Veröffentlicht: 24.09.2019
Mit einem kleinen Shuttlebus ging es von der einen Kolonialstadt des Landes in die nächste Stadt, die mit kolonialer Architektur beeindruckt. León ist um einiges größer als Granada und es sind viel mehr Menschen auf den Straßen und im Parque Central unterwegs. Wir haben uns durch die Straßen der Stadt treiben lassen und standen auf einmal mitten in den Menschenmassen. Die meisten in Schuluniform gekleidet. Manche mit Trompete, andere mit Trommel in der Hand und plötzlich ging das Spektakel los. Ein rhythmisches Schlagen und Blasen der Instrumente und die Mädchen haben im Takt dazu eine Choreographie dargeboten. Wir sind in einen Trommelwettbewerb hineingeraten und an allen Ecken zeigten verschiedene Schulen ihre Performance. Ein fröhliches Dasein. Es war nicht immer so in den Straßen Nicaraguas. Heldenbilder zieren die Häuserwände der Stadt und Mahnmale wurde gegen das Vergessen der revolutionären Vergangenheit des Landes gesetzt.
León
ist bekannt für die vielen Kirchen. 16 an der Zahl von
unterschiedlicher Größe und Architektur. Wir haben nicht alle
besucht, aber die wichtigste etwas ausgiebiger entdeckt. Die Basílica
de la Asunción. Die barocke Kathedrale von León, ist die größte
und älteste ihrer Art in Mittelamerika. Wir haben sie von innen
besichtigt und gegen ein kleines Entgelt sind wir auf dem Dach
spazieren gewesen und konnten weit über die Stadt schauen. Von Zeit
zu Zeit wird das Dach wieder weiß gestrichen, dann heißt es Schuhe
ausziehen. Unsere Fußsohlen waren weiß. Natürlich hat eine
Großstadt auch weniger schöne Ecken. So auch rund um den
Busbahnhof, viel Müll und ein paar unheimliche Gestalten. Wir sind
hin gelaufen, um Informationen zu unserer Weiterreise mit dem Bus zu
bekommen. Zurück haben wir uns dann mit einer Fahrradrikscha fahren
lassen. Die sind wirklich überall in der Stadt unterwegs sind und
können für einen kleinen Beitrag gemietet werden. Am Abend öffnen
rund um die Kathedrale die vielen Essenbüdchen ihre Tore, um mit
allerhand Leckereien die Besucher zu verwöhnen. So haben wir an
einem Abend Maiskolben mit Käse und dreierlei Soße, Quesillos, ein
gefüllter Maistortilla, und Pupusa, eine Tortilla mit eingebackener
Füllung, probiert. Zwei Tage voller Entdeckungen. Und dann ging es
im Bus nach Estelí. 2 Stunden sind wir bequem unterwegs gewesen. Oft
werden die Busse in Mittelamerika als Chickenbusse bezeichnet. Warum
das so ist, haben wir dann auf der Weiterfahrt von Estelí nach
Somoto gemerkt. Jeder Platz war besetzt und im Mittelgang standen sie
in Zweierreihen. Wir hatten Glück und konnten Sitzplätze ergattern.
An den Haltestellen leerte der Bus sich zur Hälfte, wurde aber mit
mindestens genauso vielen Menschen wieder aufgefüllt. Zwischendrin
stiegen Verkäufer ein und quetschen sich auch noch durch den bereits
überfüllten Bus und verkauften kalte Getränke, Nüsse, Chips,
Obst, Pupusas, Quesillos, Kopfhörer, Ladestationen und allerhand
mehr. Kein Wunder das die Busse diesen Namen tragen.