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Im tiefsten Süden

Veröffentlicht: 18.04.2017

Nach unserem fabelhaften Ausflug in’s Fjordland ging es für uns in den tiefsten Süden Neuseelands. Bevor wir jedoch die rauen und einsamen Catlins erreichen würden, machten wir in Invercargill einen kurzen Zwischenstopp, um noch ein paar Lebensmittel einzukaufen. Hier fanden wir nicht nur den teuersten Pak’n Save (Neuseelands billigster Supermarkt) unserer bisherigen Reise, sondern mussten auch feststellen, dass hier in den Supermärkten kein Alkohol verkauft wurde und man dafür in spezielle „Liqour Shops“ gehen musste. Da die Stadt auch sonst keinerlei Reize besaß, hielt uns an diesem Fleckchen Erde nichts und wir zogen weiter in die ländlicheren Gebiete. Hier klapperten wir dann aber so ziemlich jedes touristische Ziel in der Umgebung ab. Dazu zählten neben einer uralten Holzbrücke, der ein oder andere Leuchtturm und ein Wasserfall. Daneben hatten wir die Möglichkeit einen wilden Seelöwen am Strand zu sehen, der dort ein Nickerchen machte. An einem anderen Strand konnten wir versteinerte Baumstämme entdecken, die dort einmal vor mehreren Millionen Jahren gestanden haben und nun eingestürzt und als Fossil am Strand herumlagen. Doch am Abend sollte unser persönliches Highlight folgen, denn dort wollten wir in der Dämmerung beobachten wie einer der seltensten Pinguine der Welt, der Gelbaugenpinguin, an Land geht. Da es sich bei diesen Pinguinen um wahnsinnig scheue Zeitgenossen handelt und es von ihnen weltweit nur noch ein paar Tausend gibt, war das schon etwas ganz Besonderes. Und so bekamen wir an diesem Abend auch nur zwei dieser putzigen Tierchen zu sehen und da man ihnen nicht zu nahe kommen sollte und es beinahe dunkel war, kann man sie auf den Bildern nur undeutlich erkennen. Trotzdem war es schon ein bisschen verrückt mit 20 anderen Leuten stundenlang am Strand zu warten bis so ein Pinguin endlich mal an Land watschelt.

Am nächsten Tag ging es für uns dann noch zu den Cathedral Caves, zwei Sandsteinhöhlen, die durch die Brandung des Meeres entstanden sind und nur bei Ebbe begangen werden können. Im Anschluss fuhren wir noch zum Nugget Point Lighthouse, wo uns ein Regenschauer überraschte. Trotzdem war die Aussicht hier unglaublich!

Nach einigen Tagen in den abgelegen Catlins, freuten wir uns jedoch auch wieder auf etwas Zivilisation und da kam uns die Studentenstadt Dunedin gerade recht. Nach einem Stadtbummel und der Erkundung einiger schöner Bauwerke der Stadt (Dunedin ist laut Reiseführer wohl sehr stolz auf sein schottisches Erbe) fuhren wir auf die Otago Peninsula, einem großen Rückzugsgebiet für verschiedenste Wildtiere, wie dem Blue Penguin, den Seals, den Shags und einer der wenigen Festlandkolonien der Albatrosse. Hier erhofften wir uns auch ohne den Besuch des Albatros Centres einen Blick auf diese Riesenvögel zu erhaschen, aber leider sahen wir keinen einzigen Vogel. So entschlossen wir uns einige Tage später eine Fahrt auf einem Ausflugsboot zu machen, um die Vögel vom Meer aus sehen zu können. Und hier hatten wir dann tatsächlich Glück! Neben dem Northern Royal Albatros (die dort auf den Felsen brüten) konnten wir sogar noch einen Southern Royal Albatros sehen, der sogar noch ein wenig größer ist. Außerdem sahen wir eine riesige Kolonie von Shags, die von weitem ein bisschen aussehen wie Pinguine und ein paar Dusky Dolphins. Unser Trip hatte sich also gelohnt.

In der Zwischenzeit machte jedoch unser Auto zum ersten und vorerst letzten Mal Probleme… Und zwar hörten wir beim Bremsen Geräusche. „Gar nicht gut“, dachten wir uns und fuhren am folgenden Werktag erst einmal in eine Werkstatt. Der Mechaniker konnte hier zwar glücklicherweise keine Mängel an den Bremsen feststellen, jedoch ist unsere Handbremse wohl irgendwann einmal zu heiß geworden und kaputt gegangen, was nun zur Folge hatte, dass wir diese besser austauschen sollten, da diese abfallen und dabei eine Menge Schaden anrichten konnte. Da wir es selbst nicht besser wussten und da bei einem Backpacker das Geld ja bekanntlich besonders locker sitzt, ließen wir diese also für schlappe 350$ reparieren. Na Hauptsache wir können jetzt wieder unbesorgt an einem Hang parken!

Wir wollten uns aber von unserer wichtigen Investition nicht die Laune verderben lassen und so erkundeten wir weiter die Umgebung. Ich besuchte bspw. noch das Larnarch Castle, ein kleines niedliches Schloss mit schönem Garten und sagenhaften Ausblick (bei schönem Wetter). Und wir statteten der weltweit steilsten Wohnstraße einen Besuch ab. So manch einer mag sich nun wundern, was wir denn so lange in Dunedin machten. Das kaputte Auto spielte natürlich eine Rolle, aber vor allem warteten wir hier auf den Beginn unserer Wwoofing- Woche. Dabei lebte man für eine gewisse Zeit (in unserem Fall für 10 Tage) bei Kiwis und bekam im Austausch für 4 Stunden Arbeit pro Tag, Unterkunft, Essen und einen Einblick in das neuseeländische (Farm-) Leben. Aber davon berichte ich dann beim nächsten Mal.

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