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Toskana 2004 - Tag 6

Veröffentlicht: 09.06.2024

Donnerstag, 24. Juni 2004

8:00 - schlafen weckerbedingt heute nicht aus, außerdem ist ja der Ausflug nach Orvieto am Programm. Der Tag beginnt also mit Stress pur. Alles geht ganz glatt, nur ist die Verbindung Siena-Arezzo natürlich noch nicht fertig. Blendwerk, das alles. Fairerweise muss man den Katzelmachern aber zugestehen, dass die Fortschritte der letzten beiden Jahre den gesamten Baufortschritt der vorhergehenden 8 Jahre in den Schatten stellt. Ich rechne also bis spätestens 2010 mit einem Vollausbau der verbleibenden Löcher. Geht aber schon deutlich schneller als in den Urzeiten. Der Rest auf der Autobahn ist ebenfalls schnell absolviert und so erblicken wir bald das erbauliche Stadtbild von Orvieto, malerisch und eindrucksvoll auf einem Tuffsteinsockel liegend. Übrigens herrlichstes Poolwetter heute, strahlende Sonne, kaum Wind.

Die Stadt präsentiert sich jedenfalls sehr sympathisch, es ist Markttag und die Mittagsrast ist auch schnell gesichert, La Volpe e l`uva aus dem ODI. Wir bummeln vorher noch ein bisschen durch die engen Gassen und gucken Schaufenster, ich erstehe sogar noch 2 GAS Leiberl. Dabei muss ich zum wiederholten Mal feststellen, dass meine Figur der Form eines Fasses mehr ähnelt als einem menschlichen Körperbau. So blad wie jetzt war ich in meinem ganzen Leben noch nicht, da brauch ich keine Waage dazu. Ich glaub ich kratze am 80er herum, die schreckliche Wahrheit wird sich eh zu Hause im Badezimmer bestätigen. 

Nixdestotrotz also Mittagsrast, es gibt gute Bruschette mit grünem Olivenaufstrich, Tomaten, Öl&Knoblauch und Trüffelpaste. Danach hausgemachte Trüffelnudeln (wie überraschend!), hernach ein über Holzkohle gegrilltes Lamperl mit Tomaten und Kartoffeln, alles sehr fein. Der Hauswein, diesmal ein Weißer aus der Gegend namens Torricella von Bigi ist sehr anständig, wird von Herbert dann auch in einer Enoteca um 6 Eier erstanden. Das geht. Fruchtig, kräftig (13 %), mit angenehmer Säure, natürlich etwas süßer als zu Hause. Caffè geht auch noch rein, dann empfiehlt uns der Kellner noch einen Grappa, dessen Name mir entfallen ist. Der ist Barriqueausgebaut aus einem Chardonnay und sehr bekömmlich. Sehr gut, milder als Aiola. Vielleicht nicht gerade DER Magenputzer, aber sehr gut. Wie gesagt, der Name ist mir leider entfallen.

Anschließend machen wir etwas Bewegung, besteigen den Turm und verschaffen uns einen herrlichen Überblick aus luftiger Höhe. Unglaublich, dass diese an sich ja nicht gerade sehr große Stadt 9 (!) Kirchen hat. Wie gesagt, tolles Panorama, dann geht’s noch in den Dom, ebenfalls sehr luftig und vor allem – kühl. Draußen brennt die Sonne jetzt ganz schön runter. Gegen 5 machen wir uns auf die Heimreise, entern dort angekommen den amifreien Pool und gegen ¾ 8 wird das Abendessen vorbereitet. Es gibt die Hausnudeln (ihr wisst schon: Tomaten, Zucchini, Mozzarella und Basilikum), danach ein selbstgepanschtes Mousse. War alles sehr fein, vor allem wars unser erstes Abendessen im Freien, auf der Terrasse.

Die zweite Halbzeit England – Portugal schauen wir uns dann drinnen an, Rooney ist schon seit der 27. Minute draußen. Somit geht meine Prognose, dass die Briten ihre Offensivkraft umsetzen und aufsteigen werden, natürlich den Bach runter. Dennoch retten sie sich (nach 1:0 Führung seit der 3. Minute durch Owen) bis ins Elferschießen (2:2 nach 120 Minuten), wo dann Beckham und Vassel versäbeln. Alles in allem aber ein sehr spannendes und vor allem gutes Match mit Tempo, Technik und Einsatz. Ins Bett um ¼ 1 und guter Schlaf.

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