Veröffentlicht: 30.10.2020
Ach ich liebe schlechte Wortwitze. Das haben hier alle wohl schon mitbekommen. Und eigentlich liebt ihr sie auch, das weiß ich einfach.
Wir sind auf dem Weg nach Alta. Wir juckeln entlang des Jøkelfjords und genießen es durch nasse Wolken und immer spärlicher werdende Landschaften zu gleiten. Es ist traumhaft. Im Ernst. Wenn ihr mal einen Traum vom Fliegen gehabt hattet, könntet ihr unsere Gefühle verstehen. Teilweise sind die Nebelwolken so dicht, dass wir kaum die Straße sehen und im nächsten Moment jøkelt man oberhalb eines beeindruckenden Tales und blickt hinab auf die graue See oder die herbstlich anmutenden Birkenwälder.
Ach ja der Herbst. Mit jeder neuen Wegbiegung die wir erreichen, kleiden sich mehr und mehr Bäume in orange, gelb und golden.
Wir finden in einem kleinen Dorf, abseits der vielbejøkelten E6 einen kleinen Parkplatz, auf dem wir übernachten. Besagter Parkplatz gehört angeblich zu einem Wanderweg zum Øksfjordjøkelen-Gletscher. Doch erst am späten Abend, als sich die Regenwolken lichten, sehen wir ihn. Und er ist so gletscherblau wie ein Gletscher sein sollte. Wir sind gefesselt vom Spiel der Wolken, des Lichts und der Wasserfälle. Diese lullen uns langsam in den wohlverdienten Schlaf.
Achjaaa. Fast vergessen: Beim hinjøkeln sind wir an einer Herde Rentieren vorbei gekommen. Die ersten, die unseren Weg kreuzten. Sie läuten den Beginn des Samenlandes und stimmen uns innerlich auf das Nordkap ein. Leider waren die Tiere so weit weg, dass wir sie nicht gut durch Nebel und Regen fotografieren konnten. Falls ihr aber doch mal ein verschwommenes Rentier sehen möchtet, meldet euch.