Woche 22 - Gizzy Gisborne

Es hat endlich geklappt. Julian hat seine ersten Fische gefangen. Bereits am Sonntag Abend, nach Redaktionsschluss konnte er den ersten Fisch an Land ziehen. Eine Anglerin die gerade neben ihm angelte riet ihm dazu, den ersten Fang wieder zurück zu setzen, da dies Glück bringen wird. Etwas später war dann der zweite und diesmal auch größere Fisch am Haken. Der Kahawai war auch groß genug zum Verzehr und so wurde er auch kurz darauf in der Pfanne gebraten. Damit ist dieses Thema vorerst erledigt.

Am Montag stand zunächst eine kleine Wanderung im Mahia Peninsula Scenic Reserve an. Anschließend erklommen wir noch den Mokotahi Lookout von dem man einen schönen Blick über die Halbinsel hat. Anschließend wollten wir eigentlich wieder gemütlich zu unserem Stellplatz zurück, um den restlichen Tag zu entspannen. Doch beim Blick aufs Handy stellten wir fest, dass wir endlich die Nachricht bekommen hatten, dass wir schon am Dienstag mit unserer neuen Arbeit starten könnten. Also machten wir uns kurzerhand zurück auf den Weg nach Gisborne.

Auf der Fahrt viel uns ebenfalls auf, dass die Uhr an unserem Radio auf einmal eine Stunde nach ging. Da viel uns ein, dass es hier auch eine Zeitumstellung gibt und diese am Wochenende vollzogen wurde. Das hatten wir bis dahin einfach überhaupt nicht bemerkt :D Wir haben also ab jetzt 11 Stunden unterschied zu Deutschland, da bei uns die Uhr vorgestellt wurde. Ab Ende Oktober, wenn in Deutschland die Uhr eine Stunde zurück gestellt wird, sind es dann sogar 12 Stunden Unterschied.

Nach einer weiteren Nacht an unserem bervorzugten Freedom-Stellplatz in Gisborne ging es also zum ersten Arbeitstag auf die Kiwi-Plantage. Dort angekommen wurden wir zusammen mit ca. 50 anderen für maximal zwei Minuten in die neue Aufgabe „eingelernt“, mussten uns in eine Liste eintragen und dann konnten wir die ersten Stunden im neuen Job abarbeiten.

Bei unserer neuen Aufgabe müssen einige der Knopsen der Kiwipflanze entfernt werden. An einem Stängel müssen alle Knospen außer der größten Hauptknospe entfernt werden. Dadurch soll eine besonders große und hochwertige Frucht später wachsen. Die Arbeit ist weniger anstrengend als das Zurückschneiden, das wir im Juli gemacht haben. Allerdings ist sie ziemlich langweilig und auf jeden Fall eintönig. Uns egal, hauptsache das Geld stimmt am Ende.

Dieses Mal sind auch viele andere Backpacker mit ihren Vans beim Arbeiten dabei. Außerdem können wir direkt auf einer der Plantagen mit unserem Van parken und übernachten. Dort haben wir neben den Stellplatz auch Toiletten, eine Dusche und eine Küche in einem Haus zur Verfügung. Aber das beste: wir müssen nichts dafür bezahlen.

Beim ersten Betreten des Hauses mussten wir allerdings feststellen, dass alles extrem runtergekommen und dreckig und wirklich übel war. Die bisherigen Bewohner, die auch für den Arbeitgeber arbeiten hatten anscheinend keinerlei Sinn für Hygiene oder Ähnliches. Am Abend saßen wir noch zusammen als auf einmal aus der Ecke eine Ratte gekrochen kam. Glücklicherweise haben wir sie seither nicht mehr gesehen :D

Am nächsten Abend machten wir uns daher zusammen mit den anderen daran zumindest das Badezimmer und die Küche vom gröbsten Schmutz zu befreien, sodass wir uns wenigsten etwas wohler fühlen konnten. Zum Glück sind die anderen super nett und wir verstehen uns sehr gut mit allen.

Ansonsten war diese Woche arbeiten angesagt. Leider meinte es das Wetter nicht ganz so gut und so konnten wir an zwei Tagen nur für ein paar Stunden arbeiten. Die freie Zeit nutzen wir dafür , um die anderen noch besser kennen zu lernen. So hat sich hier eine kleine Gruppe gebildet, mit denen wir uns sehr gut verstehen und die meiste Zeit zusammen sitzen.

Inzwischen sind es schon echt viele Leute geworden und so teilen wir uns mit 16 anderen hier die Küche und das Bad. Bisher funktioniert es noch einigermaßen gut, mal schauen wie viele wir noch werden und sich das Ganze weiter gestaltet.

Wir hoffen auf jeden Fall, dass wir hier noch 2-3 Wochen arbeiten können.