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Etappe 73: Von Cavuslu nach Trabzon

Veröffentlicht: 25.02.2022

Für den nächsten Morgen hatte ich mich noch mit Serhat verabredet. Natürlich hatte er schon ein Frühstück vorbereitet und mich fröhlich zu sich her gewunken. Wir sprechen noch ein bisschen über die weitere Reise und die Situation in der Ukraine, bevor er noch mit einer großen Tüte voller Obst um die Ecke kommt. Bevor wir uns verabschieden, zeige ich ihm noch ausführlich mein Equipment und mein Fahrrad und koche uns noch einen Kaffee mit dem Benzinkocher. Vielen Dank, Serhat, für deine Gastfreundschaft! 

Gegen 11 Uhr ging es dann weiter Richtung Trabzon, auch heute waren es nur gemütliche 70 Kilometer. Nach 10 Kilometern gab es schon die erste Pause, um schwere Nahrungsvorräte zu vernichten, mein Fahrrad fühlte sich durch das Obst überladen an. Danach ging es ohne größere Umwege nach Trabzon. Wie für Großstädte üblich, wurde der Verkehr etwas hektisch, auch durch einen kurzen Tunnel musste ich noch durch. Im Hotel angekommen kam ich mit Englisch mal wieder etwas weiter, der Besitzer ist Belgier und konnte mir im Verlauf meines Aufenthalts häufiger helfen. Bevor die Stadt kurz erkundet wurde, wollte ich noch ein letztes Mal vor Tiflis waschen. Die Stadt war auch unter der Woche sehr lebendig, abends fand eine kleine Veranstaltung auf dem Hauptplatz statt, bei der getanzt wurde. Bargeld abzuheben war hier wieder schwer, den Türken schien es aber auch nicht anders zu gehen.

Für den nächsten Tag hatte ich eine kleine Bus Reise zum Uzungöl ("langer See") geplant. Außer mir war nur noch ein frisch vermähltes Paar aus Ägypten dabei. Für 12€ kam ich in eine beliebte Region im Gebirge, die mit dem Fahrrad schwer erreichbar gewesen wäre. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde, anschließend konnte ich bei tollem Wetter eine kleine Wanderung Unternehmen und die Landschaft genießen. An einem Aussichtspunkt traf ich auf ein Paar aus Deutschland mit türkischen Wurzeln, die mir erklärten, dass es hier vor ein paar Jahren noch nicht so viele Hotels gab. Im Februar waren aber trotzdem kaum Touristen da und die meisten Hotels hatten geschlossen, deshalb störte mich das eigentlich nicht. Das ägyptische Paar wollte gefühlt tausend Fotos machen, aber die beiden waren ja auch auf ihrer Hochzeitsreise. Auf der Rückfahrt wurden wir noch mit lauter ägyptischer Volksmusik beglückt, gegen 17 Uhr waren wir wieder in Trabzon. Abends war mir angesichts der Entwicklungen in der Ukraine die Lust auf Sightseeing vergangen, es war wichtiger, die Nachrichten zu verfolgen. 

Da schlechtes Wetter angekündigt war und mein Hintern wehtat, wollte ich noch eine weiteren Pausentag in Trabzon einlegen. Tatsächlich war das Wetter aber besser als gedacht, deshalb kam ich doch noch zu etwas Sightseeing in Trabzon. Die Altstadt ist voller Leben und mir fast zu voll. Das Museum war wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossen, dafür lohnte sich die Kletterei hoch zur Burg und später auf den Stadthügel Boztepe. Da mein Rad heute im Hotel blieb, war der Weg zur Hagia Sophia und zum Atatürk-Haus etwas zu weit. Ich hätte mir auch gerne noch das berühmte Sumela-Kloster angeschaut, das 50 Kilometer südlich von Trabzon im Gebirge liegt. Es ist aber wohl zurzeit wegen Corona oder Schnee geschlossen, deshalb fahren wohl keine Busse dorthin. Naja, man kann nicht alles sehen, und vielleicht ergibt sich ja irgendwann nochmal die Gelegenheit! Abends stand dann noch die Planung der weiteren Reise an, in zwei Tagen möchte ich in Georgien ankommen. 

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Günter
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