Veröffentlicht: 29.09.2016
Hallo,
nun bin ich schon fast 2 Wochen hier in der Telemark in Norwegen. Ich wohne bei einer ganz netten Familie (Daniel, Lisa, Johanna(2) und Kari(1)) und im Moment bin ich hier der einzige Wwoofer. Der Hof produziert (wie der erste Hof wo ich war) alle Lebensmittel selbst, allerdings wird versucht wirklich so zu leben wie es früher einmal war. Das heißt es gibt hier keine Trecker oder andere Maschinen, sondern alles wird per Hand oder mit den Pferden gemacht. Es gibt auch keine Arbeits- und Pausenzeiten wie auf den anderen Höfen wo ich war, sondern es gibt immer Arbeit so lange bis es dunkel ist. Darum hatte ich auch vorher noch keine Zeit um den Blog zu schreiben. Der Vorteil daran, wenn es keine anderen Wwoofer gibt, ist dass man mehr lernt. Meine Arbeit in den letzten 2 Wochen war: auf die Kinder aufzupassen, Hafer ernten, Weizen ernten (Daniel hat gesenst, ich Gaben gebunden und dann wurde alles mit dem Pferdewagen in die Scheune gebracht), Birnen zu Most quetschen (ich habe ca. 90l gemacht ;), Sauerkraut machen, Zäune bauen, Äpfel sammeln, Kartoffeln, Bohnen, Knoblauch, Rüben ernten,...... Und morgens und abends füttere ich immer die Tiere, (3 Schweine, 7 Hasen, 1 Pferd, Hühner). Das ist viel besser als auf den letzten Höfen wo ich immer nur für die Hühner verantwortlich war. Pferde und Schweine füttern macht viel mehr Spaß. Außerdem gibt es noch 2 andere Pferde, Schafe und Kühe die aber alle auf der Koppel sind. Und es gibt noch 2 Hunde: Nima(Bosnischer Tornjak) und Leo (Border Collie). Und das allerbeste: Nima hat letzten Freitag 8 Babies bekommen :) Und Leo ist der aller coolste Hund überhaupt: Der folgt mir auf jeden Schritt und schläft vor meinem Bett und passt auf.
Letzten Freitag haben mich Friedger und Gisa (die waren zusammen mit mir in Handnesgarden) besucht. Und wir durften alle mit Daniel mit Schafe suchen. Die Bauern hier lassen im Frühling alle Schafe frei in den Bergen rumlaufen und im Herbst muss man sie wieder rein bringen. Vor 3 Wochen wurde schon der Großteil ins Tal getrieben und nun fehlen jedem Bauern nur noch 3 oder 4 Schafe. Diese müssen jetzt in einem scheinbar unendlich großem Gebiet gesucht werden. Und das macht richtig Spaß. Am Freitag sollte eine Bergkette abgesucht werden. Friedger, Gisa und ich sollten bis ganz hoch gehen, uns dann aufteilen und bis zum anderen Ende der Bergkette gehen. Wir hatten alle Walkie Talkies damit wir falls wir Schafe sehen, den anderen Bescheid sagen können. Und dann ging es steile Hänge hoch und runter, manchmal quer durchs Gebüsch und durch Bäche und Flüsse (ich war erstaunt wie wasserdicht meine Schuhe sind). Manchmal musste man auch den ganzen weg wieder zurück gehen, weil man an eine Klippe kam, wo man nicht rüber konnte und manchmal musste man ein ganzes Stück an Steinen hochklettern was wirklich anstrengend ist. Als ich an der letzten Bergspitze ankam war ich voll fertig, aber es war wie in einem Film. Einmal quer über Stock und Stein laufen und immerzu Funksprüche anhören (obwohl viele auf norwegisch waren). Aber es wäre wohl noch abenteuerlicher gewesen wenn wir tatsächlich Schafe gesehen hätten, aber es hat sich kein einziges Schaf blicken lassen.
So das war mal die Kurzfassung von den letzten 2 Wochen. Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber das mache ich wenn ich wieder zu Hause bin ;)