinne. Etwas gruselig ist es schon im Dunkeln durch den dicht bewachsenen Dschungel zu laufen, wenn man bedenkt wie viele Tiere und Insekten dich bei einem falschen Schritt problemlos töten können. Doch unser Guide ist gut und der Ausflug hat sich gelohnt. Wir sehen verschiedene Spinnen, Frösche, Opossums, uvm. Noch etwas in Rausch versetzt von unserem ersten Tag im Dschungel gehen wir ins Bett und schlafen schnell ein.

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