Veröffentlicht: 07.06.2017
Nach 23h unterwegs im Bus erreichten wir Salta, haben uns für 2€ ins Taxi und fuhren zu unserem Hostel. Ein klappriges altes Auto, mein Koffer auf dem Beifahrersitz, Toms passte gerade so in den Kofferraum und unsere Rucksäcke irgendwie zwischen und über uns. Aber da wir keine 10min gefahren sind, ging das alles.
Im Hostel angekommen, wurde sich als erstes kurz abgelegt. Heizung gab es leider keine, aber dafür war das Fenster auf und es roch trotzdem etwas muffig. Aber naja, es war das günstigste Hostel vor Ort und wir müssen Geld sparen um wieder ins Soll zu kommen, da wir etwas über dem Budget liegen.
Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten, lernten wir bald ein Mädchen aus Bautzen kennen, die eine ähnliche Route wie wir hat und als nächstes nach San Pedro de Atacama möchte. Sie erzählte uns, dass der Pass (Paso Jama) von Argentinien nach Chile zur Zeit wegen Schnee gesperrt ist und keine Busse fahren. Das klang ja schon mal vielversprechend. Da wir erst in 4 Tagen los wollten, machten wir uns da keine Sorgen sondern ließen es ruhig angehen und schauten uns ein wenig in der Stadt um, kauften Essen und Buchten eine Tour - definitiv auch ein tolles Erlebnis...
Wir waren bei zwei Touranbietern gewesen die nicht das anboten, was ich im Internet gefunden hatte. Alle erzählten uns, dass man dafür zwei Tage benötigt, aber auf viator hatte ich gesehen: Salinas Grandes (Salzebene), Purmamarca (siebenfarbiger Berg) und Gorge de Humahuaca. Also buchten wir die Tour online für knapp 60€ pro Person. Als die Bestätigungsmail kam, wussten wir dann auch welcher Anbieter es war. Der Sitz des Touranbieters war 20m von der Stelle, an der wir standen. Also sind wir hin, da man online nur noch für Mittwoch buchen konnte, wir aber dienstags fahren wollten, da es ja Mittwoch weiter gehen sollte. Naja, war dann letztendlich alles kein Problem. Im Laden kostete die Tour allerdings nur 50€... sehr ärgerlich. Und Gorge de Humahuaca ist die Region von Purmamarca bis Humahuaca, wir fuhren also nicht bis nach Humahuaca um da die dreieckigen Berge zu sehen.
Am Montag schauten wir uns dann die Innenstadt an, da Tom am Sonntag keine Lust mehr hatte und meinte wir hätten am nächsten Tag noch genügend Zeit. Montag war zwar kein blauer Himmel mehr, aber es regnete nicht, somit war das auch okay. Im Internet sagen viele, die Stadt wäre grau und langweilig. Das fanden wir nicht, da es wirklich schöne Kirchen gibt und auch der Zentrale Platz ist wirklich gut renoviert.
Sicherlich gibt es auch Straßen, in die nicht so viel investiert wurde, aber der koloniale Baustil ist bei vielen Häusern noch zu sehen.
Groß ist der Stadtkern allerdings nicht, so dass wir keine 2h brauchten um uns das Zentrum anzuschauen.
Da es grad um eins war, waren die meisten Geschäfte auch zu. Öffnungszeiten von 8:30-10:30 und 17:00-20:00 gibt es auch nur in Südamerika. Aber die Touristenläden hatten natürlich geöffnet. Da ich in El Calafate einen Kuli gesehen hatte mit einem Lama oben drauf wollte ich mal schauen, ob es die hier günstiger gibt. Und siehe da, statt 10€ keine 2€. Für 30 Pesos war er ausgeschrieben, da wir aber nur 25 klein hatten, wollten wir 100 geben. Da die Kassiererin aber nicht wechseln wollte oder könnte, war sie mit dem 25 Pesos völlig zufrieden.
Abends waren dann zwei neue Deutsche da, während die andere abgereist war. Die beiden haben auch schon viel erlebt und kommen irgendwie deutlich günstiger um die Runden als wir, machen allerdings auch selten Touren. Es war jedenfalls super interessant deren Geschichten ihrer Weltreise zu hören :)
Dienstag war dann unsere Tour. Gegen 7 Uhr wurden wir abgeholt und haben die Stadt im Dunkeln gesehen, es war ein riesiges Lichtermeer. Die angenommenen 10.000 Einwohner (wegen des kleinen Stadtkerns) entpuppten sich als 700.000.
Mit dem Bus ging es als erstes nach Volcán. Ein Ort, der keinen Vulkan oder ähnliches in der Nähe hat, dafür aber vor wenigen Jahren von einer Schlammlawine überrollt wurde, die alle Häuser des Ortes metertief im Schlamm versenkte. Die Straße in und aus dem Ort wurde aus dem Schlamm freigeschaufelt und hat somit auf beiden Seiten zwei bis drei Meter hohe Wände.
Hier gab es dann auch einen Artisanenmarkt, wo wir Cocoablätter und Kaugummi kauften für die Fahrt, die auf bis 4170m hoch geht. Es gab auch noch anderen Krimskram, wie Keramiktassen und Alpakasocken und Pullover (da warten wir aber noch auf Bolivien und Peru).
Da bisher alles im Nebel lag, hofften wir auf Besserung. Unser Reiseleiter meinte kurz nach dem Stopp, dass es gleich besser werden würde und putzte seine Sonnenbrille aufsetzbereit. Manchmal verwettet er sogar sein Mittagessen - aber er gewinnt immer, scherzte er.
Keine Minute nachdem er die Sonnenbrille aufgesetzt hatte, kam die Sonne durch die Wolken durch und wir hatten sogar nach einer Weile blauen Himmel. So machten wir einen Stopp in Purmamarca, um den siebenfarbigen Berg im Sonnenlicht zu fotografieren. Es kamen sofort die Händler an und versuchten ihre Tücher an den Mann zu bekommen.
Alle Fotos geknipst, setzten wir uns in den Bus und fingen an, uns die Cocoa Blätter in die Wange zu schieben, welche gegen die Höhenkrankheit helfen soll. - Im übrigen braucht man über 500kg für 2g Kokain, man muss also wirklich viel davon kauen, um rosa Elefanten zu sehen. Nach etwa einer Stunde Serpentinenfahrt erreichten wir den Gipfel auf 4170m. Hier gab es extra eine Steintafel zum Fotos machen.
Den Berg auf der anderen Seite runter, konnte man kurzzeitig die Salzebene schon mal erkennen, aber noch in weiter Ferne. Eine weitere Stunde später kamen wir dann bei den Salinas Grandes an und hatten etwa eine halbe Stunde um alle nötigen und unnötigen Fotos zu schießen. Also begaben wir uns auf das Salzfeld um unsere Fotos zu machen. An der Stelle wurde Salz abgebaut, weshalb es viele wassergefüllte Gräben gab - das Wasser war wirklich sehr salzig!
Also hüpften Tom und ich über oder zwischen den Gräben entlang, machten Fotos und versuchten bei dem Wind nicht völlig vertränt und zerzaust auszusehen.
Danach ging es zurück nach Purmamarca, insgesamt etwa zweieinhalb Stunden Fahrt den gleichen Weg zurück. Hier ging es in das empfohlene Restaurant, was ehrlich gesagt nicht so super war. Tom versuchte sich am Lammfleisch, was recht zäh war und mit einer seltsamen geleeartigen Pfeffersoße kam. Mein Hühnchen war auch ziemlich tot gekocht - aber besser als das Lama..
Dann stiegen wir noch auf einen kleinen Hügel, von dem man einen besseren Blick auf den siebenfarbigen Berg hat, als am Morgen. Am "Eingang" saß eine Frau mit Kind die 5 Pesos (also 30ct) pro Person verlangte.
Danach ging es zurück nach Salta. Alle waren geschafft und schliefen teilweise. Tom und ich spielten Skat auf dem Handy - unser neuster Zeitvertreib.
Am Busbahnhof erkundigten wir uns bzgl. der Preise und Abfahrten nach San Pedro de Atacama, aber vor Freitag oder Samstag fährt da nichts. Und es kostet mal wieder 50€ pro Person für 10h Busfahrt.
Da wir nun noch ein paar Tage mehr haben, entschieden wir uns, doch nach Humuhuaca (übrigens Humawaka ausgesprochen) zu fahren und da die Zeit bis zur Abfahrt zu verbringen und von Purmamarca nach Chile zu fahren.