Abgereist sind wir in Hongkong mit der Hoffnung, in Laos eine letzte angenehme Stille, Idylle und Zweisamkeit mit der Natur und den Tieren zu finden. Vielleicht sogar, um etwas Frieden zu schließen mit den Bewohnern Südostasiens die wir bis dato ja nicht so herrlich fanden.
So ging es nun am 30.01 mit dem Doppeldeckerbus zum Flughafen Hongkongs wo wir uns zuallererst zurechtfinden mussten. Man merke – Hongkong besitzt den Weltweit größten Flughafen… Unser Flug ging von Gate Nummer 522. Das sagt schon einiges aus. In Laos gibt es zB. genau 4 Gates für internationale Flüge.
Noch ein paar Fakten die in dem Zusammenhang mit den Einwohnern hier einmal in den Raum geworfen gehören: Man fragt eine Frage – und der Gegenüber sagt ja/nein/rechts 500m/auf keinen Fall/haben wir nicht… etc. egal ob er es weiß oder nicht. Unserer Erfahrung nach wissen die meisten nichts wonach man fragen würde… Hier gilt das Prinzip „es ist unhöflich keine Auskunft zu geben…“. „Sry. Is there a postoffice at the Airport?“ Mann vom Flughafeninformationsschalter: “no… no postoffice”. Nach mehrmaligen nachfragen steht fest – er versteht uns, uns es gibt kein Postoffice… Einen Stand weiter weiß man mehr und wir besuchen das Postoffice einen Stock tiefer. Wtf?
Das zum Einstieg Laos… Am 30.01 erreichten wir also Vientiane, die Hauptstadt von Laos mit 500.000 Einwohner. Ein ruhige verschlafener Platz, wo wir uns in einem „Hotel“ wiederfinden, welches der blanke Horror war! Mit 15€ eigentlich sehr günstig… scheint aber keine 2€ Wert. Sehet die Fotos^^.
Doch für Verdruss ist keine Zeit im letzten Monat unserer Reise. Wir zogen Frühmorgens aus, borgten uns ein Motorrad, flitzten durch die Gegend und besichtigten in den zwei Tagen die Märkte, Flüsse, den Buddha Park sowie einige andere beeindruckende Orte der alten Stadt. Wir aßen kreuz und quer durch die Weltgeschichte – Französisch, Italienisch, Indisch, Amerikanisch, Asiatisch – mussten jedoch stets darauf achtgeben, dass kein rülpsender, spuckender, schnäuzend-popelnder und quietschender Laosianer neben uns saß und uns das Essen mit einem genüsslich-röchelnden Rülpser verdarb… Nach den 3 Monaten quer durch Asien nervt uns das wohl am meisten. Am zweitschlimmsten ist wohl die in den Reiseführer beschriebene ‚Gemächlichkeit‘ der Bewohner. Wir würden das bei uns eher als faul und unhöflich abtun. Nunja… hier ist es ‚Gemächlich‘. Gemächlich ignorieren wenn jemand etwas fragt; Gemächlich den Pass stempeln, dass man meine könnte es gibt ein Problem; Gemächlich mehrmals das falsche Essen bringen, Gemächlich einfach das Bad im Hotel nicht putzen, sodass vom Vormieter noch das benutzte Klopapier, die Seife uvm herumliegt… und wenn man sie dann auch noch darauf anspricht.. nunja… dann… dann gibt es den gemächlich uninteressierten Blick mit toten leeren Augen, die einen nur Fragen: „muss ich jetzt zuhören was du sagst?? Ich will auf mein Handy kucken…“ (auch eine scheinbare Volkskrankheit hier… die Digitalisierung haut alle sowas über den Haufen… Wo ‚vielleicht‘ einmal Meditation, Freundlichkeit, Einklang zu finden war… lauter leere Augen von 5-80 jährigen die den lieben langen Tag hauptsächlich in das leuchtende Display starren. Schrecklich…
Die Landschaft an sich ist schön, beeindruckend mit den Bergen (ähnlich wie wir es in Vietnam und Thailand gesehen haben), das Klima mild und trocken und die Wirtschaft floriert. Es wird halt einfach nichts daraus gemacht… Der Müll liegt bergeweise in den Gräben - von den Chinesen die hier zu tausenden hingekarrt werden um ein deftig teures Wasser-, Shopping- und Zipplineerlebnis in ihrem kurzen Urlaub reinzupacken und dann wieder, das Plastik hinter sich liegend lassend, schreiend davonlaufen. Schreiend… das nächste Stichwort… das wir jedoch in einem späteren Erlebnis erläutern…
Zurück zum Ablauf unserer Reise – mit einem Minibus der schrecklichsten Art ging es dann in halsbrecherischer Manier auf nach Vieng Vang, wo wir (überraschend) 7 volle Nächte blieben. Die Zimmer waren in Ordnung, die Leute nicht, die Lautstärke nicht, die Szenerie top (mit Heißluftballons, Gebirgszüge, Welpen, Kätzchen und tollem Kaffee). Wieder schwangen wir uns auf ein Motorrad und erkundeten traumhafte Umgebung, wagten uns über beinahe einstürzende Holz- und Bambusbrücken, wo jeweils davor alte Bomben aus dem damaligen Kriegszeiten aufgestellt waren. Man wisse: Laos wurde damals von den verrückten Ammis mit etwa 2,2 Millionen TONNEN Bomben eingedeckt… Man liest richtig… 2.200.000 Tonnen^^. Dies war auch der Grund warum wir uns entschieden nicht nach Ostlaos aufzubrechen, da es dort angeblich noch 100 Jahre dauern wird bevor das Gebiet von Bomben befreit sein wird… und da wir selbst nicht vorhatten unfreiwillig Bombensammler zu werden, ließen wir diesen Teil einfach aus. Wir bestiegen ein paar der Hügellandschaften, genossen den Ausblick und wurden durchgehend von lärmend-schreienden Asiaten, Jugendlichen mit Handymusik a la Dubstep/House inmitten des Waldes gestört. Also Ruhe finden ist hier eher nicht so leicht – aber machbar – wir fanden sie in mehreren wenig besuchten Wasseroasen und Gebirgshöhlen, die meist gewaltig nach Einsturz rochen.
Nach der abwechslungsreichen Woche nahmen wir einen „VIP“ Bus mit einem halbbesoffenen Fahrer, der uns zum Glück durch die kaputten Schotterwege im Gebirge heil nach Luang Prabang brachte. Tempeln, Trotten, Trödeln und Feilschen stand am Programm in der sehr geschäftigen Stadt. Ein Tagesausflug zu einem gewaltigem Wasserfall mit Bär-Sanctuary versüßte uns den Aufenthalt etwas. Der Früh morgentliche Almosengang der Mönche bildete unseren Abschluss in Laos. Herbert hatte leider die letzten 3 Tage Fieber und versucht sich seither zu erholen.
So schlimm kann es nicht sein, Steffi grinst auf jedem Foto! Danke für den Beitrag, denn wir starrend in unser Handy gelesen haben. ;-) es wir Zeit dass ihr wieder Heim kommt, bei uns müsst ihr wenigstens nicht in den Urwald kacken :-D obwohl, dass hat sicher was an sich^^