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Tag 21 Kauai – Open-Door Helikopterflug durch den Waimea Canyon

Veröffentlicht: 27.11.2022

12. August 2022

Ein weiteres großes Highlight unseres Urlaubs steht heute an:

Der Helikopterflug durch den Waimea Canyon!

Auch den Heliflug freuen wir uns schon, seit wir diesen bereits im letzten Jahr online gebucht haben. Die Vorfreude beim Sohnemann hält sich allerdings in Grenzen. Während andere 14 Jährige Jungs wahre Adrenalinjunkies sind, ist unser Sohnemann sehr zurückhaltend und hat mehr Angst als Vorfreude vor dem Flug.

Wir haben uns nach langer Recherche bewusst für einen „Open Door“ Fluganbieter entschieden. Zum einen wollten wir die Landschaften nicht nur durch spiegelnde und störende Scheiben sehen, zum anderen wollten wir sichergehen, dass JEDER etwas sehen kann und keine fremden leute zusätzlich im Heli sitzen. Einziges Problem: Sohnemann will auf gar keinen Fall an einer offenen Tür sitzen….

Mit dem Anbieter „Jack Harter Helicopter“ finden wir unsere „eierlegende Wollmilchsau“. Es können max. 4 Personen mitfliegen, 2 Personen hinten an der offenen Tür, eine Person vorne an der offenen Tür und die vierte Person sitzt NICHT an der offenen Tür vorne zwischen Pilot und Gast in der Mitte. Perfekt! Sohnemann kommt also in die Mitte – so unser Plan…. Damit kann er sich arrangieren.

Wir erreichen den Jack Harter „Check-In“ Point, der sich außerhalb des Flughafens befindet, pünktlich um 9 Uhr. Um 9:45 haben wir unseren Flugtermin.

Wir bekommen Anweisungen, wie wir uns verhalten müssen, dass wir keinerlei lose Gegenstände mit und führen dürfen (auch nicht in den Jacken- oder Hosentaschen – könnten während des Fluges rausfliegen). Dann erhalten wir Armschlingen für unsere Kameras, Camcorder etc. (ich darf meine Spiegelreflexkamera samt großem 300mm Objektiv problemlos mitnehmen – einige Helianbieter verbieten das Mitführen von großen Kameras), Handys MÜSSEN sich in einer Umhängehülle befinden, sonst darf man kein Handy mitführen (prima, haben wir!). Danach werden wir alle gewogen (uiuiuiui) und Sohnemann bekommt ne handfeste Krise, da er befürchtet, in den letzten 3 Wochen zugenommen zu haben und womöglich zu viel zu wiegen, um den Mittelplatz vorne bekommen zu dürfen (hier gibt es eine Gewichtbeschränkung von 63 kg) – und die Tochter will da auf gar keinen Fall sitzen!!!

Während wir draußen mit einem weiteren Pärchen und einer alleinreisenden Dame warten, kommen die Mitarbeiterinnen und verkünden, wer unser Pilot/in sein wird und wer wo sitzen wird – diese Aufteilung findet nach Gewicht statt und darf nicht verändert werden.

So, es kommt, wie es kommen muss: Sohnemann wird nach hinten gesetzt und die Tochter vorne in die Mitte…. Oh No!!!

Er streikt, will nicht mit, die Tochter ist verzweifelt, will unbedingt an der Tür sitzen….

Ich erkläre der Mitarbeiterin unser Problem und frage nach, ob die Kids evtl den Platz tauschen könnten, da Sohnemann sonst nicht mitfliegen will.

Sie erkundigt sich, kommt kurz darauf wieder und gibt ihr OK, dass die Kids die Plätze tauschen dürfen. Der Rest bleibt gleich, ich sitze also mit der Tochter hinten, der Gatte vorne an der offenen Tür, Sohnemann neben dem Piloten. Uff….

Mit einem Shuttlerbus geht’s um Helicopterflugplatz, direkt neben dem Flughafen. Wir sehen schon einige Helis starten und landen, fast alle blau und keiner hat eine offene Tür.

Bei Jack Harter Helicopter angekommen, bekommen wir weitere Sicherheitsanweisungen, erhalten aufblasbare Schwimmwesten (sehr beruhigend…) und erfahren, dass unsere Pilotin „Rebekah“ in Stuttgart geboren wurde und ein paar Jahre dort gelebt hat. Ach wie cool!

Ich habe ein mulmiges Gefühl: mir wird beim Autofahren immer schlecht, daher fahre ich meistens selbst. Auf Booten und Schiffen aller Art brauche ich Vomex…. Sonst wird das nix, den Heliflug kann ich nicht einschätzen. Zur Sicherheit nehme ich eine Vomex Tablette. Sicher ist sicher. Ich biete Sohnemann auch eine an, ab er sagt, dass er das nicht braucht. Seine Ohrenschmerzen sind etwas besser. Seine Kopfhöhrer durfte er natürlich nicht mitnehmen, aber er bekommt ja gleich welche im Heli aufgesetzt.

Die Mitarbeiterin führt uns am Hauptgebäude vorbei auf das Flugfeld. Wo bereits 2 Helis mit laufenden Rotoren und viel Lärm auf uns warten. Die Gruppe vor uns wird zum ersten Heli geleitet und wir schauen zu, wie alle Personen nacheinander den Heli besteigen und angeschnallt werden, dann saust der Heli mit viel Lärm über uns hinweg. Krass…..!

Jetzt sind wir dran. Sohnemann darf zuerst, der Gatte folgt, dann bin ich dran und darf über die kleine Trittleiter nach hinten in den Heli klettern. Ein Mitarbeiter schnallt mich an, setzt mir Kopfhörer auf und erklärt mir, wie ich über die Kopfhörer und das Headset mit Pilotin und meiner Familie kommunizieren kann. Die Tochter sitzt nun ebenfalls angeschnallt neben mir, dann kanns ja losgehen.

Der Heli, ein HUGHES MD 500, hat übrigens keine "offenen Türen" - er hat GAR KEINE TÜREN!!!

Der Heli hebt ab und wir starten über den Heliairport in die Luft. Kurze Zeit später überfliegen wir den Kalapaki Beach und den Hafen, wo das Kreuzfahrtschiff „Pride of America“ ankert.

Unser 1 stündiger Flug führt uns vorbei an der Napali Coast, in den Waimea Canyon hinein, wo Rebekah so einige kleine Flugkunststücke vollführt, in dem wir uns plötzlich vor einem Wasserfall hinunterschrauben, gefühlt auf der Stelle drehen und mal ordentlich Links- oder Rechtslage haben. An der offenen Tür zu sitzen ist der Hammer! Allerdings wackelt es wahnsinnig und meine große Kamera kann ich kaum nutzen, da der Windzug extrem ist. Ich schieße irgendwann nur noch „blind“ Fotos und filme parallel mit mit der Insta 360 und knipse mit dem Handy. Absoluter Hammer, hier quasi über dem Abgrund zu schweben und nach unten zu schauen! Die Entscheidung, einen „Open Door“ Flight zu wählen, war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Zwischendurch durchfliegen wir einen Regenschauer, sonst bleibt es aber trocken. Die Wasserfälle haben teilweise nicht viel Wasser, trotzdem sieht es von oben atemberaubend toll aus. Rebekah versorgt uns über Funk immer mit Informationen, wo wir gerade sind und was wir gerade sehen.

Irgendwann, als Rebekah einen ihrer abrupten Schwünge vollzieht, höre ich nur den Gatten, der mit Sohnemann spricht und ihn anweist, eine Tüte zu nehmen… Oh nein, ich ahne Schlimmes.

Rebekah fragt immer wieder, ob alles okay sei – ich weiß nicht, was los ist und finde in meinem Kamerawirrwarr den Button zum Sprechen nicht. Der Gatte antwortet irgendwann mit einem „alles ok“. Ich habe die Vermutung, dass es Sohnemann da vorne schlecht wurde….

Wir fliegen am Hanakāpī‘Ai Beach vorbei, den uns Rebekah noch als Ausflug ans Herz legt, da er so toll sei. Das können wir bestätigen, denn wir waren ja vorgestern bereits dort. Am Kalalau Trail entlang fliegen wir weiter über den Haena State Park, sehen den Ke´e Beach, überfliegen die Hanalei Bay und fliegen wieder ins Landesinnere.

Nach über einer Stunde mit atemberaubenden Aussichten, erreichen wir wieder den Heli Airport und landen punktgenau auf der vorgegebenen Markierung.

Wir werden seitlich vor den Heli geführt, wo Rebekah schon den „Shaka“ Gruß per Hand macht und dürfen noch für ein Gruppenfoto posieren. Sohnemann lächelt – vor Erleichterung !? – und versteckt die „Kotztüte“ hinter dem Rücken….

Oje, er musste sich tatsächlich übergeben….

Er trägt es aber mit Fassung. Es wäre trotzdem „cool“ gewesen, aber das wäre wohl für die nächsten 50 Jahre sein letzter Heliflug gewesen. Hihi. Ich fand es mega, muss allerdings so schnell auch kein weiteres Mal in den Heli steigen. Es war eine Wahnsinnserfahrung, unbedingt empfehlenswert, aber nichts, was ich täglich machen würde – oder bezahlen könnte / wollte.

Er bekommt eine Dose Ginger Ale und eine Handvoll Bonbons, dann fahren wir dem dem Shuttle zurück zum Jack Harter Office.

Super wars!

Wir fahren weiter zu Taco Bell nach Lihue, unserem „Lieblings“ Fast Food, denn hier kann sich jeder seine Tacos, Burrotos oder Salat selbst zusammenstellen und man kann aus vielen Gemüse und Salatsorten auswählen. Die Möglichkeit, etwas „Gesundes“ zu bekommen, hält sich ja sonst in den Fast Food Läden in Grenzen.

Nach dem Essen fahren wir zum Kalapaki Beach. Gatte und Tochter wollen sich zum Abschluss auf Kauai noch mal ein Surfbrett ausleihen. Wir parken das Auto wieder auf dem Parkplatz an der Mauer mit Blick auf den Strand. Sohnemann und ich schnappen uns die Beach Stühle und Knabberzeug und setzen uns in den Schatten und warten, bis unsere Surfer im Wasser sind.

Sie kämpfen mit vielen anderen Surfern um die Wellen, machen aber beide eine gute Figur auf dem Brett.

Nach über einer Stunde sind sie platt, aber happy zurück. Wir sehen das Kreuzfahrtschiff „Pride of America“, das wir heute Morgen noch aus der Luft gesehen haben, den Hafen verlassen und auslaufen. Vermutlich fährt die Pride of America nun nach Oahu weiter – da fliegen wir ja morgen auch hin.

Als wir weiterfahren wollen, bemerken wir ein schlafendes Huhn auf unserer Motorhaube vor der Windschutzscheibe…. Oh, das muss ich aber jetzt wecken. Wir beladen das Auto und steigen ein, das Huhn lässt sich aber davon nicht irritieren und bleibt regungslos liegen. Zwar öffnet es die Augen und schielt mal zu mir, aber seinen Platz möchte es nicht verlassen.

Während wir noch überlegen, wie wir das Huhn überreden können, unsere Motoraube zu verlassen, erledigt sich das Problem, als das Pärchen des Trucks neben uns das Auto öffnet und einsteigt. Das Huhn hüpft schnell auf und springt vom Auto. Na gut, dann eben so.

Wir fahren erneut zu Walmart, um noch etwas zu Essen für heute Abend zu kaufen. Außerdem hat sich die Tochter letztes Mal in ein Hawaiihemd verliebt, welches sie unbedingt kaufen möchte.

Danach fahren wir zum Appartement und widmen uns dem unschönen Part des Urlaubs: mal wieder Kofferpacken. Schnüff, die letzte Woche unseres Urlaubs auf der letzten Insel beginnt morgen.

Ein letzter Sunset am Shiprweck Beach beschert uns erneut Regen und einen wunderschönen (Doppel)-Regebogen!

Und wieder verging die Woche auf der Hawaiiinsel viel zu schnell….

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