Veröffentlicht: 08.08.2019
06.01.2015
Ich werde von Flugzeug- und Autogeräuschen gegen 7 Uhr wach, stehe aber erst um 8.00h auf. Bis ich loskomme ist es nach 9.00h. Ich bin immer noch nicht sicher, wo ich heute Abend bleiben will. Eigentlich würde ich gerne bei Kaikoura Whalewatching machen, aber zum einen kostet die 2,5-Stunden-Tour 140 Dollar, zum anderen sieht man nur 1, maximal 2 Pottwale, wenn man Glück hat. Zwar sind das eben Pottwale und damit natürlich deutlich größer, als die Buckelwale, die ich sonst so mal gesehen habe, aber es muss auch das Wetter passen. Nachdem es gestern 27 Grad war, sind morgens erstmal nur 17 Grad. Mein Frühstück besteht aus einem halben Joghurt und einem Instantkaffee und ich fahre erstmal los, um aus diesem Motel zu verschwinden, bevor ich noch Ausschlag kriege. Mein Kofferraum ist gut gefüllt, denn neben dem immer unordentlich werdenden Gepäck habe ich eine Art Wasser-Bar "eingerichtet".
Ich will noch einmal ein paar Kurven durch Blenheim drehen und nach ein paar Wineries Ausschau halten. Schöne Schilder haben die ja alle, und mir scheinen die Weinanbaugebiete jedoch eher klein zu sein.
Aber offen hat jetzt um diese Zeit auch noch keiner und was hätte ich da auch machen sollen? Ne Weinprobe um 10.00h morgens, bevor ich noch 150km zu fahren habe? Der Himmel ist eher bewölkt und ich hoffe, dass es noch besser wird.
Der Highway 1 führt durch das für die Ostküste typische, unbewaldete Bergland. Braune Hügel und grüne Wiesen mit Schafen und Milchvieh sind die mich begleitende Landschaft, bis der Highway einen Schwenk an die Pazifikküste macht.
Crabmeat in Waipapa Bay
Wenn jetzt noch die Sonne schiene, wäre es kaum auszuhalten, denn der Blick auf weit geschwungene Buchten, oft mit fast schwarzem Sand und einer langgezogenen Brandung, ist atemberaubend.
Ich fahre an einem Campingplatz ab, der eher ein besserer Parkplatz ist, und bin begeistert, dass hier in den Felsen einige fur seals (Neuseeländischer Seebär) liegen, die sich auch nicht davon stören lassen,wenn man sich ihnen etwas nähert und fotografiert. Der eine schnarcht sogar richtig. Die Seals sind oft bis zu 30 Tagen auf Fischfang und brauchen ihre Ruhezeiten im Anschluss.
Ich fahre nur ein paar Meter weiter und kann von einer Parkbucht neben der Straße jede Menge fur seals auf den Felsen sehen. Der Ohau Point Lookout liegt oberhalb der Seal Colony. Hier sind viele Jungtiere, die tapsig versuchen, die Felsen zu erklimmen oder rufen schrill nach ihren Müttern. Tolle Motive! Kurz darauf erreiche ich die Ohau Point Seal Colony.
Noch mehr Seals und noch mehr Fotos und Filmchen. Sehr schön! Das Wetter hat sich zwischenzeitlich auf 18 Grad Maximaltemperatur und Nieselregen eingerichtet. Der Regen ist schnell vorbei, aber die Wolken hängen tief und die so oft abgebildete tolle Kulisse hinter dem Ort Kaikoura, die man beim Whale Watching noch besser vom Wasser aus sehen kann - ist unsichtbar. Ich steuere nun ein Motel an, das will aber 135 Dollar und angesichts dessen, dass ich auch nicht so recht weiß, ob ich in Kaikoura bleiben soll, setze ich mich erstmal in das Cafe eines Anbieters für Delfin- und Albatros-Sichtungen. Ich lese ein bißchen Prospekte und Reiseführer, schaue mir das Wetter an und entscheide: Ich fahre weiter.
Kaikoura
Einen Schlenker noch zu den Anbietern des Whalewatching, die das ganze Happening zunächst mit einer halbstündigen Filmvorführung beginnen (vermutlich gar nicht so schlecht, wenn die Leute schon einige Infos vorher haben), dann geht es mit dem Bus zum Boot und dann gehts erst los. Nun ja. Für heute sind die Touren eh dicht und wenn das Wetter morgen genauso ist, wie heute, dann will ich das auch nicht machen. Ich starte um15.50h von Kaikoura in Richtung Christchurch, will aber irgendwo vorher ein Motel suchen.
Die Orte, durch die ich komme, haben keine Motels, Hotels oder sonstwas und so biege ich etwa 25km nördlich von Christchurch ab auf den Highway 72 und fahre nach Rangiora, einen Ort mit 15.000 Einwohnern, wo ich eine gewisse Dichte an Motels erhoffe. Ich checke zwei Locations und die sind fully booked. Schöner Mist. Dann finde ich ein Motel, das will 139 Dollar und meint, er hätte eben 4,5 Sterne und Air Condition. Brauche ich beides nicht bei 18 Grad Maximaltemperatur. Kurz vor 19.30h habe ich dann endlich ein Motel, das mir für 105$ ein ziemlich großes Zimmer vermietet, in dem ich sicher gut schlafen werde. Allerdings hat Rangiora wieder mal gar nichts, wo man essen kann, ausser schräg gegenüber einen sehr kleinen Chinesen, mit Mobiliar, das anderswo eher in einer 70er-Jahre-Küche stünde. Nun ja, gestern Chinese, heute Chinese - was soll's. Ich habe mir kurz noch Pitabrot zum Auftoasten fürs Frühstück gekauft, damit ich morgen nicht noch zum Frühstück zum Chinesen muß :-).
Bilder sichern, Hochladen und dann ist schon wieder 23.15h.
Tageskilometer: 338km