Alaska & Yukon im Herbst: 6000km mit Grizzlies, Goldgräbern und Polarlicht
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Haines: Bären am Chilkoot Lake

Veröffentlicht: 12.08.2019

14.09.2014

Der Wecker in Haines geht um 6.00h, denn wir wollen zu den Bären, die ja eher im Morgengrauen und bei Sonnenuntergang unterwegs sind. Das Hotel hat Frühstück bis 8.00h – also auch nicht übermäßig lang und möglicherweise in der Hoffnung, dass sie somit Kosten sparen, weil die Leute das im Urlaub einfach nicht wollen. Es gibt Rosinenbrot – wie genial.

Im Dunst fahren wir los und sehen bald schon den ersten Bären, der neben der Straße am Wasser langläuft. 



Wir fahren weiter und auch im Bereich der Brücke und dem Fischwehr sehen wir Bären. Einer läuft hinter unserem Auto quer über die Straße. Eine Bärin verscheucht einen Jungbären, offenbar ihren Sohn – üblich nach 2-3 Jahren an der Seite der Mutter, insbesondere, wenn sie sich wieder gepaart hat. Wir sehen etliche Weißkopfseeadler, ausgewachsene und junge, deren Gefieder die ersten 5 Jahre braun bleibt.




Mit etlichen schönen Bildern im Kasten fahren wir zurück nach Haines. 


Bis zum Abend haben wir nun "bären-frei" und schauen uns nun Haines ein wenig genauer an.

Fort Seward ist ein Stadtteil, der in der Bucht von Haines liegt und eine Ansammlung schöner alter Häuser, die wirklich als Fort hier gedient haben. 




Wir folgen einem kleinen Plan, der die Totempfähle der Stadt aufzeigt und dann haben wir auch schon Haines komplett gesehen. Während wir noch rumfahren, kommt die Sonne mehr und mehr raus und der Dame in dem kleinen Visitor Center merkt man den Frust an, dass sie nicht raus kann. Das Wetter ist auch hier wochenlang richtig mies gewesen, ebenso im Sommer – und nun gibt es hier einen schönen Sonntag und sie muß arbeiten. Haines umgibt ein sensationelles Panorama, das man gestern nicht ansatzweise sehen konnte. 




Hohe Berge, Gletscher, dazu das Wasser des Lynn Kanals, über den wir aus Skagway hergekommen sind. Er ist eine 100km lange Meerenge am Ende der Inside Passage. Richtig schön. 2.500 Leute leben hier und während andere Orte im Winter aussterben, geht hier wohl die Wintersportsaison mit Heli-Skiing los und es werden wohl etliche Hollywood Filmproduktionen gedreht, die in einer entsprechenden Berglandschaft spielen.


Wir fahren am Nachmittag nochmal zu den Bären, nachdem wir im Supermarkt ein paar Snacks gekauft haben. Setzen uns in die Sonne an den Chilkoot Lake, futtern und lesen bis es heißt „Bärenalarm“. 




Tatsächlich kommt eine Bärin am Ufer unter uns entlang gelaufen, steigt dann ins Wasser und läßt sich mit der Strömung aus dem See treiben, der von einem Gletscherabfluß gespeist wird. Endlich Bärenbilder in der Sonne!


Während die anderen Leute bald keine Geduld haben, auf die Bärin zu warten, die sich auf der anderen Seite des Ufers in die Büsche geschlagen hat, sehen wir sie nur Minuten später wieder aus dem Grün herauskommen und am Fluss stehen. Toll!




Kurz zurück ins Hotel, eine Stunde Akkus laden und um 16.30h fahren wir wieder los zu den Bären. Heute wollen wir deutlich früher dort sein, als gestern. Und wieder sehen wir Bären im und am Fluß und können tolle Fotos machen. Einer der Bären hat weiße Flecken an der Schnauze. Wir erfahren von Anwohnern, dass dieser Jungbär vor 2 Tagen deren Farbeimer ausgeleert hat und nicht nur die Straße sondern auch sein Fell mit weißer Farbe eingesaut hat. Den Bären kann man sicher noch eine ganze Weile problemlos erkennen. Die Leute haben ihn "Paint" getauft und freuen sich, dass ich Ihnen per Mail einige Aufnahmen ihres "Räubers" schicken werde.


"Paint"

"Paint"




Wir sind froh, dass wir nicht in einer Gruppe unterwegs sind, sondern einfach dort bleiben können, wo wir etwas entdeckt haben. Wir erleben eine deutsche Reisegruppe, die im Rudel fotografieren und alle den gleichen Bären, während sie vermutlich 10 andere Bären verpassen.


Als es gegen 19.30h duster wird, fahren wir zurück ins Hotel. Das Zimmer ist immer noch nicht gemacht. Ich hatte mich schon vorhin an der Rezeption beschwert, die sagt, die Putzkolonne hätte einen Vermerk gemacht, daß wir ein do-not-disturb-Schild draußen gehabt hätten. Was für ein Blödsinn, wenn wir den ganzen Tag nicht da waren! Nun hat zwischendrin auch keiner die Notwendigkeit des Saubermachens erkannt und der „touch of luxury“ - der Slogan dieses Hotels - nun noch unverständlicher, weil wir schon vorher nicht einmal einen "touch" erkennen konnten. Ich fahre kurz runter zum Lighthouse, esse eine super leckere Seafood Chowder und dann ist auch dieser Bärentag vorbei.

Tagestrecke: ca. 50 km

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