Veröffentlicht: 04.03.2017
Seit fast drei Wochen ist der Sommer in Neuseeland angekommen! Es ist so schön! Endlich müssen wir nicht mehr um 20 Uhr ins Auto und somit ins Bett gehen, weil wir wegen der Kälte nicht mehr im Freien sein können. Unsere Reise hat dadurch eine ganz andere Qualität bekommen.
Nach unserer schönen Zeit am Mt. Cook sind wir ziemlich zügig Richtung Norden gefahren . Zunächst ging es nach Nordwesten zum Abel Tasman Nationalpark an der Golden Bay. Hier, ganz im Norden dieser Bucht, sind vor einigen Wochen die vielen Wale angeschwemmt worden und zum grossen Teil verendet . Dieser entsprechende Teil des Strandes war aber gesperrt . Im Abel Tasman NP sind wir ein Teilstück des eigentlich mehrtägigen Tracks entlang der Küste gewandert und haben eine ausgedehnte Pause an einem der vielen schönen Strände gemacht. Auch auf diesem Weg ist uns wieder, wie so oft vorher aufgefallen, dass Neuseelands Natur häufig stark nach Honig riecht. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es von einer Pflanze kommt, die unserem Heidekraut ähnelt. Sie ist nur größer.
Unsere letzte Station hier auf der Südinsel sollte der Marlborough Sound sein. Die Stimmung bei uns beiden war an einem merkwürdigen Punkt angekommen. Wir konnten uns für nichts mehr so richtig begeistern und waren ziemlich antriebslos. In dieser Situation haben wir im Marlborough Sound auf einen kleinen Campingplatz zwei sehr nette deutsche Frauen getroffen, mit denen wir zwei Tage mit viel Klönen, Faulenzen, Lesen verbracht haben. Die Beiden haben uns bestätigt, dass wohl bei jedem Reisenden mal eine Phase der Unlust auftritt - manchmal ist man einfach so voll von Eindrücken, dass nichts mehr aufgenommen werden kann .
Diese Zeit des Müßiggang haben wir noch etwas verlängert und sind noch 1,5 Stunden weiter in den Sound hineingefahren, zum großen Teil sehr kurvenreiche Schotterpiste. Am Ende der Straße kamen wir in eine grosse einsame Bucht mit zwei oder drei Farmen, eine davon mit einem tollen Campingplatz direkt am Strand. Der Platz war fast leer und der Strand ebenfalls. Es war ein wunderschöner Ort! Hier war nichts ausser Natur, Ruhe und Ruhe. Aber jeden Tag gab es eine Aufregung in der schönen Langeweile: Am ersten Tag brach sich eine Frau den Arm und ist mit dem Hubschrauber abgeholt worden, der direkt neben unserem Auto landete. Am nächsten Tag mussten wir unseren Müll direkt nach dem Aufwachen aus einem Radius von 10 Metern einsammeln, weil Wekas (hühnerähnliche, flugunfähige Vögel) unseren Müllbeutel unterm Auto entdeckt hatten. Am dritten Tag hatten sich ein Jeep und ein Lkw, die Motorboote anhängen wollten, am Strand festgefahren. Vor Einsetzen der Flut waren sie aber wieder frei.
Unsere drei Tage hier in der Bucht konnten wir leider nicht verlängern, weil unsere Essensvorräte total aufgebraucht waren. Ausser Tee, Gewürze und etwas Senf hatten wir nichts Essbares mehr.
Jetzt sitzen wir gerade bei schönstem Wetter auf der Fähre zur Nordinsel. Hier gibt es noch einige Spots, die wir uns in den nächsten Wochen noch ansehen wollen.
Bis dahin alles Gute an alle treuen Leser/innen.