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Etappe 107: Von Izboskan nach Kyzyl Beyit

Veröffentlicht: 25.05.2022

Die Hauptstraße veränderte sich auf der heutigen Etappe. Es fuhren immer weniger Autos, die Schlaglöcher verschwanden und auf dem Weg ins Gebirge wurde die Umgebung immer idyllischer. Wir konnten die Fahrt wieder richtig genießen! Plötzlich ist auch der Frust über die missglückte Fahrt nach Kazarman verflogen. Zur Erfrischung gab es unterwegs gekühltes Kvas, was ich sehr erfrischend und lecker fand. Kein Vergleich zu Kumys! Auf der Fahrt wurden die Dörfer und die Einkaufsmöglichkeiten immer seltener. Am frühen Abend kamen wir in Kurpsay ein und konnten unsere Vorräte auffüllen. Die vergleichsweise hohen Preise sprachen dafür, dass dies vermutlich die einzige Einkaufsmöglichkeit in der Umgebung war. Die Suche nach einem Zeltplatz abseits der Hauptstraße gestaltete sich als etwas schwieriger. Wir fanden schließlich ein exponiertes Plätzchen in der Nähe der Fähre Richtung Kyzyl-Beyit, das so genannte "vergessene Dorf" mit ca. 300 Einwohnern. Um dorthin zu gelangen, muss man ein Bopt über den Fluss Naryn nehmen und anschließend auf einem Esel 7 km durch's Gebirge reiten. Es gibt dort keine Stromversorgung. Mittlerweile verbringen manche wohl Touristen gerne eine Nacht dort, um der Zivilisation zu entkommen. Wir haben an unserem Zeltplatz auf einer Anhöhe aber zum Glück nichts von ankommenden Touristen mitbekommen, sondern sahen nur das kleine Boot zur Überquerung des Naryn. Abends waren wir noch optimistisch, ohne Außenzelt schlafen zu können, um nachts die Sterne zu sehen. Das änderte sich aber schnell, als der Regen und später noch ein starker Wind einsetzen. Das Ganze ging schnell in einen heftigen Sturm über, der Amans Zeltstange zerstörte, auch mein Zelt knackte überall, hielt aber stand. Dazu kam erschwerend hinzu, dass wir auf Kies übernachteten und deshalb unsere Zelte nicht mit Heringen fixieren konnten. Die Zelte bogen sich so im Sturm, dass sie vermutlich nur wegen unseres Körpergewichts nicht abhoben. Zwischendurch machte ich mir ernsthafte Sorgen. Wenn wir von der Anhöhe geweht worden, wären wir vermutlich Matsch gewesen. Mitten im kirgisischen Gebirge wurde uns die Kraft der Natur eindrucksvoll demonstriert.

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