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Betriebsames Busan

Veröffentlicht: 19.04.2019

Von Seoul geht es mit einer gemütlichen Zugreise im Schnellzug nach Busan. Busan ist nach Seoul die zweitgrösste Stadt in Südkorea und liegt im Süden des Landes, an der Meeresküste. Die beiden Städte sind ungefährt 320km voneinander entfernt. Mit dem Schnellzug sind wir in knapp 3 Stunden da. Erst einmal heisst es nach Ankunft sich in die semi-volle Metro zu kämpfen. Auf den ersten Blick besteht Busan aus vielen älteren Menschen, so kann man jedenfalls nach der Metrofahrt meinen. Natürlich ist das nicht so, wir kommen irgendwie in den Wagen oder die Zeit, wo viele ältere Menschen unterwegs sind. Was uns fasziniert (und ein wenig nervt), ist das Platz-Wechsel-Ritual der älteren Generationen. Zuerst einmal muss gesagt werden, dass man auf keinen Fall auf einen Platz sitzen sollte, der für ältere Personen, Schwangere, Personen mit kleinen Kindern oder gehbehinderte vorgesehen ist. Nicht einmal, wenn es genug andere Plätze gibt! Der fragend-böse Blick von zwei älteren Damen, den sie mir in der Seoul Metro zuwarfen, als ich einmal wagte in so eine komplett leere Sitzreihe zu sitzen, war mir Lehre genug. Es sitzt aber auch wirklich niemand dort, selbst wenn die Metro oder der Bus vollgestopft ist. Soviel zu Respekt vor den Älteren, der meiner Meinung nach in dieser Sache wirklich zu weit geht. Das ging in der Metro in Busan sogar so weit, dass die älteren Leute immer wieder von den Privilegiertenplätzen aufstanden, um jemanden auf ihren Platz zu lassen, der noch älter ist oder fragiler aussah oder weiblich ist. Puh, ich fands ziemlich mühsam, mit einem 18kg Koffer dauernd von älteren Leuten hin- und hergeschoben zu werden, welche dringend während der rüttligen Fahrt aufstehen mussten. Natürlich standen sie sich dabei selber die ganze Zeit im Weg und man hatte dauernd Angst, dass nun einer umfällt.

Da wir erst am Abend ankamen, reichte es nicht mehr für sehr viel Sightseeing. Wir entschieden uns, Busan von oben anzuschauen und sind auf den Busan Tower zu gehen, welcher im Yongdusan Park gelegen ist. Ein schöner, kleiner Spaziergang in der einsetzenden Dämmerung. Der Turm ist ca. 120m hoch und auf einem kleinen Hügel gelegen. Beim Eintritt kann ein Paket mit Bier und Popcorn gelöst werden: können die meine Gedanken lesen? Mhmm. 

Wer nicht so viel Zeit hat und die Geographie Busans nicht bei den (sicherlich sehr schönen) Wanderungen um Busan erleben kann, sollte auf den Busan Tower gehen. Die Beleuchtung der Stadt in der Nacht ist wie ein Sternenmeer. Die Brücken sind unterschiedlich beleuchtet oder haben sogar kleine Lichtshows, welche ständig laufen. Es ist aber nicht penetrant, sondern gibt einem ein heimeliges Gefühl. Von oben kann man sehr gut sehen, dass Busan an einen natürlichen Hafen gebaut ist und von mehreren Ausläufern der Berge umgeben ist. Was für eine schöne Landschaft: Berge und Meer, alles in funkelnden Farben gehüllt.

Abends streifen wir durch das Quartier um den Busan Tower: Shoppingmeilen und Restaurants und Essensstände so weit das Auge reicht. Ich frage mich langsam, woher das ganze Geld kommt, das die Koreaner anscheinend in vollen Händen ausgeben. 


Die Eindrücke verarbeiten wir bei kühlem Bier und scharfem Hühnchen. 


Antworten (1)

Fani
Ich habe einfach vergessen, die Buchstrasse Busans zu erwähnen: Hier werden seit Jahrzehnten gebrauchte Bücher verkauft - ursprünglich vor allem für Studenten und Professoren. Stef hat ein ausserordentlich interessantes Exemplar erstanden, man sollte ihn bei Gelegenheit darauf ansprechen.

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