Neuseeland: 8000km solo durch das schönste Ende der Welt
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Tag 7 - Tane Mahuta, weiter nach Norden, Dinner mit Möwe in Mangonui

Veröffentlicht: 07.08.2019

21.12.2014

Ich bin erwartungsgemäß früh wach. Es ist 6 Uhr und draußen noch immer ziemlich bewölkt. Die Vögel singen aber. Ich packe meine Sachen zusammen und toaste wieder meine letzten Brötchen auf, esse meinen letzten Käse, Tomaten und mach mir zwei Becher löslichen Kaffee, der nicht wirklich gut schmeckt.

Um 9.15h sitze ich im Auto. Rund 6km bis zum Highway 12, den ich wieder nach Norden fahre. Nach einer Stunde durch eine typisch neuseelänndische Landschaft mit milden Hügeln in allen Sorten von Grün, der kurvigen Passage durch den Waipoua Forest habe ich den Standort des Tane Mahuta (Maori für Gebieter des Waldes) erreicht. 


Es ist der größte noch lebende Kauribaum Neuseelands und sicher eines der ältesten Lebewesen der Welt mit einem geschätzten Alter von 2000 Jahren. Gigantisch steht er da und strahlt Kraft und Ruhe aus, so dass alle Leute, die dort sind (was glücklicherweise nur wenige sind) sofort anfangen zu Flüstern. Über 50 m ist er hoch und so richtig ermessen kann man das optisch erst von einem etwas weiter weg liegenden Punkt, wenn man die kleinen Leute im Vordergrund sieht, die den Baum bestaunen, während sie direkt davor stehen. Früher durften nur Maori-Priester diesen und den Baum, den ich vorgestern gesehen habe, besuchen.


Ich kullere langsam den Highway weiter nach Norden und erreiche nach rund 100 km und gemütlichen 3,5 Stunden nach meiner Abfahrt heute früh die Region um Opononi und Omapere. Über mir scheint die Sonne, es sind mittlerweile 26 Grad und das wenngleich der Wetterbericht eher Regen, als Sonne angesagt hatte. Vor mir liegt die blaue Tasman Sea und eine irre große Sandinsel. 


Man blickt hier in einen Sund, der sich weit ins Land zieht und den Orten Opononi und Omapere schöne Ortsstrände verschafft. Ich laufe aber zunächst zu einem Aussichtspunkt und sehe nach Norden eine tolle Brandung an einem endlosen Strand und nach Süden Steilküste und Felsen. Überall wachsen hier die New Zealand Christmas Trees, die Pohutukawa Bäume mit ihren roten Blüten.


Langsam habe ich Hunger und finde ein gerade eröffnetes Café, in dem ich leckeres Grillgemüse und eine überbackene Kumara (Süßkartoffel) bestelle. Sitze im Schatten, denn in der Sonne grillt einem gleich der Kopf. Vor mir liegt dieser Sund, der aus der Tasman Sea kommt und ein paar Leute genießen den kleinen Strand. 



Um kurz nach 15.00h fahre ich weiter und erreiche 20min später die Fähre in Rawene. Man fährt keine 20 min mit dem Ding und es kostet 20$ !!! Aber so bin ich auf der anderen Seite des Sundes in Kohukohu und fahre nun durch den Raeta Forest über eine Scenic Road, die derart kurvig ist, dass ich schon bald bedauere, nicht die längere, aber geradere Strecke westlich genommen zu haben. Hier wo ich durch die Mangamuka Gorge fahre, ist es der Highway 1, der sich in endloser Folge von Spitzkehren hoch und runter windet. Ich bin quasi mitten im Urwald.

Gegen 17.00h erreiche ich Mangonui, was an der Doubtless Bay liegt, einer Ausbuchtung des Pazifiks. Das historische Mangonui-Hotel ist eine Erfahrung, die ich nicht nochmal brauche. Billig zwar, aber von einer unterirdischen Qualität. Mit 40$ kann man nicht viel erwarten und ich bin einverstanden, kein eigenes Bad zu haben, aber als ich die Möbel auf der eigentlich schönen Holzumrandung im 1. Stock sehe und die zerfledderte Bettdecke, als ich später ins Bett gehe, ist einfach eklig. Dazu ein dreckiges Klo auf dem Gang - nee, dann lieber demnächst wieder 80-100 Dollar und man muß nicht an Ungeziefer denken.


Balkonmöbel...

Ich laufe zum Fish House, einer neuseeländischen Berühmtheit für seine Fish & Chips. So kriege ich zwei Stück "Blue Nose" (gehört zu den Schwarzfischen sagt mir Wikipedia), ein Schälchen Kartoffelsalat und ein Bier für knapp 30 Dollar. Dazu Plastikbesteck und alles stilecht in einem Stück Papier. Ich blicke auf die Doubtless Bay, die Segelboote und eine Möwe leistet mir Gesellschaft aus niederen Beweggründen. Als ich fertig bin, lass ich sie gewähren und sie bedient sich reichlich am Kartoffelsalat.


Ich laufe die 150m Strandpromenade hoch und runter, sitze etwas in der Sonne und lade dann meine Bilder runter. Die Nacht wird extrem unruhig, weil das Bett wie eine Kuhle ist, dazu dieses eklige Bettzeug und mich umwabern Gedanken an Bettwanzen und Flöhe und ich ergreife morgens schon um halb 8 die Flucht.

Tageskilometer: 223km

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