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Toskana 2004 - Tag 5

Veröffentlicht: 09.06.2024

Mittwoch, 23. Juni 2004

Wird wieder schön heute, so wie es ausschaut. Nach dem Frühstück ist erst mal Vollgas, sprich Karten angesagt. Turbo will mitmatchen, freu mich schon. Optimale Temperaturen versprechen optimalen Grip, heute werden die etwas schnelleren Karts ausgefasst, nicht die Krücken vom letzten Mal. Meins wird noch schnell generalsaniert, d.h. Bremsflüssigkeit nachgefüllt und entlüftet (ja, hydraulische Scheibe), der Reifendruck optimiert, dann gehts ab.

Leider sind wir allein auf der Piste, somit leg ich schnell mal ein paar flotte Runden hin. Das Kart liegt sehr gut und geht auch endlich halbwegs. Der Kurs würde aber noch wesentlich mehr vertragen, ich schätz die Spitze so auf 70, maximal 80, glaubs aber nicht. Die haben da eine komische Geschwindigkeitsregulierung, funktioniert so ähnlich wie ein Begrenzer. D.h. der Motor läuft rein, setzt kurz aus (quasi, die Drehzahl lässt aber definitv nach), und läuft dann wieder rein. Sieht beim besten Willen nicht wie eine Gaswegbegrenzung per Anschlag aus. Ist irgendwie komisch, ich komm aber eh nicht so oft rein, eigentlich nur auf der langen Start-Ziel-Geraden. Nach ein paar Runden seh ich dann schon den Turbo entgegenkommen, somit entbrennt mein Ehrgeiz noch mehr, ich will ihn unbedingt einholen, heißt überrunden.

Und das gelingt mir auch. Nach der Boxenpassage sitz ich ihm im Nacken, kann aber aufgrund der engen Strecke nirgends vorbei. Auf der Geraden zieht er mir davon, ich muss abnehmen. Dann die schnelle Rechts und dann denk ich mir hab ich ihn sicher in der Bremszone. Denk ich mir halt. Allerdings denk ich mir auch, Turbo, des geht sich nie aus, bin aber natürlich zu blöd, etwas mehr Abstand zu halten, weil ich ja überholen wollte. Nun ja, Turbo dreht sich natürlich wirklich vor meiner Nase ein, mein Ausweichmanöver scheitert, da sich Turbo beim Wiederrausdrehen genau in meine Richtung bewegt, somit klescht es ganz normal und wir stehen beide still und verkehrt zur Fahrtrichtung. Bravo. 1300 Meter Strecke und wir schaffen wirklich einen Crash, gratuliere. Mein Kart ist leider schwer onduliert, der rechte Bumper und die Metallbefestigungen streifen am Asphalt und machen Höllenradau. Außerdem leidet die Kurvenlage unter den streifenden Teilen. Setze mich trotzdem noch deutlich ab und siege überlegen, eh kloa.

Mittlerweile befindet sich auch noch ein 2-Takt-Handschalter auf der Piste, der jedoch von einem Neuling bewegt wird, wie mir der Streckenchef nachher erklärt „e nuovo, non e brava“. In den Kurven kann ich locker mithalten, auf der Geraden ist er natürlich futsch. Sowas mal fahren, das wärs. Natürlich muss es nicht gleich ein Schalter sein, ein Automat wär schon mehr als genug. Aber so ein Teil mit 20 PS oder mehr auf einem Profikurs, alleine, ohne Publikum (ich würd mich ja ziemlich anscheißen dabei), das tät mir schon taugen. Sowas gibts auf der A1 Speedworld in Bruck, möchte ich unbedingt mal probieren. Im Anschluss dreh ich noch einen Turn alleine, Herbert hat genug. Das erste Kart ist eine komplette Krücke, regelt ab und fällt dann für eine halbe Sekunde aus und ist überhaupt deutlich langsamer. Dann steig ich in Herberts Ex-Kart um und das Teil untersteuert wie ein Nissan Cherry. Bin anfangs so irritiert, dass es mich in die Wiese verschlägt und ich 2x ordentlich aufspring, bevor ich wieder auf die Piste komme. Das Ding geht motorisch besser als mein Erstes, aber die Straßenlage ist eigenartig. Volles Untersteuern, wird zwar mit der Reifenerwärmung besser, geht aber nicht ganz weg. Kann man zwar mit Gewichtsverlagern ein bisserl kompensieren, das ist aber natürlich relativ anstrengend. Auch diesmal macht das Kart später Mucken, in Rechtskurven setzt ab und an der Motor aus, ich glaub den Dingern ist es einfach zu heiß. Mir auch, ich schwitze wie ein Firmling. Aber lässig wars trotzdem, auch wenns keine Zeit und keine Gegner gibt.

Hernach zum COOP und aufgrund des Wetters back to pool. Kaum sind wir am Wasser, verdunkeln sich die Wolken, es zieht quasi Hochnebel auf, bleibt aber heiß. Die Amis schleichen sich heute gar nicht, also geh ma Jausnen. Caprese, wieder sehr fein, ein bisserl mehr als eine Flasche geht auch wieder drauf. Dann zurück an den Pool, Amis sind weg und Herbert und ich stärken uns mit Wasserball. Bis die Scheißkugel kaputt ist, die Plastikhäuteln halten aber auch wirklich nix aus.

Am Abend besuchen wir Siena, im Speziellen die Osteria Castelvecchio, quasi gleich gegenüber vom Capitano. Essen war recht fein, Carpaccio mit Parmesan und Stangenzeller, danach Tagliatelle tartufo (Überraschung) und Rinderschmorbraten mit Kartoffeln, ja. Bettina hat ein Huhn mit grünen Oliven und Tomaten, schmeckt mir sehr gut, recht erfrischend. Danach Caffè und Tiramisu. Der Hauswein (2003 Sangiovese von Spaletti in Greve) ist sehr sehr anständig. Dicht, fruchtig, rund, süffig. Danach noch ein Glaserl Primitivo (Zinfandel aus Salento), auch fein. Stadtrunde, Jugend bewundert, Stimmung genossen. Piefke verlieren gegen Tschechen, sehr erbaulich. 1:2, Frittland im Kummer. Holland macht 3:0 gegen Letten, schöne Fußballwelt. Schlafengehen um ¼ 1.

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