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Patagonien im Herbst

Veröffentlicht: 17.05.2017

Wir haben 10 unglaublich schöne Tage hinter uns. Die kurzfristige  Entscheidung, nach Patagonien zu fahren, war das Beste, was wir machen konnten. Nach 3,5 Stunden Flug sind wir bei strahlendem Sonnenschein in Punta Arenas an der Magellanstrasse angekommen. Das Thermometer zeigte trotzdem nicht mehr als 8 Grad und die nächsten Tage sollten nicht wärmer werden, im Gegenteil: nachts hat es sogar gefroren. Nach zwei Tagen haben wir uns ein Allrad-Auto gemietet und sind Richtung Norden zum Nationalpark Torres del Paine gefahren. Die Unterkunft,  ein nettes Hotel auf einer kleinen Insel mitten im NP, war schön warm und bot am nächsten Morgen einen spektakulären Blick auf die Bergwelt. Wir haben eine tolle Wanderung zu den Torres del Paine gemacht, wobei Torsten allerdings das letzte Stück alleine gehen musste (es war sehr steil und für mich zu anstrengend ). Der nächste Tag war leider komplett verregnet und wir konnten nicht viel machen. Weiter ging es durch die endlose Weite nach Argentinien. Der Grenzübergang lang mitten im Nichts, vorher kamen wir durch einen kleinen Grenzort und wir fühlten uns wie am Ende der Welt: einfache Holzhäuser mit rauchenden Schornsteinen, unbefestigte Strassen, aber ein öffentliches Clo mit Bollerofen! Wir hätten nicht gedacht,  dass es geht, aber die Landschaft hier in Argentinien war noch einsamer als in Chile. Ab und zu hing ein verwestes Schaf überm Zaun,  von einem Ort zum nächsten fuhr man Stunden und zwischen den Ortschaften war nichts als einsame Steppe. Es gab auch lebende Tiere, sehr viele wunderschöne Guanacos (ähnlich wie Lamas), viele Greifvögel, einige straussenähnliche Nandus und sogar ein Stinktier haben wir gesehen. Wenn wir - selten - einmal Bäume gesehen haben, stand dort immer eine Hacienda. Wir waren völlig fasziniert und tief beeindruckt von dieser Weite.

In Argentinien haben wir uns den zweitgrößten Gletscher Südamerikas angeschaut - sensationell  - und sind dann am nächsten Tag weiter zum Fitz Roy Nationalpark gefahren. Als wir in der Abenddämmerung ankamen, hatten wir einen spektakulären Blick auf das fast wolkenfreie Bergmassiv (kommt wohl selten vor). Die für den nächsten Tag geplante Wanderung musste leider ausfallen, da es wieder regnete und die tiefhängenden Wolken jeden Blick auf die schöne Landschaft verhinderten. 

Die über 700 km Rückfahrt nach Punta Arenas in Chile haben wir an einem Tag bewältigt,  wobei die doch etwas abenteuerlich verliefen. Wir hatten noch für ca. 400 km Benzin im Tank, keine argentinischen Pesos ( beide Geldautomaten in Chalten am Fitz Roy NP waren leer und wir bekamen kein Geld),  aber man sagte uns, daß man an einer der drei  Tankstellen (nach ca. 300 km) mit Kreditkarte zahlen kann. Dem war aber nicht so; man verlangte Bares. Glücklicherweise hatten wir noch einige chilenische Pesos und die Fahrt bis zur nächsten Tanke mit Kartenzahlung war gesichert.

Obwohl das Wetter nicht immer auf unserer Seite war und die Temperaturen alles andere als kuschelig waren, gehörten die Tage in Patagonien zu den schönsten unserer bisherigen Reise. Leider waren 10 Tage zu kurz - aber unser Flug nach Lima war gebucht.


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