Unsere Nacht im Hostel war überraschend gut. Zimmer und Bad waren sauber. Das 8er Zimmer war nur zur Hälfte ausgebucht, es war allerdings seeehr warm weil in dem gesamten Hostel die Heizung auf volle Pulle lief und man es nicht selber regeln konnte. Aber lieber schwitzen als frieren im Van. Das hätten wir an diesem Standort nämlich ziemlich sicher, denn als wir am Morgen um 8 Uhr zum Van gingen, war die Scheibe dick zugefroren. Mit Julians alter Krankenkassenkarte kratzten wir in mühevoller Kleinarbeit die Scheibe frei. Wir fuhren zum Visitor Center, denn dort startete unsere Wanderung zu den Tama Lakes. 18 Kilometer warteten auf uns. Die Wanderung war eine der schönsten, die wir bisher in
Neuseeland gemacht hatten. Wir hatten Kaiserwetter und perfekte Sicht auf die Vulkane des Nationalparks. Die Ausblicke von den Lakes auf die Berge waren auch besonders schön. Aufgrund der sehr guten Wege, fühlten sich die 18 Kilometer nach viel weniger an. Rundum ein perfekter Tag.
Nach einer weiteren Nacht im Hostel wollten wir den nächsten Tag im Nationalpark auch noch nutzen und wanderten 6 Kilometer zur Waihohonu Hütte. Diese liegt auf der genau anderen Seite wie die Lakes und wir hatten tolle Ausblicke auf die Vulkane von der anderen Seite.In dem Nationalpark gibt es DIE Tageswanderung Neuseelands - Das Crossing vom Tongariro Vulkan. Der Vulkan erstreckt sich über ein großes Gebiet und weil der Hauptkrater eingefallen ist, gibt es hier viele kleine Krater.Aus mehreren Gründen haben wir die Wanderung nicht gemacht...1. Es handelt sich um stellenweise Alpinesgebirge mit viel Schnee und Eis im Winter. Dafür sind wir einfach nicht ausgestattet.2. Wir hätten das Crossing nur mit Guide machen können. Das ist jedoch schweineteuer3. Die besonderen Ausblicke auf Blue Lake und Red Crater bleiben im Winter verwehrt, da alles unter Schnee und Eis begraben ist
Die Tama Lakes haben aber für alles entschädigt!
Mittwoch war der bitter nötige Restday und den verbrachten wir in Palmerston North.Wir schlenderten durch die Straßen , nutzten das Wlan des Visitor Centers und besuchten das National Rugby Museum. Hier wurde die Geschichte des Rugbys nach Jahrzehnten der Reihe nach beschrieben und es gab einen kleinen Selbstversuchsbereich. Hier konnte Julian sein inneres Kind ausleben.Übernachtet haben wir im Woodville Ferry Reserve, direkt am Fluss. Mal wieder konnten wir einen klaren Sternenhimmel bestaunen. Obwohl die Mehrheit der Neuseeländer auf der Nordinsel leben, ist es hier dennoch so ländlich, dass der Sternenhimmel ziemlich oft gut zu bestaunen ist.
Am nächsten Morgen machten wir einen Spaziergang in der Manawatu Gorge.Anschließend fuhren ins komplette Hinterland zum "Place with the longest Name in the world". Den Name tippe ich jetzt nicht ab, da er 92 Zeichen beinhaltet. Benannt ist ein Hügel, welcher 5 Kilometer von dem Schild noch entfernt ist. Mitten im Nichts gibt es einen riesigen Parkplatz, einen Kaffee Wagen und eben das Schild.Übrigens: Die Stadt mit dem längsten Namen ist Bangkok mit seinem zeremoniellen Namen.Das Schild ist mehr so ein Instagram-Ding, zu sehen gibt es da sonst nämlich nichts.Übernachtet haben wir im nächsten Ort bei einem Restaurant. Gegen Abendessen durften wir auf deren Parkplatz übernachten.Das Abendessen hat sich für Franzi leider gar nicht gelohnt. Vegetarisch ist einfach absolut kein Ding in Neuseeland und Essen gehen echt schwierig. Nach einem enttäuschten Burger gab es danach noch ein Müsli im Van. Julian war dagegen mit seiner Seafood Platte sehr zufrieden. Immerhin einer von uns :)
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Hastings zum Te Mata Trust Park. Wir wanderten über einen Weg, welcher sich durch die felsige Landschaft schlängelte. Wir durchquerten einen Redwood Wald. Es handelt sich hierbei um die Californischen Redwoods, welche als die größten Bäume der Welt gelten. Die Wanderung war toll, die Aussicht zum genießen. Am Te Mata Peak gabs sowas wie ein Gipfelkreuz. Die Nacht verbrachten wir endlich mal wieder am Meer in der Nähe von Napier.
Da Franzis Geburtstag am Wochenende anstand und Julian den Tag für Franzi planen wollte, hat er direkt die Planung für das ganze Wochenende übernommen, damit sie die Pläne nicht durchqueren konnte.Am Samstag ging es daher nach Napier. Die Stadt hat die meiste Anhäufung von Art Deco Häusern weltweit. Grund hierfür ist ein Erdbeben von 1931, welches die ganze Stadt zerstörte. Anschließend wurde die Stadt schnellstmöglich wieder aufgebaut. Die geschah in den Jahren 1932 bis 34, zu einer Zeit in der weltweit sonst nur sehr wenig gebaut wurde. Die Stadtführung war toll, alleine hätten wir wohl niemals alle Häuser entdeckt. Da wir mal wieder bestes Wetter hatten (20 Grad und keine Wolke am Himmel), schlenderten wir danach noch durch die Gassen und mit einem Kaffee to go an der Promenade entlang. Der Stadtnahe Freedom Stellplatz war perfekt für Franzis Geburtstag am nächsten Tag.
Julian hat die Planung für Sonntag bzw. Franzis Geburtstag übernommen. Am Morgen ging es zuerst ins National Aquarium of New Zealand. Weil das Wetter besser als gedacht war, spielten wir danach noch Minigolf. Franzis gewann knapp vor Julian. Am Nachmittag ging es zu einem Lookout und anschließend zum Wine Tasting auf Neuseelands ältestem Weingut. Das Tasting war richtig gut. Hawkes Bay ist eine der wenigen Weinregionen Neuseelands und die Weine sind nicht so trocken wie in Deutschland. Das hat unseren Geschmäckern zugesagt ;-)Zum Abschluss des Tages gehen wir gleich noch Essen.