AllgäuerinInNorwegen
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Veröffentlicht: 18.03.2020

Angesichts der aktuellen Lage hat mir meine Sendeorganisation aus Deutschland zur Rückkehr geraten. Die Rektorin riet mir dasselbe.

Eigentlich hieß es, dass die Flughäfen ab Montag, 8 Uhr, geschlossen sind, aber dennoch war es möglich, einen Flug zu finden. Um das Risiko einzuschränken, wählte ich den naheliegenden Flughafen in Førde aus. Dieser macht aber wirklich zu, nämlich am Mittwoch. Das bedeutete, dass ich noch am Dienstag fliegen musste.

Gegen vier Uhr am Nachmittag am Montag entschied ich, dass ich heimfliege und buchte gleich die Tickets. Da mein erster Flug nach Oslo sehr früh am Morgen ging, gab es keinen Bus, deshalb machte mir meine Rektorin ein superliebes Angebot: Ich könne das Schulauto haben und sie würde es später am Tag am Flughafen abholen. Nachdem ich versuchte, meinen Koffer zu packen (ich war reichlich vom Tag geschafft) und wieder zu leeren, nachdem bei der ersten Gewichtsprobe 28 kg auf dem Display der Kofferwaage stand, unterhielt ich mich dann noch gut mit meinen Mitbewohnern und ich verteilte mein Essen an sie. Später am Abend fuhr ich mit der Rektorin dann noch zur Schule, um das Schulauto abzuholen. Danach ging es schleunigst ins Bett.

Der Tag startete für mich um 3.45 Uhr, mit letztem Umpacken, weil der Koffer immer noch ein wenig zu schwer war. Im strömenden Regen rannte ich zum Auto und fuhr es vors Haus, dann wurde das Gepäck eingeladen und die Fahrt ging um 4.30 Uhr in Richtung Flughafen. Einen kleinen Abstecher musste ich allerdings machen: Ich wollte ein Mal allein über die bekannte Brücke von Dale fahren. 

Ein kleiner Blick auf die Brücke

Umso zügiger ging es dann zum Flughafen, wenn ich nicht wegen Rehen abbremsen musste. 

Tschüss, Førde!

Im Flugzeug nach Oslo waren wir zwei Passagiere, die Stewardess quatschte ein wenig mit uns. Aus mangelndem Gepäck bekamen wir unsere Sitze zugewiesen, ganz hinten. Dem Sonnenaufgang entgegen flogen wir nach Oslo und dort wurden wir wie folgt begrüßt: „Herzlich Willkommen in Oslo, ihr beiden! Wir drei (Stewardess und Piloten) danken euch für diesen Flug. Macht’s gut!“. Das ist schon ein wenig komisch gewesen. 

Norwegen ist es noch kalt" >
In Norwegen ist es noch kalt

Nach einer Aufenthaltszeit ging es nach München. Das Flugzeug war relativ voll, dennoch hatte ich meine eigene Reihe. Es wollte einfach niemand in den hinteren Reihen sitzen :) 

Dem Sonnengang entgegen

In den Nachrichten hatte ich natürlich die Lage in Deutschland verfolgt, demnach dachte ich, es ist fast wie in Norwegen. Aber das gar nicht der Fall! Ich habe noch keine Desinfektionsspender irgendwo in Läden oder am Flughafen gesehen, bis jetzt ist mir noch keine Einschränkung begegnet, was mich doch stark wundert, da es hier im Landkreis Fälle gibt, während es in meiner Kommune in Norwegen noch gar nichts gab. Aber auf der anderen Seite ist es auch schön, weniger Einschränkungen zu haben und am besten ist natürlich das Wetter hier: Sonnenschein und Frühling, während Norwegen gerade Hagel und Gewitter hat.

Nun freue ich mich, mit meiner Familie Ostern feiern zu können.

P.S. Ich habe auch hier keinen Urlaub, da ich über das Internet am Unterricht teilnehmen kann bzw. muss. Langweilig wird’s mir also nicht.

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