Südchile: Region de los Lagos, Kurzbesuch in Puerto Varas

Erwähnenswert auf unserem Weg weiter Richtung Süden ist der kleine Ort Puerto Varas. Bekannter ist die ca. 20km südlich davon entfernte Stadt Puerto Montt, das aber touristisch sehr überlaufen und nicht einmal mehr ein Hotelzimmer für uns frei hatte. Nicht weiter verwunderlich, denn die Chilenen machen zu dieser Zeit auch gerade gerne Urlaub am See.

Dieser Umstand hat uns dann an diesen sehr idyllisch gelegenen Ort geführt. Er liegt am Südufer des Llanquihue-Sees in der Región de los Lagos. An der nordöstlichen Seite des Sees liegt der 2652m hohe Volcán Osorno.

Beim Spaziergang an der Uferpromade, die auch durch besonders schön gestaltete Blumengärten auffällt, trifft man auf Menschen, die sehr lässig und entspannt zu sein scheinen. Das liegt wahrscheinlich zum Einen daran, dass man hier sehr gut vom Tourismus lebt, zum Anderen, dass es sich vielleicht auch nur um vom Fischen, Wandern und Bergsteigen relaxte Touristen handelt;).

Ein Stadtbummel zeigt, dass hier die Bauweise von starkem deutschem Einfluss geprägt ist. 

An Häuserfassaden sind vereinzelt altdeutsche Symbole und Schriften zu finden. In manchen Lokalen, die unübersehbar deutsche Namen tragen, entdeckt man als Dekoobjekte Insignien aus der Nazizeit. Für uns war dies äußerst irritierend, aber auch verblüffend, dass trotz der Distanz selbst hier Spuren zu finden sind. Bekannterweise haben sich aber nach dem 2.Weltkrieg hier im Süden Chiles viele Deutsche angesiedelt.

Musik spielt auch hier eine grosse Rolle und so hatten wir auch das Vergnügen, direkt bei unserer Unterkunft ein Livekonzert mit mehreren Bands zu mit zu erleben. Super Stimmung bei einem überschaubaren, aber begeistertem Publikum und wirklich tollen Musikern!

Uns ist klar, dass es in Chile noch viel zu sehen gäbe, aber die Distanzen sind nicht zu unterschätzen und schliesslich haben wir noch viele andere Ziele in Südamerika auf unserem Plan. Da bleibt nichts anderes übrig als Prioritäten zu setzen. Vier Monate für Südamerika scheinen zwar eine lange Zeit, aber die Distanzen sind nicht zu unterschätzen.

Da wir nicht nur hauptsächlich die Zeit in Bussen zu verbringen beabsichtigen und die oftmals über 20 h dauernden Busfahrten doch auch anstrengend sind, werden wir nicht alles, was sehenswert wäre, erleben können. Wir nehmen lieber ein paar Abstriche in Kauf, um unsere Reise nach unseren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten zu können.

Daher sind wir am nächsten Tag  weiter mit dem Bus über die Grenze nach Argentinien nach Bariloche, ebenfalls in einem Seengebiet liegend.