Veröffentlicht: 30.04.2017
Tanjas und mein erster Stopp in Peru war Cusco. Cusco ist eine der Touristenhochburgen Perus. Nicht etwa wegen den netten Menschen, guten Restaurants, der tollen Altstadt oder den vielen wunderschönen kleinen und großen Kirchen, sondern wegen Machu Picchu. Cusco ist der Ausgangspunkt für viele verschiedene Touren, dessen Ziel aller Machu Picchu ist.
Man kann für mehrere Tage auf dem ursprünglichen Incatrail wandern, man kann aber auch zum Beispiel mit dem Zug direkt hoch nach Aguas Calientes fahren, sich dort in einem Luxushotel verwöhnen lassen und am nächsten Tag entspannt mit dem Bus den restlichen Weg zu den Ruinen bewältigen.
Da Tanja und ich aber 1. zu wenig Geld hatten und 2. auch keine Lust auf die "Rentnerversion" der Machu Picchu Touren hatten, entschieden wir uns für den 4-tägigen Jungletrek nach Machu Picchu.
Früh morgens wurden wir von einem schon gefüllten Kleinbus an unserem Hostel abgeholt. Während der ca. 3-stündigen Busfahrt hoch in die Berge, stellte unser Tourguide Leo sich uns vor und erzählte uns schon einiges über die Geschichte und die Kultur der Inka.
Auf ca. 4800 Höhen Metern angekommen hieß es für uns dann ausgesteigen und ab auf die Mountainbikes. Denn auf der anderen Seite des Berges ging es mit dem Fahrrad runter. Ca. 2 Stunden dauerte die Talfahrt in den Dschungel. Unten angekommen hatten wir kurz Zeit zu verschnaufen und etwas zu essen. Der Tag war aber noch lange nicht vorbei. Weiter ging es für unsere Gruppe auf dem Wasser. Wildwasserrafting stand nämlich auf dem Programm.
Freudig über die willkommene Abkühlung stürzten wir uns, nach einer kurzen Einweisung, mutig in die Stromschnellen. Gott sei Dank fiel keiner aus dem Boot und nach unserer gewollten Schwimmeinheit im Fluss waren auch keine Zehen von den Piranhas abgebissen worden. Am Abend fielen alle müde und kaputt ins Bett.
Am zweiten Tag wartete ein 7-stündiger Fußmarsch auf uns, unter anderem auf dem Incatrail. Die ersten 2 Stunden ging es stramm Berg auf. Wir liefen durch den Dschungel, durften giftige Raupen und flinke Kolibris bewundern, konnten einheimischen Frauen bei der Coca-Ernte zuschauen und Kaffeeplantagen bestaunen. Wir sahen peruanische Kartoffeln auf Bäumen wachsen und wissen jetzt auch wie Ananas wachsen (Komischerweise dachte ich immer die wachsen an Bäumen, wie Bananen....). Ein Highlight des Tages war die Überquerung des Flusses in kleinen Wagons, welche an einem Stahlseil befestigt waren.
Am Abend konnten wir unsere strapazierten Muskeln in heißen Quellen entspannen und neue Kräfte für den folgenden Tag tanken.
Der dritte Tag hielt wieder viele Adrenalinschübe für uns bereit. Es ging nämlich früh am Morgen Ziplining. Wir flogen an Stahlseilen in über 500 m Höhe über den Dschungel Perus. Mal aufrecht, mal zu zweit oder auch mal kopfüber. Insgesamt 6 Zipbahnen und eine Hängebrücke hieß es zu bewältigen. Am Ende waren sich alle einig: Was ein tolles Erlebnis! Nach dem alle dann auch vollends wach waren, hieß es am Mittag wieder 3 Stunden wandern bis nach Aguas Calientes für unsere letzte Übernachtung.
Am vierten und letzten Tag stand der ursprüngliche Grund unserer Tour auf dem Programm. MACHU PICCHU!!! Um vier Uhr morgens hieß es aufstehen, Wanderschuhe an und auf geht es. Doch bevor wir die mystischen Ruinen bestaunen konnten, mussten wir noch eine Stunde den anstrengenden Aufstieg bewältigen. 1000 Treppen wurden von gefühlt hunderten verrückten Touristen, wie wir, morgens um 5 Uhr beklommen. Oben angekommen waren wir Schweiß gebadet und plötzlich ergab es auch Sinn, warum Leo uns vorher gesagt hatte, wir sollen ein T-Shirt zum wechseln mitbringen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar Schlücken Wasser ließen wir unseren Blick über die Ruinen Machu Picchus und den umliegenden Bergen schweifen und plötzlich war alle Anstrengung vergessen. Es war unglaublich was für ein Panorama uns dort oben geboten wurde! Alles war noch leicht wolkenverhangen und die aufgehende Sonne tauchte das ganze Bild in ein mystischen Glanz. Alles schien schlicht surreal. Als sich im Laufe des Morgens die Wolken langsam lichteten, hatten wir die Möglichkeit die Baukunst der alten Inka in voller Pracht zu bestaunen. Unser Tourguide Leo klärte uns über die Bauweise und die Religion und Rituale des alten Volkes auf. Er berichtete über die damalige Entdeckung der alten Inkastädte und die Kämpfe zwischen den Spaniern und den Inkavölkern.
Gegen Mittag ging es dann wieder zurück nach Aguas Calientes und mit dem Bus 7 Stunden zurück nach Cusco.
Somit waren Tanja und ich nun auch bei dem Wahrzeichen schlecht hin Südamerikas und bei einem der 7 Weltwunder. Verrückt... wirklich ich kann es selbst kaum glauben, während ich diesen Text schreibe. Aber Gott sei Dank hat Tanja wieder ein paar sehr sehr schöne Fotos gemacht, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Liebe Grüße
Anna