Veröffentlicht: 15.06.2025
























Diese Woche fand ein Erlebnis statt, auf welches sich Julian schon seit einigen Monaten gefreut hat.
Es ging zum Tauchausflug zu den Poor Knights Islands. Wir mussten um 8Uhr beim Treffpunkt im Hafen von Tutukaka sein. Nachdem wir das passende Equipment bekommen haben, konnte es los gehen. Die Fahrt mit dem Boot zu den Poor Knights Island dauerte ca. eine Stunde.
Nach kurzem Briefing zur ersten Divesite konnten wir auch schon ins Wasser springen. Unter Wasser erwarteten uns einige große Schwärme von verschiedenen Fischen, ein paar Muränen und eine Languste.
Die Pause zwischen den Tauchgängen nutzten wir nicht nur für unseren Lunch, sondern wurden auch mit einer informativen Rundfahrt um die Inseln versorgt. Auf einer der großen Inseln, die wie das gesamte Gebiet, bis 800m um alle Ufergrenzen strengstens geschützt wird, lebt bis heute eine Gruppe von Tuataras. Das sind bis zu 1,5m große Echsen mit drei Augen und die nächsten, noch lebenden Verwandten der Dinosaurier. Außerdem gibt es dort die bis 30cm groß werdenden Giant Wetas, eine Heuschreckenart und größtes Insekt der Welt. Beides konnten wir jedoch nicht sehen, da es verboten ist, das Land zu betreten.
Ein weiteres Highlight war die größte Meereshöhle (Volumen Unter- & Überwasser zusammen) der südlichen Halbkugel.
Beim 2. Tauchgang konnten wir nochmals viele Schwarmfische beobachten, durch einen kleinen Felsbogen tauchen und eine bunte Meeresschnecke entdecken.
Wieder an Land wurde der Tag mit einer kostenlosen heißen Dusche und leckerer Pizza perfekt abgerundet.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Matapouri. Dort machten wir eine kleine Wanderung beim Whale Bay Beach, genossen die warmen Sonnenstrahlen und übernachteten direkt hinter den Dünen am Strand. Seit diesem Tag werden wir von unendlichen Moskitos gestochen und von Sandfliegen gebissen. Unsere Körper sind überseht mit Stichen, die teilweise einfach so krass jucken.
Eine abenteuerreiche Wanderung erlebten wir im Mimiwhangata Scenic Reserve. Schon die Anreise war ein Nervenkitzel, mit enger und steiler Schotterstraße. Wir waren heilfroh, dass uns kein Gegenverkehr entgegengekommen ist. Franzi hat die Fahrt perfekt gemeistert.
Der Weg der Wanderung startete zunächst über eine Kuhweide. Die dort wartende Kuhherde entpuppte sich als ziemlich neugierig und wollte uns gerne aus der Nähe kennenlernen und kam uns direkt entgegen (stellt euch 20 riesige schwarze Kühe vor). Mit Klatschen brachten wir die Kühe auf Abstand und verließen schnellstmöglich die Weide.
Als nächstes kam ein überfluteter Abschnitt, bei dem wir uns am Zaun entlanghangelten. Auf nasse Füße konnten wir wirklich verzichten. Leider blieb das Ganze nicht ohne Opfer, denn Franzi blieb mit ihrer Regenjacke am Maschendrahtzaun hängen und nun klafft ein Loch in ihrer Jacke. Bei dem Wetter hier halb so wild ;)
Nach einer sehr schönen Strecke, über hügeliges Weideland und über einen fast unberührten Sandstrand wartete die nächste tierische Begegnung auf uns. Als erstes begrüßte uns ein kleines Pony, gefolgt von einem weiteren Pferd, das uns beschnupperte. Als wäre das nicht schon genug, standen kurz darauf drei weitere Pferde um uns herum. In dem Moment waren wir schon ziemlich angespannt, da die Pferde uns einkreisten, keine Scheu vor uns hatten und uns anknabberten. Mit ein paar schnellen Schritten brachten wir genügend Abstand zwischen uns und schlossen schnell das Gatter hinter uns.
Beim Betreten der nächsten Koppel, durch die der Hauptweg führte, kam plötzlich ein Pferd angaloppiert. Also erstmal wieder schnell zurück durch das Tor und auf Abstand. Das Pferd wirkte sehr unruhig und stürmisch. Da wir uns so nicht durch die Koppel trauten, marschierten wir kurzerhand außen am Zaun, durch hohes Gras, entlang. Glücklicherweise konnten wir bald über Zaun klettern und auf den Hauptweg zurückkehren.Diese Wanderung wird uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.
Für die nächsten beiden Nächte suchten wir uns einen Stellplatz am Whangaruru North Head Scenic Reserve aus. Dort machten wir, wer hätte es gedacht, eine Wanderung über die Halbinsel. Nach den ganzen Wanderungen bisher, haben wir auch ein besseres Gefühl dafür, wie lange wir für die angegeben Strecken ungefähr brauchen. Von daheim waren wir gewohnt mit 4 Kilometern pro Stunde zu planen. Daher waren wir am Anfang etwas über die Schilder irritiert, die zum Beispiel für 6 Kilometer 2,5 Stunden angeben. Mittlerweile wissen wir, dass die Schilder nicht lügen. Hier in Neuseeland sind die Wege oft sehr viel schlechter und matschiger als wir es kennen und es geht sehr viel bergauf und bergab.
Am Nachmittag konnte Julian nochmal seine Angelfertigkeiten üben. Ein einheimischer Angler war zufällig ebenfalls auf den Felsen in der Bucht unterwegs. Nach kurzem Austausch über den Stand der Gezeiten, welche Fische es hier so gab und wie man diese am besten zubereitet, versuchte Julian sein Glück. Während der Einheimische in kurzer Zeit zwei Fische an Land zog, blieb bei Julian die Rute ohne Biss. Wahrscheinlich hatte der Angler etwas Mitleid, daher bot er Julian einen seiner Fische an. So war der erste gebratene Fisch zwar nicht selber geangelt, aber super lecker war er trotzdem.
Einen besonders geschichtsträchtigen Ort haben wir diese Woche auch besucht. Wir waren beim Waitangi Treaty Grounds Museum. An diesem Ort wurde 1840 der Vertrag von Waitangi unterzeichnet. Dieser garantierte den Maori den Schutz ihres Landes und ihrer Kultur, während Neuseeland gleichzeitig unter britische Souveränität gestellt wurde. Somit wurde Neuseeland zu einer britischen Kolonie.
Außerdem konnten wir eine traditionelle Zeremonie der Maori im Museum besuchen.
Die Gesänge und Tänze der Maori sind wirklich einzigartig und es war spannend einen kleinen Einblick in die Kultur zu bekommen. Wir hoffen in den nächsten Monaten noch mehr über die Maori erfahren zu dürfen.
Heute zogen wir weiter zur Mahinepua Bay. Unser Stellplatz liegt, etwas makaber, direkt neben einem Friedhof. Aber hey, wir sehen immerhin das Meer ;) Die dortige Wanderung im Scenic Reserve war ziemlich schön und wir hatten eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Buchten.
Einige organisatorische Dingen konnten wir in dieser Woche auch erledigen. Wir haben endlich einen Laden gefunden in dem wir Magnete kaufen konnten. Diese stehen schon lange auf unserer Einkaufsliste, aber gefunden haben wir bisher weder in großen Supermärkten, noch Baumärkten welche. Einfach bestellen, wie Zuhause, funktioniert halt nicht, wenn man keine feste Wohnadresse hat.
In Neuseeland werden Diesel und Benzin unterschiedlich besteuert. Während Benzin direkt an der Zapfsäule besteuert wird, muss man bei einem Dieselfahrzeug diese Steuer separat bezahlen. Das nennt sich hier „Road User Charge“ - oder kurz RUC. Die RUC wird immer für eine Anzahl an voraussichtlich gefahrenen Kilometern (1.000er Schritte) im Voraus bezahlt und kostet ca. 74 NZD pro 1000 Kilometer. Man muss also immer darauf achten, dass man die bereits bezahlte Kilometerzahl nicht überschreitet.
Die Verlängerung geht ganz entspannt online, oder bei größeren Postfilialen. Da als Nachweis über die aktuelle Gültigkeit der RUC ein Ausdruck in der Windschutzscheibe angebracht werden muss, verlängerten wir unsere RUC in einer Postfiliale, da wir den Nachweis sonst irgendwo hätten ausdrucken müssen.
Für die nächsten 5.000 Kilometern sind wir jetzt auf jeden Fall bereit! :)
