Veröffentlicht: 29.02.2020
Habe mir gestern noch viele Gedanken gemacht bezüglich des Bettelns. Verwunderlich ist es nicht, da die Leute mit dem Tourismus natürlich auch einen kleinen Einblick in eine für sie unbekannte Welt bekommen. Und wer strebt nicht nach Geld? Das Berbervolk im Hohen Atlas lebt sehr einfach. Sie können manches anbauen, haben Wasser, Elektrizität oft über Solar, keine elektrischen Maschinen bzw selten einen Traktor. Dominierend ist hier der Esel. Zum Heizen sammeln Sie Holz. Waesche wird am Fluss gewaschen. Für uns wirkt das ganze vielleicht idyllisch, aber ich glaube es ist ein verdammt hartes Leben. Nachdem wir gestern das Hochgebirge verlassen haben, ging es weiter sozusagen durch mittelgebirgliche Landschaft, die uns oft an Griechenland erinnert hat,bis Kasba Tadla. Nichts besonderes nur zum Tanken. Zum Einkaufen gings dann nach Benni -Melall. Hier gab es mal wieder einen richtigen Supermarkt mit Alkohollizenz. Die Abteilung ist abgesondert und es war Freitagabend. Unglaublich was dort los war. Keine Touris, alles junge männliche Einheimische und ich die Omma mittendrin. An der Kasse hat mich dann ein Bediensteter zur Seite genommen und dafür gesorgt das ich schnell abkassiert wurde. Ein Erlebnis wert. Morgens noch in Armut und Tradition, abends in der Stadt die nach westlichem Lifestyle strebt. Alkohol ist eigentlich mit dem Glauben nicht vereinbar, aber dafür gibt es ja große Plastiktueten. Auf den Strassen sah man sogar eine Frau mit Koptuch joggen, Rennradfahrer haben wir auch gesehen. Bis wir den Rummel von Benni -Melall hinter uns gebracht haben, war es schon dunkel. Also sind wir ausnahmsweise noch ca. 40 Kilometer im Dunkeln bis zum Stausee Bin El Oudane gefahren. Dank der App haben wir schon bald unseren Uebernachtungsplatz gefunden.