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Etappe 118: Von Santash nach Kegen

Veröffentlicht: 20.07.2022

Heute sollte es dann wirklich endlich nach Kasachstan gehen. Es waren schließlich nur noch 25 Kilometer bis zur Grenze. Diesmal machte mir aber ein extrem starker Gegenwind zu schaffen, sodass ich erst nach drei Stunden am Grenzübergang stand. Der war noch verlassener, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Auf beiden Seiten war kilometerweit kein Mensch zu sehen, einer der Soldaten am Übergang musste eine Schranke von Hand hochheben, um mich durchzulassen. Ich fand das alles sehr belustigend, dazu kam noch der extrem verschmuste "Wachhund" Limbo, der sich wie eine Katze an meinen Beinen rieb, wenn ich das Streicheln pausierte. Die Soldaten fanden das gar nicht so lustig und riefen ihn zurück, schließlich sollte er ja bedrohlich wirken. Das interessierte Limbo aber überhaupt nicht, am liebsten hätte ich ihn mitgenommen. Ansonsten kamen viele neugierige Fragen der Beamten, leider nur wenig auf Englisch. Auch ein Scanner stand da, ich sollte aber wegen der Strahlung nur die Taschen reinpacken, in denen kein Essen war (?). Ich hab sie mal in ihrem Glauben gelassen, dadurch wurden meine Messer und mein Benzin auch nicht entdeckt. Ein weiterer verschmuster "Wachhund" sollte außerdem meine Taschen beschnuppern, es sah aber alles sehr unkoordiniert aus und ich fresse einen Besen, wenn dieser Hund tatsächlich Drogen oder Sprengstoff identifizieren kann. Sogar ich rieche das Benzin in meiner Kochtasche. Einer der Soldaten füllte noch meine Wasserflasche auf, SIM-Karten gab es hier natürlich nicht. Während der 45 Minuten kam kein einziger Mensch vorbei, der auch über die Grenze wollte. Es gibt wohl wenige noch langweiligere Jobs, als diesen Übergang zu bewachen.

Es wurde nur noch windiger und es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich endlich Kegen erreichte. Meine Vorräte waren leer und es wurde der erstbeste kleine Markt geplündert. Im dritten Markt hatte ich dann sogar Glück und konnte eine SIM-Karte kaufen. Im Anschluss stellte sich aber heraus, dass man diese als Touri aber trotzdem noch in einem offiziellen Laden aktivieren muss. Sehr witzig, das nächste Geschäft kam erst in Almaty, das noch 250 Kilometer entfernt war! Der Wind ließ einfach nicht nach und es kam noch Regen dazu. Bevor ich richtig nass wurde, baute ich mein Zelt auf einer Wiese in der Nähe des Friedhofs auf. Es regnete dann noch die halbe Nacht munter weiter.

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