Etappe 79: Von Borjomi nach Gori

Borjomi versank im Schnee, es war clever von mir, ins Gebirge zu fahren. Nach einem Kaffee mit Natalia wollte ich weiter, solange die Straßen noch halbwegs vertrauenswürdig aussahen. Trotz allem ging es bis Khashuri gut voran, wo ich mich erstmal beim Bäcker eindeckte. Bäckereien mit Kaffee habe ich in der Türkei definitiv vermisst! 

Die Strecke von Khashuri bis Gori war landschaftlich unspektakulär, vor allem musste ich mir die Strassen mit vielen LKW teilen. Es schneite einen Großteil des Tages, erst kurz vor Gori kam der Himmel etwas zur Ruhe. Die Zweigstelle von "Heidelberg Clement" war definitiv eine Überraschung! Die Arbeiter dort wunderten sich, warum ich unbedingt anhalten musste, um Fotos von ihrem Geschäft zu machen. Später kam ich bei David unter, der gerade ein altes Landhaus für Gäste renoviert, das sein Opa damals gebaut hatte. Bei ihm habe ich mich sehr wohl gefühlt, die Zimmer waren super und es gab sogar ein tolles Abendessen. Später am Abend wurde ich noch zur Wein- und Chacha-Probe zitiert. In seinem Keller standen mindestens zehn verschiedene selbstgebrannte Chacha-Sorten, dazu wurde Wein in blauen Tonnen gelagert, die mich stark an die Abfalltonnen aus unseren Laboren erinnerten. Nach einer ausgiebigen Probe konnte ich tief und fest schlafen.