Veröffentlicht: 02.03.2017
Der Abschied aus Paraguay fiel uns schwer, aber wir mussten am 22.02. in Buenos Aires unseren Flug Richtung Patagonien nehmen und somit packten wir unseren Rucksack und machten uns über den Rio Paraná auf den Weg nach Argentinien. Die hässliche Grenzstadt Posadas war wieder typisch argentinisch … Beton wohin das Auge reicht und Horden an Schmugglerbanden, die uns sehr schief ansahen, wenn wir auch nur einen Augenblick zu lange in ihrer Nähe stehen blieben. Wir wollten Nordargentinien aber noch eine Chance geben und endlich Wasserschweine, die heißen hier Carpinchos, sehen (in Paraguay wurden uns zwar auch viele versprochen, die aber alle den zahlreichen Asado-Grills zum Opfer gefallen sein müssen). Dazu legten wir einen Stopp in dem verschlafenen Nest Ubajay ein, das zwar direkt an der Routa 14 nach Buenos Aires liegt, jedoch von kaum einer Busgesellschaft angefahren wird. Wir wollten aber unbedingt den Nationalpark „El Palmar“ besuchen, in dem die Yatay-Palme geschützt wird und wo hunderte von Wasserschweinchen leben. In Ubajay bezogen wir dann die einzige Ferienwohnung des Dorfes und konnten sogar ein Taxi für den nächsten Tag zum Nationalpark organisieren. Wir waren die ersten Besucher im Park und konnten nach einigen Verhandlungen und Überredenskünsten die Erlaubnis einholen, den Park zu Fuß zu erkunden und somit auch eigentlich gesperrte Abschnitte betreten. Typisch argentinisch heißt nämlich auch, dass man überall mit dem Auto hinfährt, und die Dame am Informationsschalter konnte nicht verstehen, was wir denn zu Fuß hier im Nationalpark tun wollten. Auf unsere Antwort „Wandern“ schüttelte sie nur den Kopf und sagte, dass alle Wanderwege schon seit Jahren geschlossen seien. Das wollte ich aber nicht akzeptieren und motzte ein bisschen herum, das kann ich inzwischen auch auf Spanisch sehr gut, und schwupps wurde uns erlaubt, die für Autos derzeit gesperrten Wege zu benutzen. Gleich auf den ersten Metern begegneten uns Füchse, Rehe, Falken und immer mal wider schnarchte und grunzte es aus den Büschen, was uns auf die Anwesenheit von Wasserschweinen schließen ließ. Bei der ersten Tereré-Pause am Papageien-Aussichtspunkt traute sich dann ein ganz mutiger Fuchs in unsere Nähe und begleitete uns auch ein Stück auf dem weiteren Weg durch den Park. Doch nicht nur die Tiere hielten unsere Kameras auf Trapp, auch die Palmen waren wunderschön anzuschauen. Auf dem Weg zum nächsten Aussichtspunkt zeigten sich uns dann auch endlich die ersten Carpinchos aus nächster Nähe. Carpinchos planschen und fressen den ganzen Tag und dienen einigen Vögeln als Wassertaxi, die im Gegenzug das Fell der übergroßen Meerschweinchen sauber halten. Ab und zu muss die überschüssige Energie auch mal rausgelassen werden, dann rennen die Männchen auf einander zu, stellen sich auf die Hinterbeine und schlagen ihre riesigen Nagerzähne in einander, während sie mit ihren Schwimmhautvorderfüßchen den Gegner auf Abstand halten. Wir hätten diesen verspielten Nagern den ganzen Tag zuschauen können. Anstatt den ganzen Weg in sengender Hitze zurückzulaufen, trampten wir mit drei netten Argentinierinnen, die noch genug Platz im Auto hatten. Zurück am Servicezentrum machten wir dann erstmal ein ausgiebiges Vespéro (Spanisch für Vesper :-), wo wir dann das wohl lustigste Tierchen unserer Reise entdeckten: Ein Vizcacha! Dieses Tier sieht aus wie ein Panzerknackerhase, oder ein Chinchillawaschbär … sehr putzig, wie es da aus seiner Wurzelhöhle herausgemümmelt hat. Das Wetter zeigte sich auch von seiner sonnigsten Seite und so legten wir noch ein ausgiebiges Päuschen am Sandstrand des Rio Uruguay ein, von wo uns wirklich nur sehr wenige Meter vom uruguayanischen Festland trennten.
Am nächsten Morgen, bzw. mitten in der Nacht, schüttete es aus Eimern, was uns nicht sehr gelegen kam, mussten wir doch unseren Bus nach Buenos Aires um 04.45 erwischen. Wir waren schon kurz davor, unsere Regenhosen überzuziehen, doch dann beruhigte sich der Regen für wenige Minuten und wir flitzten in Allerherrgottsfrühe zum Busbahnhof, wo der Bus auch „nur“ mit 40 Minuten Verspätung ankam und uns dann aber recht flott nach Buenos Aires kutschierte.
In Buenos Aires starteten wir erstmal mit einer Freewalking-Tour, um einen Überblick über die Millionenmetropole zu bekommen. Schon bei der Taxifahrt zum Hotel, erinnerte mich die Stadt extrem an Paris. Dieser Eindruck bestätigte sich dann auch bei der Tour, als uns erklärt wurde, dass das stadtplanerische Vorbild Paris war! Die Argentinier behaupten von sich selbst, dass sie spanisch sprechende Italiener sind, die aber gern Franzosen wären. Einem echten Italiener würden aber vermutlich die Spaghetti im Hals stecken bleiben, wenn er sehen würde, wie die Argentinier mit ihrem Gelato umgehen. Eis wird hier nämlich nicht kugel- sondern kiloweise verkauft und anstatt in leckere Knusperwaffeln in Styroporbecher gehäuft. Die Preise dafür sind auch unmenschlich, für ¼ Kilo Eis (kleinste verkäufliche Menge, entspricht 2 Kugeln) haben wir 5,77 Euro bezahlt, no me gusta!! Argentinien hat derzeit leider immer noch eine sehr hohe Inflationsrate, weswegen alles um einiges teurer als bei uns ist! Einmal wollten wir dann aber ein richtiges argentinisches Steak essen, befolgten den Rat von meiner ehemaligen Mitbewohnerin Patricia und gingen in eine Parilla-Bude im Stadtteil Palermo. Wir bestellten zusammen eine Portion, was dann 4 fette und wunderbar gegrillte Rindersteaks waren, ein Träumchen!
Ansonsten erfuhren wir noch jede Menge über die argentinische Geschichte, vor allem über das Ehepaar Perón, die Liebe zum Fußball und bummelten durch die Straßen, die von imposanten Stadtvillen gesäumt sind. Eine Geschichte hat uns besonders gut gefallen, und die geht so: Reiche, sehr gläubige argentinische Familie baut sich eine eigene Kirche, die vom Wohnpalast aus in Sichtweit steht. Sohn einer reichen irischen Familie, die in Buenos Aires lebt, hält um die Hand der Tochter der argentinischen Familie an, welche aber keinen Iren als Schwiegersohn will. Argentinische Familie fährt für 6 Monate in den Urlaub und irische Familie baut aus Rache einen potthäßlichen Betonklotz in Form einen riesenhaften erhobenen Mittelfingers direkt vor die Privatkirche, die seither ein trauriges Dasein im Schatten des Betonungetüms fristet … Dekadenz vom Allerfeinsten 😊
Da unser Flug nach Rio Gallegos auf 15kg Gepäck beschränkt war, „mussten“ wir die Sommerklamotten im Hotel in Buenos Aires lassen, was uns aber sehr entgegen kam, denn so können wir jetzt leightweight durch Patagonien tingeln. In Rio Gallegos nahmen wir dann den nächsten Bus nach Punta Arenas, Chile. Am Busbahnhof klingelte plötzlich mein Handy mit einer chilenischen Nummer, da das erfahrungsgemäß aber immer der Handynetzanbieter ist, der fragt, wann ich denn mein Guthaben mal wieder auflade, legte ich sofort auf. Aber schon in der nächsten Sekunde wurde mir klar, dass es die Fährgesellschaft war, die vielleicht doch noch Tickets für die Überfahrt nach Puerto Williams für uns hatte. Ein netter Franzose erzählt uns in Paraguay davon, dass er mit einem Versorgungsschiff, dass auch ein paar Touris mitnimmt, durch die Magellanstraße ins letzte bewohnte Dorf Feuerlands gefahren ist. Das hörte sich für uns sehr spannend an, doch als ich die Tickets buchen wollte, erhielten wir eine Absage, weil schon alle Plätze belegt waren. Nach einigem Hin und Her per Mail (Handyguthaben hatte ich natürlich keins) mit miesem Wlan am Bahnof in Rio Gallegos, war klar, dass es für uns am nächsten Tag um 18.00 Uhr mit dem Frachtkatamaran 30 Stunden ans Ende der Welt gehen sollte! Aber wir waren ja noch nicht in Chile … Die Grenzüberquerung war wieder typisch chilenisch, kompliziert und extrem langwierig, dafür begrüßten uns eine Menge Guanakos (eine Art wildes Lama), Nandus (riesiger Laufvogel) und Straßenschilder, auf denen uns der Weg ans Ende der Welt angezeigt wurde.
Nach 3 Stunden Warterei an der Grenze gings dann endlich weiter ins schöne Punta Arenas, wo wir aufgrund einer Hostelüberbuchung ein niegenagelneues Zimmer mit eigenen Bad bekamen. Für uns lief alles wie am Schnürchen, so kann das Patagonienabenteuer ruhig weitergehen! Jedoch konnten wir unser Zimmer kaum genießen, wir mussten ja noch die Geldautomaten plündern, denn in Feuerland erwarteten wir keinen funktionierenden Automaten und am nächsten Morgen sollten wir um 10.00 im Fährbüro antanzen und die Bolletos Cash auf die Kralle bezahlen. Dort wurde uns dann auch klar, dass das spontane Abenteuer doch ein wenig kostspieliger werden könnte, als wir total uninformiert angenommen haben, denn die letzte Nacht an Bord muss man extra bezahlen oder man wird um Mitternacht am Ende der Welt von Bord geworfen. Auch die Weiterfahrt nach Ushuaia, Argentinien, würde uns wohl weitere 100 US-Dollar kosten. Aber dass Patagonien nicht billig wird, wussten wir ja schon davor. Die restlichen Stunden bis zum Ablegen verbrachten wir in einem Schiffsmuseum, in dem originalgetreue Nachbauten der Schiffe der ersten Weltumseglung von Magellan, und einer Antarktisexpedition zu sehen waren. Durch den Audioguide bekamen wir einen tollen Seefahrergeschichte-Nachhilfekurs und fanden alles so interessant, dass uns sogar der einsetzende Regen nicht wirklich störte.
Nachmittags wärmten wir uns dann in einen netten Café auf und waren pünktlich um 17.00 zum Anheuern auf unserer Fähre Yaghan. Hier bezogen wir unsere180-Grad-Liegesessel und dann ging es auch schon los, Richtung „Fin del mundo“. Direkt unter Punta Arenas beginnt schon die zerklüftete Insellandschaft Feuerlands und bereits zum Abendessen glühten unsere Kameraakkus, weil wir sicher schon 1000 Fotos gemacht hatten.
Hier unten ist einfach alles spektakulär schön, die Sonnenauf- und untergänge, die endlosen Bergketten mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die Gletscher, die immer wieder bis ans Wasser reichen, die Seelöwen, die über die Heckwellen hüpfen, die Pinguine, die uns ärgern weil sie immer untertauchen, sobald wir sie fotografieren wollten, die zahlreichen Seevögel, die mit einem perfekten Jesus-Move unserem Schiff ausweichen und übers Wasser sprinten und natürlich die Wale, die uns aus der Ferne mit gigantischen Wasserfontänen begrüßten. Tömmi wünscht sich seit unserem Karibik-Törn, endlich mal „Der Wal, da bläst er!“ ausrufen zu können, sein Lieblingszitat aus Moby Dick, und jetzt war es endlich so weit 😊 Leider können auch unsere Fotos nur einen klitzekleinen Einblick in die Einzigartigkeit dieser tollen Natur geben, in der wir uns auf unserem 71 Meter langen Frachter wie Zwerge vorkamen.
Das Wetter war auch voll auf unserer Seite und versorgte uns von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang mit Sonnenschein und auch Wind und Wellen waren für patagonische Verhältnisse sehr zahm. Die 30 Stunden vergingen viel zu schnell und wir waren schon ein bisschen traurig, als wir am Samstagmorgen in Puerto Williams von Bord mussten. Das verschlafene Nest liegt noch südlicher als das bekannte Ushuaia, jedoch möchten oder können die Chilenen es nicht so vermarkten und den Touristenmassen überlassen, wie es die Argentinier tun. Uns trennte zwar nur ein relativ schmaler Kanal vom argentinischen Ushuaia, der jedoch nicht so einfach zu überqueren war. Wir erhielten den Tipp, bei Seglern im Hafen von Puerto Williams nachzufragen, ob sie die Strecke segeln, was an diesem Tag jedoch nicht klappte. Ich fragte zwar mehrere Skipper, die jedoch alle verneinten und meinten, dass sie in die andere Richtung unterwegs seinen. Also blieb uns nur noch die teure Variante mittels Touritransport, der normalerweise mit 100 US-Dollar schon unverschämt teuer ist, doch an Samstagen wird’s noch krasser: 150 US-Dollar pro Nase für eine kurze Bus und eine noch kürzere Bootsüberfahrt, aber inklusive Grenzübergang. Da wir in Ushuia schon ein Zimmer reserviert hatten, blieb uns also nichts anderes übrig, als in diesen sauren Apfel zu beißen. Die Bootsüberfahrt war dann aber auch richtig spaßig, der Speed-Katamaran rauschte über die hohen Wellen und brachte uns flott in die letzte Großstadt am Fin del Mundo, Ushuaia, oder wie ich es nannte, Disneyland am Ende der Welt.
Da wir eigentlich gar nie vorhatten, die Insel Feuerland und Ushuaia zu besuchen, weil wir von einigen Reisenden gehört haben, dass dieses ominöse Feuerland sehr öde und nicht besuchenswert sei, waren wir von Ushuaia und der umliegenden Landschaft mehr als beeindruckt! Zuerst wollten wir eigentlich den berühmten „Tierra del Fuego“ Nationalpark besuchen, die gesalzenen Bus- und Eintrittspreise ließen uns dann aber umplanen. Somit standen die Laguna Esmeralda und die Laguna de los Témpanos mit dem Vinciguerra-Gletscher auf dem Programm, zwei schöne Tagestouren, die uns herrliche Bergpanoramen, Gletscherseen und aber auch Sumpflandschaften bescherten. Die Biber, die hier 1946 von Einwanderern eingeschleppt wurden, fühlen sich hier biberwohl und bauen Staudämme wie die Weltmeister. Doch eigentlich hat der Biber hier in Feuerland nichts zu suchen, denn die Ökosysteme hier auf der Südhalbkugel haben sich über Jahrmillionen ohne die Nager entwickelt. Auf Feuerland gibt es nur 3 Baumarten, die allesamt nicht mit dem sumpfigen Boden zurecht kommen, wie er durch die Biberdämme verursacht wird. Die Tiere haben 40% aller Flussläufe auf Feuerland verändert und zehntausende von Hektar Wald in sumpfige Wiesen verwandelt. Und über genau dieses Terrain führten uns unsere Wanderungen. Biber haben wir zwar keine gesehen, obwohl Tömmi stundenlang an den Dämmen ausharrte um welche zu erspähen, ABER die Auswirkungen auf den Boden haben wir und vor allem unsere Schuhe und Klamotten deutlich zu spüren bekommen: Hüfttiefer Matsch erwartete uns! Bei der ersten Wanderung zur Laguna Esmeralda war das auch noch ganz witzig, wenn wir uns wie Supermario unsere Wege von Stein zu Wurzel zu Moosflechte suchten und doch immer mal wieder in den braunen Morast einsanken. Bei der zweiten Wanderung zum Gletscher war es dann aber vor allem auf dem teils sehr steilen Rückweg nicht mehr so lustig, denn unsere Bergstiefel hatten durch den klebrigen Matsch keinerlei Profil mehr und so legte es uns in regelmäßigen Abständen ganz schön auf den Hintern, bzw in meinem Fall auf den Ellenbogen. Naja, wir haben es überlebt und das Gletscherplateau am Fuße des Vinciguerra war atemberaubend cool, im wahrsten Sinne 😊 Wir kletterten natürlich unter den Gletscher in die Eishöhlen, wobei es mir schon ein bisschen mulmig zu mute war, mit einem gut 800 Meter hohen Gletscher direkt über mir. Tömmi versuchte dann auch ein bisschen auf dem Gletscher herumzuturnen, ohne Steigeisen ein eher aussichtsloses Unterfangen. Wir vertilgten dort noch unser Vespéro auf dem Steinfriedhof, den der Gletscher unter sich ausspuckt und genossen den Ausblick aufs Meer und auf den milchigen Gletschersee.
Anmerkung von Tömmi: Mit Tina wieder zum Wandern gehen, ist schlicht großartig! Allerdings sollte man tunlichst vermeiden, ein paar Meter vom Weg abzukommen oder sich gar zu verlaufen, wenn man sich nicht mit hysterischer Panik konfrontiert sehen will. Bei unserer ersten Wanderung folgten wir einer geführten Gruppe, in der Annahme sie hätte das gleiche Ziel wie wir. Ein sehr nettes indisches Pärchen der Gruppe unterhielt sich mit uns während wir die schöne Natur genossen und viele Fotos schossen. Schließlich ließen wir uns ein wenig zurückfallen, um dem Guide nicht das Gefühl zu geben, uns in die Gruppe zu mogeln. Irgendwann bog die Gruppe an einem Flusslauf auf unbefestigtes Terrain ab und der Guide gab uns aus der Ferne mit unverständlichen Rufen und Handzeichen zu verstehen, dass wir nicht folgen sollen. In dem Moment explodierte meine geliebte Tina und schimpfte panisch, dass wir jetzt wieder zurücklaufen müssen und unser Tagesziel, die Laguna Esmeralda nicht mehr erreichen können. Dass wir laut meiner Handyapp nur 500 Meter vom Weg abgekommen waren und die verbleibende Zeit von vier Stunden für insgesamt 5 Kilometer Hin- und Rückweg mehr als gut reichen würden, glaubte mir Tina allerdings erst, nachdem wir eine Stunde später die wundervolle Lagune erreichten. Ab da hatte sich die Schuld von meinem Rücken auf den des fremden Guides umtransferiert, der uns ja schließlich viel früher hätte sagen müssen, dass die geführte Gruppe einen anderen Weg einschlug. Am folgenden Tag befanden wir uns auf dem Rückweg vom Gletscher, als ich der alten Wegmarkierung folgte, die uns zugegebenermaßen in nicht ganz so lustiges Terrain führte. Tiefster Matsch und zu überquerende umgestürzte Bäume im steilen Hang führte bei Tina zu einem schlammüberfluteten Schuh und bei mir sammelte sich nach einem Ausrutscher eine gute handvolle Ladung Matsch in meiner Unterbuxe und meine Ohren klingelten von der hervorragend trainierten Lehrerinnen Stimme Tinas. Allerdings muss ich ausdrücklich betonen, dass Tina als Kind des Wassers eine ausgezeichnete Figur auf den Bergen abgibt und sie sich meistens erst auf dem Abstieg fragt, was sie sich hier mit mir denn immer antut.
Abends hätte es in Ushuaia noch einen Karnevalsumzug zu bestaunen gegeben, wir waren von den 8 Stunden Wandern aber so erledigt, dass wir es grad noch so schafften, unsere Taschen zu packen und die Bustickets für den nächsten Tag auszudrucken. Mein Ellenbogen sah inzwischen auch so aus, als wäre der Gletscher über mir zusammengebrochen und so fand der Maskenumzug ohne uns statt.
Jetzt wartet der sagenumwobene Torres del Paine Nationalpark auf uns, ob der wirklich halten kann, was so viele Wanderfreunde berichten, bleibt abzuwarten.