Veröffentlicht: 22.11.2017
Aktuell befinden wir uns immer noch im Landesteil Northland der Insel. Obwohl wir gefühlt schon die halbe Insel durchwandert haben, macht das auf der Karte ca. 5 % aus. Wir haben zu Fuß 215 km zurückgelegt, sind 80 km Auto gefahren und ca. 5 km mit einer Fähre. In den nächsten 3-4 Tagen werden wir unseren Ausflug in Northland mit wundervollen ersten Eindrücken beenden. Was weiter geschah:
Nach einem entspannten Zwischenstop in Kerikeri wanderten wir einen ziemlich entspannten Waldweg nach Pahia. Vor 14 Tagen waren wir dort mit dem Bus angekommen, um den Trail zu beginnen. Nun wieder hier zu sein hatte etwas sehr Beruhigendes. Da wir uns noch eine Fährüberfahrt organisieren mussten und unser befreundetes französisches Paar wiedertrafen, blieben wir einen Tag länger. Die sehr entspannte Lebensart der Neuseeländer zieht einen sofort in den Bann und automatisch schlurft man auch etwas langsamer😁. Nur das mit dem Barfußlaufen kann ich (Susi) noch nicht. Kiwis laufen immer barfuß, maximal dünne “Jandals“ (Flipflops). Also nun Fähre organisieren und eine Mitfahrgelegenheit nebst Unterkunft bei Sheryl. Ist total verrückt, wie das alles organisiert ist. Wir rufen Sheryl an, die arbeitet in Russell und wohnt in Waikare. Da sie bis 19:30 Uhr arbeitet und uns danach mit zu sich nach Hause nimmt, haben wir nach der Fährüberfahrt nach Russell noch einen halben Tag Zeit. Das wäre auch prima, denn der Ort ist historisch und landschaftlich sehr interessant, aber - es regnet wie aus Eimern☔. Nun sind wir Kummer gewöhnt, gehen ins Museum, am Strand spazieren, ins Cafe und am Ende in eine Art Bierkneipe, in der die Kiwis mitsamt Familie den verregneten Sonnabend warm, bei Billard, Dart und Rugby. Zuletzt fällt auch noch der Strom aus, so dass wir erst 20:15 Uhr mit Sheryl den Ort verlassen. Ca. 10 km fahren wir mit ihr zu ihrem Grundstück wo sich in Deutschland Fuchs und Hase, in NZ Possum und Hund, gute Nacht sagen. Es ist stockfinster, Premiere das Zelt im Dunkeln aufzustellen. Die Überraschung - Sheryl meint “good news for you, i've a campervan!“. Juhu, kalt und durchgeforen konnten wir schnell in die Schlafsäcke hüpfen und unseren Rest Salami mit ein paar Keksen verputzen. Und ehrlich gesagt, wir hatten auch noch eine halbe Flasche Wein. Bei Tagesanbruch sah das Gehöft dann schon wieder sehr freundlich aus, Wetter war prima und auf gings zu den nächsten Etappen, hier im Schnelldurchlauf:
Sonntag, 19.11. - Waikare - Oakura (25 km)
Tolles Wanderwetter, 4 km Flussdurchquerung immer im Flussbett bis knietief, angenehme Waldwanderung, am Ende noch 6 km Straße (nicht so angenehm). Highlights: Flussquerung, statt Zeltaufbau Frau getroffen, die uns ein komplettes Ferienhaus kostenlos für eine Nacht anbietet (wir schlagen zu und können unser Glück kaum fassen, denn der Tag war anstrengend). Am Ende haben wir auch noch einen geschenkten Lobster ausgeschlagen, weil ich nicht wusste, wie er zubereitet wird und er noch zappelte.
Montag, 20.11., Oakura - Moreporttrack (18 km)
Toll ausgeruht, erste Station Picknickplatz am Meer, Talk mit einem neuseeländischen Paar (Diana und Mike) - die bieten uns an 2-3 Nächte in ihrem Ferienhaus auf der Coromandelhalbinsel zu verbringen - da wollten wir sowieso hin, irgendwie nicht zu fassen diese Zufälle - wir rufen Diana in jedem Fall an! Wanderung beginnt soft, wird sehr anspruchsvoll und endet auf herrlichem Grasfarmland mit viereckigen Schafen, Zelt am Wegesrand aufgebaut, Possum schleicht ums Zelt
Dienstag, 21.11., Moreporttrack - Wananaki (14 km)
Wananaki liegt herrlich am Meer, nach einer sehr steilen und rutschrigen Wanderung beschließen wir einen weiteren Pausentag einzulegen, das Ende der Wanderung entschädigt mit herrlichen Ausblicken auf die Sandy Bay und einem idyllischem Campingplatz.
Mittwoch, 22.11., Wananaki (Pausentag)
Wir haben prima geschlafen, frühstücken ausgiebig und spazieren zum Strand. Für die Frauen, Muscheln sammeln macht hier richtig Spaß, leider kann ich sie nicht mitnehmen. Entspannung pur!!!!!
Fazit dieser Tage: Wir haben gelernt, dass wir nicht zuviel planen sollten, es kommt dank der Kiwis sowieso alles anders. Und wenn Du eine Zeitplanung machst, wirst Du sie nicht einhalten, weil Du unterwegs mehrfach durch nette Gespräche, Angebote und Einladungen aufgehalten wirst. Auch ein netter Zeitgenosse sagte uns heute, die Deutschen planen immer so viel, daß wollen wir auch ein wenig abstellen und den Moment entscheiden lassen😙!
Entspannte Grüße von Susi und Andreas