Veröffentlicht: 27.12.2021
In zwei Tagen geht’s los: Hamburg-Kristiansand-Hamburg. Bevor ich das Schiff betreten darf, müssen noch einige Aufgaben erledigt werden. Morgen steht der Coronatest auf der to-do-Liste. Registriert habe ich mich für die Einreise nach Norwegen auch schon. Ich finde, zwei QR-Codes sind ein fairer Preis für die Sicherheit an Bord und an Land.
Mit dem Zug reise ich nach Hamburg. Am Bahnhof angekommen orientiere ich mich an den Schildern Bus und Taxi. Beides kommt für mich infrage. AIDA bietet einen Shuttle an, der günstiger ist als ein Taxi, aber die Anmeldung dafür habe ich ganz einfach verpennt. Unübersehbar empfängt mich am Hinterausgang des Bahnhofgebäudes ein kleiner AIDA-Pavillon. Meinen Koffer kann ich abgeben und auch gleich für die Rückreise den Shuttle buchen. Super! 😉.
Das Schiff steht in Steinwerder. Lange dauert es nicht, da sehe ich schon das alles andere überragende Schiff. Ja, es ist gewaltig groß. Im Cruise-Terminal geht es zu wie auf dem Flughafen. Nun- in Coronazeiten dauert es auch hier etwas länger. Ein PCR-Test wird vor Ort durchgeführt, die Temperatur wird gemessen, der Impfstatus wird abgefragt, ein aktuelles Foto wird gemacht und hinterlegt, die Bordkarte wird ausgehändigt. MEIN TIPP: Nehmt Euch bei Schiffreisen immer auch ein Schlüsselband mit. So habt Ihr die Karte jederzeit bereit und die Hände immer frei.
Endlich komme ich aufs Schiff. Deck 15 ist weit oben – zum Glück gibt es einen Fahrstuhl. Balkonkabine – Steuerbord – perfekt. Der Koffer ist auch schon da, meine Begleitung, eine liebe Kollegin, auch. Zu erledigen wäre dann noch die Seenotrettungsübung - auf jeder Kreuzfahrt ist sie die einzige Pflichtveranstaltung für alle Passagiere. Das ist schnell gemacht und jetzt kann die Reise losgehen. Die „Nova“ legt um 18 Uhr ab. Jedes Mal ist das Auslaufen aus dem Hafen ein ganz besonderer Moment.
Heute wählen wir zum Abendessen in Buffetform das Marktrestaurant. Wie sollte es anders sein: Thema Weihnachten geht auch hier nicht ganz spurlos an einem vorbei. Rotkohl duftet, es gibt Hausmannskost, Salate, Fleisch, Fisch …und ziemlich deutsch ist es hier. Der Nachtisch ist so verlockend – und es schmeckt auch sehr gut.
Und wer am Anreisetag noch nicht zu müde ist, findet in vielen Bars und Clubs Unterhaltung durch die Nacht, während das Schiff nach Norwegen tuckert. Im Beach Club ( im UV-Licht-durchlässigen Foliendom) herrschen zu jeder Jahreszeit sommerliche Temperaturen. Eine wirklich gute Band macht Musik wie wir sie mögen. Da tanzen wir doch noch ein, zwei Stunden und fallen dann müde ins Bett.
Die Sonne lacht. Schöner kann es nicht sein - blauer Himmel und das Wasser Horizont. Frühstück ist heute im Yachthafen. Die Auswahl am Buffet ist riesig, das Personal überaus freundlich. Gut gestärkt entdecken wir nun die nicht enden wollenden Decks, die vielen Angebote, die man an drei Tagen nicht nutzen kann und immer wieder die tolle Aussicht. Die Sonnenbrille darf nicht fehlen, Decken werden gereicht. Der Cappuccino ist bestellt. Am Heck, in der Lanai Bar, gefällt es uns sehr gut.
Seetag bedeutet auch immer: die Geschäfte haben geöffnet. Zollfreies Einkaufen ist möglich. Die letzten Weihnachtsgeschenke können eingekauft werden. Sehr praktisch. Also ich habe alles. Mittags gibt es eine Kleinigkeit im Brauhaus.
Pünktlich um 18 Uhr legen wir an in Kristiansand. Der Mond geht auf und ich kann es nicht glauben. Er sieht aus wie ein riesiger Lampignon, der am Himmel aufsteigt. und kalt ist es. Richtig kalt ist es. Und dunkel. Wir möchten aber einmal über den Weihnachtsmarkt (er ist während der Woche schön anzusehen, aber kein Highlight). Die Altstadt Posebyen ist geprägt von weißen Holzhäusern, die charakteristisch für Südnorwegen sind und ja, der Weg hat sich gelohnt, sie gesehen zu haben. Entzückend und bescheiden zugleich glänzen sie in der dunklen Nacht. Bestimmt komme ich nochmal zurück. Im Sommer. Im Winter ist es dunkel und kalt. Drei Stunden sind ausreichend.
Abends gehen wir a-la-Carte-Essen im „Oceans“. Wir nehmen die Empfehlungen des Kellners an und werden nicht enttäuscht. Verdammt lecker.
Danach geht es kurz ins Brauhaus, aber Schlager sind nicht so meine Welt ;-). Wie praktisch ist da doch die Silent-Night im Beach Club. Ich habe sooo gelacht. Es war ein wirklich lustiger Abend und mal wieder wurde es später als gedacht.
Tag 3 und damit wieder ein wunderschöner Seetag steht ganz unter dem Motto "Beauty and Wellness". Im Norden leuchten orange-lila Farben, obwohl die Sonne erst noch aufgehen wird. Schon um 9 Uhr habe ich dann meinen Termin zur Kosmetikbehandlung. Wo, wenn nicht auf dem Schiff, kann man die Zeit so sehr genießen? Die Stunde geht vorbei wie im Flug. Danach mache ich einfach nichts. Ich sehe aufs Meer und kann davon nicht genug sehen. Mittagessen lasse ich ausfallen. Stattdessen geht es am Nachmittag in die Sauna. Hier im Wellnessbereich findet jeder seine Temperatur, seine Liege, seinen Platz. Anschließend gönne ich mir auch noch ein Stückchen Kuchen und einen leckeren Cappuccino. Jaha! Weihnachten kommt auch noch. Aber daran denke ich überhaupt nicht. Und Abendessen gibt es heute im EAST. In Buffetform findet man hier asiatische Köstlichkeiten, aber nicht nur. Mein Surf&Turf ist gesichert - sagen wir - ich esse mal wieder mehr als der Hunger es vorgibt. Wer kann denn da schon "nein" sagen?
Im Theatrium gibt es eine Show mit Klassikern der Musik und alle singen mit. Ein Absacker an der Bar und ab in die Koje.
Schnipps! Die schöne Reise geht zu Ende. Ich werfe nochmal schnell einen Blick auf die Bordrechnung, nehme ein leckeres Frühstück, bevor die Massen auf 9 Uhr die Plätze belegen (dann nämlich werden die Kabinen geräumt) und freue mich noch lange über die Bilder dieser Reise. Tatsächlich habe ich überhaupt keinen Weihnachtstress gehabt, zu Hause war und ist alles vorbereitet. Genießt das Leben und entdeckt die Welt. Reisen macht glücklich :-)!