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Auf den Spuren der Aborigines...

Veröffentlicht: 28.09.2017



...Uluru (Ayer's Rock) und Kata Tjuta Nationalpark

Unsere weitere Route führte uns weiter südlich entlang des Stuart Highways bis zum Lasseter Highway. Dieser führt nach Westen und zum Uluru.

Dort machten wir einen kurzen Tankstopp in Erldunda. Viel kann man dort nicht verpassen, ausser einer ganz netten Emufarm.



Die Fotos vom Uluru kennen wohl die meisten, in verschiedensten Rot- und Violetttönen. Dabei hab ich mir immer gedacht, es müsste sich jedenfalls um stark bearbeitete Aufnahmen handeln. Wir konnten uns aber in natura davon überzeugen, wie facettenreich- je nach Sonneneinstrahlung- sich der heiligste und bedeutungsvollste Ort der Aborigines präsentiert. Was uns naiverweise sehr überrascht hat, sind die Massen an Touristen, die sich dort vor allem zu Sonnenauf-  und -untergang an den Hotspots tummeln....


Sehr empfehlenswert ist das nahegelegene Kulturzentrum, das viele interessante Einblicke und Informationen über das Leben und die Kultur der Aborigines gibt. 1985 war das Land um Uluru und Kata Tjuta dem Stamm der Anangu offiziell zurückgegeben worden, welche ihrerseits für 99 Jahre das Land der australischen Regierung verpachtet haben. Seither wird der Nationalpark, der mittlerweile auch zum Weltkultur und Naturerbe zählt,  gemeinsam von den Anangu und dem Direktor verwaltet.

Am nächsten Tag haben wir Kata Tjuta besucht, etwa 50km vom Uluru entfernt.


Der höchste Gipfel ist mit 546m um 198m höher als Uluru. Ehrlichgesagt fanden wir beide diese Steinformation sogar noch spektakulärer. Leider war das Wetter an diesem Tag erstmals sehr bewölkt, was aber der Schönheit dieser Gegend dennoch keinen (allzu grossen) Abbruch tat.




Es gäbe dort wunderschöne Wanderwege, da aber derzeit das Thermometer 37° zeigt, entschieden wir uns dagegen, zumal uns im Süden noch bessere und kühlere Gelegenheiten erwarten, um ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen.

Also machten wir uns gleich auf den weiten Weg nach Coober Pedy, etwa 800 km entfernt und dazwischen ohne wesentliche Möglichlichkeiten eines Zwischenstopps ( ausser in Marla, wo sich eine Tankstelle und ein Rastplatz befinden).

Die Landschaft verändert sich auf der Strecke immer wieder etwas, wird aber weiter südlich immer kärger.

Eine Probefahrt eines Solarmobils auf dem Highway durften wir auch miterleben. Wie wir von den Beteiligten selbst erfahren haben, handelte es sich dabei um Studenten der Stanford-Universität. Später haben wir noch ein weiteres solch futuristisches Gefährt im Einsatz gesehen.



Wir trafen schliesslich knapp vor Sonnenuntergang in der Gegend von Coober Pedy ein.




Das Bild, das sich uns bot, war schlichtweg unbeschreiblich- fast wie auf irgendeinem anderen Planeten! Nicht ohne Grund sind hier "Mad Max" und diverse andere Filme mit Endzeitstimmung gedreht worden. Die Landschaft ist geprägt von den Opalminen, denn hier liegt schließlich die "Opalhauptstadt" der Welt.




Hier haben wir eine ursprüngliche Opalmine aus dem Jahr 1916 besichtigt, die aber aus irgendeinem Grund geheim gehalten und erst 1968 wieder zufällig entdeckt worden ist. Opalschürfer hatten dort auch bereits Wohnhöhlen errichtet, wie es sie auch heute noch in dieser Gegend gibt.




Angeblich wohnt etwa die Hälfte der Bewohner von Coober Pedy in unterirdisch angelegten Wohnungen, welche konstant eine Raumtemperatur von 23° halten, was perfekt ist, zumal es hier in der Wüste tagsüber sehr heiss werden kann und nachts dafür sehr kalt. Da sich diese Bauweise so gut bewährt hat, wurden auch Bars, Restaurants, Hotels und sogar Kirchen unter die Erde verlegt.



Es leben hier viele unterschiedliche Nationalitäten, manche von ihnen wollten ursprünglich nur für ein paar Jahre Opal schürfen, sind aber letztlich an diesem Ort hängengeblieben.


Als Tourist ist das ziemlich schwer zu verstehen, denn für mich wär es absolut unvorstellbar hier zu leben, aber ich bin ja auch nicht vom Opalrausch infiziert;). Die Hoffnung auf den ganz großen Fund irgendwann in naher Zukunft kann vielleicht schon süchtig machen....mir ist trotzdem Schokolade lieber;)...


Daher sind wir auch wiedergerneweiter gereist....

Auf der Strecke nach Port Augusta kamen wir an einem riesigen Salzsee vorbei.




In Port Augusta hielten wir uns aber nicht allzu lange auf.

Stimmungsvoller Sonnenuntergang am Campingplatz!

Dem Botanischen Garten haben wir aber einen Besuch abgestattet.  Aufgrund der Jahreszeit ist hier die Vegetation sehr von Dürre gezeichnet, der liebevoll angelegte Garten ist jedenfalls ein Paradies für ansässige Vogelarten.






Danach sind wir Richtung Norden zum Flinders Rangers Nationalpark gefahren.

Wie habe ich mich gefreut, auf der Strecke dieser alten Dampflok zu begegnen!


Im Flinders Ranger Nationalpark lebten wir inmitten purer Natur. Dort leben neben Kakadus, Papageien, diverse Känguruh- und Wallabyarten, die man auch zahlreich zu Gesicht bekommt. Auch Emufamilien spazieren dort recht unbehelligt auf der Suche nach Futter an einem vorbei.



Nachts wird es hier empfindlich kalt, schon nahe an den Gefrierpunkt reichend. Die Aussies hält das aber nicht davon ab mit kurzen Hosen und Flip-Flops bekleidet, ganz basal nur mit Zelt zu campieren und sich halt einfach abends beim Lagerfeuer zu wärmen. Während ich abends bereits einige Schichten an warmer Kleidung benötigte, um mich wohlzufühlen, spielten die Kinder im Park ebenso recht leicht bekleidet, so als ob es Hochsommer wäre. Na ja, alles eindeutig Gewohnheitsssache, ich bin dagegen ein echtes Weichei;).

Tagsüber war es aber noch sehr warm und ideal für längere Wanderungen. Die Gegend ist wirklich umwerfend schön!! Was dort aber, wie auch in Coober Pedy bereits in geringerem Ausmaß lästig war, sind Fliegenschärme, die einen richtig nerven können!





Nach wunderbaren Tagen im Nationalpark sind wir nun wieder bereit, uns in die Stadt zu wagen und freuen uns schon auf Adelaide!






Antworten (1)

Erich
Wenn man euere Bericht liest glaubt man, dass ein solcher Trip das einfachste der Welt ist. Vermisse die negativen Erfahrungen ;-). Habt ihr keine Bekannstschaft mit Schlangen gemacht ? Auf alle Fälle sehr aufschlussreich eure Berichte. Nur weiter so.

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