Anna in Paris
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Weihnachten daheim & Woche 14/15

Veröffentlicht: 17.01.2021

Meine wunderschön erholsame Weihnachtszeit habe ich bei meiner Familie verbracht. Ich kann sagen, ich habe die Zeit in vollen Zügen genossen. Endlich war ich nochmal laut, hab jeden Tag ein bisschen Klavier gespielt, wir haben Filme geguckt und Mensch-Ärger-Dich-Nicht gespielt, ich hab Oma, Hubbi und Godi besucht, Jutta und Päter kamen zu uns, ich bin zu Jojo spaziert und hab mit Caro und Klecker draußen Apfelpunsch getrunken. Mit meinem Nachbarn Ludwig hab ich per Telefon die Vertonung des Kinderlieds abgeschlossen (er will es gerne Helene Fischer schicken, kein Witz), mit Philipp hab ich Scrabble wiederentdeckt und mit Nala und Halloween hab ich ganz viel geschmust. Nina und Tobi haben mir einen Überraschungs-Tür-Besuch abgestattet und Anna hat die leckersten Pralinen der Welt an der Tür abgestellt. Außerdem ist es jetzt endlich offiziell: ich bin das neue fünfte Mitglied bei bubs., einem tollen Frauenensemble aus Köln! Am 4. Advent durfte ich mich in einem kurzen Video vorstellen und am 23.12 haben wir ein kleines Video von „Stille Nacht“ gepostet. Ich war ebenfalls kreativ, denn ich hab ein Video zu „The Book of Love“ gedreht, passend zu einer Aufnahme die ich vor genau einem Jahr in einem Tonstudio gemacht habe. Am Tag meiner Abreise war ich sehr traurig, dass die Zeit schon wieder vorbei sein sollte. Anscheinend wollte unser Auto das auch nicht, also ging es einfach nicht an, und es gab ein bisschen Hektik beim Aufbruch. Letztendlich haben wir aber den Zug in Erdorf bekommen und ich bin am 31.12 zu Amelie nach Köln gefahren, um mit ihr ins neue Jahr zu starten. Unser selbstgekochtes 3-Gänge-Menü sah sehr lecker aus und hat zumindest nicht scheiße geschmeckt! Aber auch von Köln musste ich mich am 3. Januar verabschieden, weil dann mein Zug von Köln über Mannheim nach Paris ging. Der Thalys war ausgebucht, deshalb musste ich diesen kleinen Umweg in Kauf nehmen, was mich aber nicht sehr gestört hat. Blöd nur, dass unser Zug nach Mannheim so sehr verspätet war, dass der Anschlusszug in Mannheim nicht warten konnte, der aber die letzte Verbindung nach Paris war! Glücklicherweise ist die Bahn ja schon versiert in solchen Angelegenheiten und konnte mir sofort ein Hotel mit Frühstück zur Verfügung stellen. Andernfalls hätte ich auch bei Britta in Mannheim unterkommen können, aber so mit dem Hotel direkt neben dem Bahnhof und einer Kostenübernahme seitens der Bahn war das schon eine sehr gute Lösung. Ich hatte am Folgetag keine Termine und konnte so den Abend im Hotel richtig genießen!

Familienspaziergang
Besuch von Tobi und Nina
Pralinenübergabe von Anna
Halloween
Halloween als Häschen
The Book of Love
Ein selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk: T-Shirt von Lorraine Sorlet, der Künstlerin von der ich auch schon auf einer Ausstellung hier in Paris war
Klassisches Foto vom Christbaum
Notenschlüsselohrringe von Lena und Lotta!!!
Nein, ich ärgere mich nicht. Ich liebe es zu verlieren.
Meine große Liebe Nala
Sie wollen mich wohl nicht gehen lassen!
Vorspeise: Blumenkohlsteak
Hauptgang: Klöße, Rotkohl und Sojagulasch
Nachspeise: Crème brûlée
Auf ein neues Jahr!
Jo, Hallo Hotel!
Erst mal Quatsch im Hotel machen.

Montags kam ich dann schließlich in Paris an und habe auf meinem Bett ein selbstgemaltes Bild und in meinem Schrank ein silbernes Päckchen gefunden und hab mich total gefreut! Hab dann ganz gespannt das Päckchen geöffnet um zu sehen – es waren einfach meine Teeverpackungen drin. Also, meine Teepackungen die vorher normal in meinem Regal standen, waren genau so jetzt in das silberne Päckchen geräumt. Irgendwie seltsam, und vor allem weil ich etwas anderes erwartet hatte war es echt ein komisches Gefühl :D Ein paar Tage später hat sich dann rausgestellt, das Gloria über die Weihnachtstage in einer Chocolaterie gearbeitet hat und dort schöne Kisten mitgenommen hat, um sie dann mit meinem Tee in mein Regal zu stellen. Ehm, dankeschön!

Endlich angekommen!
Die große Überraschung

Schon vor ein paar Tagen ist mir auf Instagram eine Story aufgefallen von einer Tanzlehrerin aus Dresden, Luise Knofe, die ein Januar-Tanzprogramm gepostet hat. Und weil ich ja sowieso schon seit ich in Paris bin tanzen will und irgendwie die typische Januar-Motivation ausnutzen wollte, habe ich mich ganz spontan angemeldet. Den ganzen Januar gibt es jeden Montag und Donnerstag eine Tanzstunde, samstags Yoga und sonntags Workout, dazu wöchentlich zwei kreative Aufgaben und ein wöchentlich stattfindendes Feedback-Gespräch. Direkt am Montagabend ging es los mit einer richtig schönen Choreographie zu „Dying 4 your love“. Es hat richtig gut getan nochmal zu tanzen, auch wenn das Lerntempo ziemlich schnell war und die anderen aus der Gruppe wirklich unfassbar schön tanzen. Erstmal raus aus meiner Comfortzone und immer Videos schicken, damit das Feedback auch sinnvoll passieren kann. Kreative Aufgaben für die erste Woche: 30-sekündige Choreographie zu einem Bollywood-Song sowie eine 30-sekündige Choreo zu einem Lied meiner Wahl, allerdings nur mit der rechten Seite meines Körpers. Dazu hab ich mir von Meute You&Me ausgesucht und hatte richtig viel Spaß beim Überlegen!

Den Dienstag hatte ich auch noch frei, weil mein Lehrer krank war und deshalb der Unterricht ausfällt. Das ist mir natürlich entgegengekommen und ich konnte ganz viel Unterricht für die nächste Zeit vorbereiten! Meine nächsten Unterrichtseinheiten gehen beispielsweise über Fake News, den Weg der Baumwolle oder Nachhaltigkeit und Energie. Dabei versuche ich immer, den Unterricht so interaktiv wie möglich zu gestalten, damit die Schüler*innen möglichst viele Sprechanlässe haben. Mittwochs habe ich außerdem zum ersten Mal den bilingualen Geschichts- und Erdkundeunterricht besucht. Wie zu erwarten hab ich selbst auch ziemlich viel in dieser einen Stunde gelernt, und konnte mir nochmal ein ganz anderes Bild vom Deutschniveau der Klasse machen. Außerdem hatte ich eine riesige Überraschung in meinem Fach am Lycée: meine Deutschkollegin Julia hatte mich schon am Tag zuvor gefragt, ob mich eine gewisse Spanischkollegin gefunden hätte. Ich hatte gar keine Ahnung wen sie meint, aber schließlich hat wohl diese Spanischkollegin mein Fach gefunden und mir etwas dagelassen. Und zwar ein typisch französisches Spiel mit kleinen Süßigkeiten drin! Richtig lieb! Und ich wusste anfangs überhaupt gar nicht, wen Julia überhaupt meint! Wir waren in meinem ersten Monat gemeinsam mit einer Klasse im Kino und haben ein paar Male im Lehrerzimmer miteinander gesprochen, aber dass sie an mich denkt und mir ein Geschenk in mein Fach legt, damit hab ich absolut nicht gerechnet. Hab schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr keine Plätzchen ins Fach gelegt habe! So eine schöne Überraschung. Die restliche Woche habe ich mit Referatsvorbereitung für die Hochschule (Musikpädagogik), kleinere Aufgaben für Bubs. und tanzen verbracht. Gibt schlimmeres!

Riesige Überraschung von der Spanischkollegin!!

Samstag, den 09.01, war ich zu Bernadette auf den Geburtstag eingeladen. Am Vormittag hatte ich allerdings erst noch einen Videocall mit meiner Kölner WG, um zu planen, wie es denn dort weitergeht, dann auch bei denen ist einiges im Umbruch, Übergang Master, in Köln bleiben ja/nein und so weiter. Wird noch spannend, was dieses Jahr so bringt! Nach der Yogastunde und einem Lesenachmittag im kalten Paris bin ich zu Bernadette gefahren. Sie ist auch Fremdsprachenassistenzkraft in der Académie Créteil und wir kennen uns von einem Vorbereitungskurs. Lustigerweise haben wir uns im Zug von Deutschland nach Paris wiedergetroffen, sie saß tatsächlich direkt vor mir, und so haben wir uns für das nächste Wochenende verabredet. Sie wohnt in Combs-la-ville, ungefähr 30km von mir weg, in einer 8.-WG in einem Haus! Der Abend war richtig schön. Ihr Mitbewohner Badr hat marokkanischen Couscous gemacht, Pierre hat Manush-Jazz auf der Gitarre gespielt und wir haben zu Bernies abenteuerlich abwechslungsreichen Playlist von den Ärzten bis hin zum Lotusblume-Ballermann-Mix getanzt. Den Sonntag haben wir noch ganz entspannt in ihrem Wohnzimmer verbracht und ich bin am frühen Abend zurück ins sonnige Paris gekehrt.

Lesen an meinem Lieblingsplatz am Kanal
klassisch: Bier aus dem Honigglas
Schöner Spiegel oder?
Canal St Martin
Sonnig

Die neue Woche hat mit einem produktiven Montag gestartet! Vormittags die nächsten Unterrichte vorbereitet, nachmittags mit meinen Blockflöten in 2021 angefangen und abends eine richtig motivierende Choreo zu Freeds from Desire gelernt. Diese Woche müssen wir unter anderem eine Choreo erfinden, die wir mit einem Gegenstand tanzen. Mal sehen, was mir dazu einfällt. Am Abend habe ich dann mit Jojos Disney+ Account (daaaaanke Jojo) den neuen Pixar-Film „Soul“ geguckt. Und er ist wirklich so schön wie alle sagen!

Am Dienstag bin ich extrafrüh aufgestanden, um meine ersten beiden Freistunden im Musikraum der Schule zu verbringen. Nach zwei Stunden zu Fake News konnte ich den Nachmittag genießen und draußen verbringen, weil ich schon so viel in den letzten Tagen erledigt hatte. Um 19 Uhr haben wir uns für eine Stunde mit Bubs. getroffen und einfach ein paar organisatorische Sachen geklärt. Um kurz nach 8 hat dann Florence, meine Mitbewohnerin angeklopft. Sie wollte mit mir darüber reden, dass es ja sehr hellhörig in unserer Wohnung ist und sie jedes Wort meiner Gespräche mitverfolgen kann und dass es sie stört. Es hat ihr auch etwas leidgetan, weil sie auch weiß, dass es gerade viele Einschränkungen gibt und so, aber ob ich nicht besser woanders telefonieren könnte, vor allem wenn es lange Gespräche sind. Das hat mich richtig traurig gemacht. Ich achte schon seit November darauf, nicht mehr nach 10 zu telefonieren oder per Zoom ein Treffen zu haben, und versuche ansonsten in all meinen Tätigkeiten so leise wie möglich zu sein. Ich finde, dass man auch beispielsweise Kopfhörer benutzen kann wenn man durch Nebengeräusche schnell gestört ist… sie jedenfalls, oder zwei von meinen drei Mitbewohnerinnen sind immer leise und man hört nie irgendein Geräusch aus ihrem Zimmer. Im Gegensatz dazu bin ich dann schon eine laute Person, aber eigentlich dachte ich wäre rücksichtsvoll genug um niemanden zu stören. Es bedrückt mich irgendwie, wenn ich die ganze Zeit darüber nachdenken muss, so wenige Geräusche wie möglich zu machen. Jetzt finde ich es sogar selbst zu laut, wenn ich eine Cremetube in meinem Zimmer öffne oder den Rucksack mit dem Klettverschluss aufmache. Jedenfalls bin ich am nächsten Abend, Mittwoch, ins Wohnzimmer ausgewichen, um mit meinem Tandempartner Philippe zu sprechen. Das war allerdings auch noch zu laut, und am Donnerstagabend habe ich dann das Gespräch zum Thema Herr Neuhoff und HfMT in der Küche verbracht. Ist halt nicht gemütlich und richtig seltsam, wenn jemand gleichzeitig dabei kocht und ich habe quasi keine Privatsphäre, aber auf Deutsch werde ich ja sowieso nicht verstanden. Naja, mal sehen, wie sich das in der nächsten Zeit entwickelt!

Die Ausgangssperre, die ab Samstag auf 18 Uhr vorgezogen werden soll, wird das Ganze sicherlich nicht leichter machen. Aber der Zeitrahmen ist erst einmal auf zwei Wochen begrenzt.

was soll ich sagen

Am Mittwoch habe ich am Nachmittag einen Ausflug nach St. Germain-en-laye gemacht, allerdings nicht nur zum Spaß (obwohl man aus dem Schlosspark einen unglaublichen Blick über Paris hat) sondern um die Ecole holisée kennenzulernen, den Kindergarten/die Vorschule, an der ich im Februar den Kurs der musikalischen Früherziehung machen werde. Chase, die das Ganze organisiert, ist total nett und hat mir die Räumlichkeiten gezeigt. Das Klavier war eine Schenkung und ist leider für mich unbrauchbar, aber die restlichen Instrumente (Glocken, Tambourin, Boomwhacker usw.) werde ich auf jeden Fall mitbenutzen. Geplant ist jetzt vom 15.-19.02 jeden Tag von 09:15 Uhr bis 10:45 Uhr musikalische Früherziehung mit circa 15 Kindern im Alter von 4-10 Jahren. Die Kinder nehmen an einem Ferienkurs teil, der neben meinem Kurs auch noch Yoga, Englisch und HipHop beinhaltet, jeder Kurs 1,5h. Ich hoffe, der Kurs kann stattfinden und muss nicht wegen Corona abgesagt werden!

Schloss in St.-Germain-en-laye
Klavier in top Zustand!

Der Donnerstag hat meine Woche sehr aufgewertet. Schuld daran ist niemand geringeres als JUPITER JONES! Ja, genau die, meine Lieblingsband, die sich vor 3 Jahren aufgelöst hat. Seit Montag haben sie schon mysteriöse Stories auf Facebook und Instagram geteilt, und aus Insiderinfos wusste ich, dass GANZ BALD schon was kommt, und am Donnerstag war es dann einfach so weit. Starten die einfach ohne Ankündigung ein Live-Video, bei dem erst irgendeine Person auf irgendeinem Parkplatz rumläuft um dann in Studio zu kommen, in dem dann Nicki, also der „alte“ Sänger der Band mit dem Gitarristen auch noch unseren Lieblingssong „Auf das Leben“ spielt und singt. Absolutes Tageshighlight. Wie schön ist das bitte. Am Dienstag nächste Woche geben sie ein kleines Online-Konzert, aber es ist auch das erste Online-Treffen seit langem mit Vocal Journey geplant! Richtige Zwickmühle.

WhuuupWhuuup

Freitag haben wir nach der Arbeit das Wochenende bei einer Kollegin gefeiert. Matilde hatte Léa, Faiza, Rémi und mich eingeladen, um einen gemütlichen Abend bei ihr zu verbringen. Und das war richtig schön! Ihre Wohnung ist nur 20 Minuten vom Collège weg, sodass ich nach meinem Feierabend um 17 Uhr direkt zu ihr fahren könnte. Wir haben ganz viel und lecker gegessen, viel gelacht und gequatscht und dann bis auf Faiza alle da geschlafen. Den Samstag ganz gemütlich mit einem Tee begonnen und uns über den Schnee gefreut, der in Paris ansonsten sehr selten fällt.

Hier hat sich wohl...
..ein Witzbold zuschaffen gemacht!
Apéro
Schnee in Paris!!!
Selfies üben wir noch einmal

Und heute, am Sonntag, habe ich einen Meilenstein in meiner Beziehung zur französischen Sprache erreicht: Das persönliche Feedbackgespräch im Rahmen des Tanzworkshops kann entweder bei Luise stattfinden oder beim anderen Trainer, Zhian. Er unterrichtet ausschließlich auf Englisch und dementsprechend haben wir heute unser Gespräch auch auf Englisch gestartet. Beim Smalltalk und Kennenlernen habe ich auch gesagt, dass ich gerade in Paris bin, und da hat er überrascht gefragt, ob ich auch Französisch spreche. Natürlich hab ich das bejaht, und da er Belgier ist hat er dann gefragt ob ich denn lieber auf Französisch oder auf Englisch das Gespräch weiterführen möchte. Und tatsächlich hab ich mich zum ersten Mal in meinem Leben FÜR Französisch und GEGEN Englisch entschieden, wenn es um eine aktive Sprache in einem Gespräch ging. Das ist mir erst nach dem Gespräch bewusst geworden, aber ich finds schon ziemlich toll und bin ein bisschen stolz. Es wird also!

Am Nachmittag haben Luca und ich einen ausgedehnten Spaziergang im uns bisher relativ unvertrauten 17. Arrondissement gemacht. Da haben wir einen leckeren Kakao getrunken und sind am Ende im Parc Monceau gelandet, der so schön war dass es fast surreal war. Wir saßen auf einer Bank, vor uns ein kleiner Wasserfall in einem quasi botanischen Garten, er roch nach Zuckerwatte und Crêpes, neben uns reiten kleine Kinder auf Ponys durch den Park und kleine Welpen spielen ungeschickt süß miteinander. Leider mussten wir uns dann beeilen weil wir ja schließlich um 18 Uhr zu Hause sein mussten! Nicht ganz pünktlich hab ich es dann geschafft und die Woche gemütlich mit Sushi beendet.

Luca und Kakao
surreal schöner Park


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