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How to build a Campervan

Veröffentlicht: 09.11.2016

In Neuseeland mit dem Bus zu reisen ist ganz schön anstrengend und kostspielig. By the way wird der große Backpack im Schlepptau auch von Tag zu Tag schwerer... Viele Backpacker sehnen sich daher nach einem eigenen Campervan. 

Vorteile von einem eigenen Auto:

- Flexibilität: man erreicht Orte, die man mit dem Bus nicht erreichen würde und das, wann einem danach ist.

- Gratis Unterkunft: bei gewissen Parkplätzen (App: camperMate oder wikicamps)

Nachteile von einem eigenen Auto:

- Zeitaufwand: Autosuche, Autocheck (man sollte sein Auto unbedingt von einem Mechaniker checken lassen bevor man es kauft)

- Geldaufwand: Anschaffungskosten, Sprit, Versicherung, WOF (Pickerl), REG (Anmeldung),Service, sonstige Renovierungen, im Auto (sowie bei uns die gesamte Campingausrüstungen und das Schlafequipment)

- Risiko: Unfall

Unsere Story

Tag 2 in NZ, NOT YET
Gerlinde war motiviert und wollte bereits am ersten Tag ein Auto kaufen. So schrieben wir ein paar Leute auf Facebook an, die ihr Auto in diverse Backpackergruppen inserierten. Gleich am zweiten Tag hatten wir dann unsere erste Autobesichtigung in Auckland. Da uns der Typ jedoch unseriös wirkte, entschieden wir uns - Gott sei Dank - das Auto nicht gleich zu nehmen. Später erfuhren wir, dass auf Facebook die Preise sehr überteuert sind... Für mich war ein Autokauf sowieso noch etwas zu früh. Wir hatten noch kein Bankkonto, mussten uns hier erstmal zurechtfinden mit allem, usw. Schlussendlich konnte ich Gerlinde überzeugen, noch ein bisschen zu warten und einstweilen mit dem Bus zu reisen.

Die ersten 2 Wochen haben wir uns ein Intercity-Busticket mit 15h Reisezeit gekauft, um uns ein wenig auf der Nordinsel zu bewegen. Danach wurden uns jedoch die Busreisen zu mühsam und wir machten uns wieder auf die Suche nach Autos...

Tag 13 in Tauranga, LOOKING FOR A RIDE

Gerlinde und ich machten uns am Abend wieder auf Facebook und trademe auf die Suche und checkten ein paar Autos. Dann hatten wir einen Campervan gefunden, der all unseren Anforderungen entsprach. Der einzige Haken war, dass das Auto in Gisborne stand. (ca. 2.5 h entfernt) Wir wollten es trotzdem und beschlossen, am naechsten Tag die lange Reise auf uns zu nehmen. Am Abend erzahlten wir unserem Couchsurfing-Host Shane von unserer Errungenschaft. Dieser war jedoch gar nicht begeistert. 320.000 km, 3700 Dollar...oh no. Er sucht uns was besseres, meinte er. Kurz darauf folgten 3 SMS von ihm mit Auto-Links. Es waren jedoch "normale" Autos, wo man selbst dann das Bett usw. einbauen musste. Ok, mal schauen..


Tag 14 in Tauranga, STILL LOOKING FOR A RIDE

Am Morgen beim Fruehstuck zeigte uns Shane die Autos nochmals, die er uns bereits geschickt hatte. Er war total begeistert und wollte uns die Autos live zeigen. Ok, why not! Er nahm uns mit seinem Auto mit zum Autohaendler. Dort stand ein weißer Honda, mit dem ich dann eine Probefahrt machen durfte! Crazy. Meine erste Fahrt auf der linken Seite und mein Beifahrer - SHANE, unser Couchsurftinghost, hihi. Er hatte anscheinend Todesaengste bei der Fahrt (auch Gerlinde am Ruecksitz) Okay, ich muss schon zugeben, der erste Kreisverkehr waere beinahe in die Hose gegangen ...aber nach ein paar Kreuzungen war es schon fast normal. Wir waren ganz begeistert vom Auto und beschlossen es zu nehmen. Shane war jedoch noch nicht 100% ueberzeugt und suchte auf Trademe (willhaben in NZ) weiter. Ploetzlich telefonierte er mit einer Dame. Es ging um einen Toyota Estima und wir bekommen ihn um 3700, anstatt 4200 Dollar, 197.000 km. Shane machte gleich den Deal am Telefon fix und sagte, dass wir morgen das Auto holen. Sehr geil! Wir vertrauten Shane voll :))) Der einzige Haken hier, das Auto stand in Rotorua (1h entfernt) Er wollte uns am nachsten Tag mit dem Auto hinbringen, wir lehnten jedoch dankend ab, denn wir hatten noch Bus-Stunden uebrig.

Tag 15 in Rotorua, WE GOT IT!

Wir holten unser Baby ab und konnten es nicht fassen, endlich ein Auto zu haben. Unsere Autoverkaeuferin trug uns online als neue Besitzer ein, die KFZ-Haftpflichtversicherung machten wir uebers Telefon, really easy.

Gerlindes erste Fahrt auf der linken Seite war fuer mich zwar nicht so entspannend, wir kamen jedoch sicher an :)


Tag 16. - 22. BUILDING A CAMPERVAN

Wir checkten in ein Hostel ein, um uns die naechsten Tage unsrem Baby zu widmen. Am ersten Tag stand gleich mal Putzen am Plan. 2 Stunden putzten wir beide, das Auto war dermaßen verdreckt...


Dann ging es zum Warehouse, wir besorgten Vorhangstangen, Bettzeug usw. Als wir diese montieren wollten, diese jedoch mit Superkleber nicht hielten :D und wir dann versuchten die Auotsitze herauszubekommen, dieses uns jedoch unmoeglich erschien - gingen wir frustriert schlafen. *Morgen ist auch noch ein Tag* dachten wir...

Nach 3 Naechte in Rotorua checkten wir aus und machten uns auf den Weg nach Tauranga, back home :)  Begleitet von #Baby one more time und #one love freuten wir uns schon, wenn es "ready to sleep war". Der Weg dorthin schien uns jedoch noch sehr weit :(

Wir chillten uns in ein Einkaufscenter und machten uns wieder auf die Suche nach einem Job, wie wir das mit dem Auto hinbekommen sollen und wo wir heute schlafen koennen. War alles nicht so einfach. Wir schrieben unzaehlige Bewerbungen, Anfragen auf Couchsurfing und schauten Youtubevideos #how to build a campervan. :)

Auf einmal bekam ich einen Nachricht von Nicole, der Housesitterin (siehe vorigen Beitrag). Nice! Da blieben wir dann 3 Nächte um unser Auto bettfertig zu machen. Gerlinde startete motiviert mit den Vorhängen.


Wir machten diese aus einem blauen Leintuch, wir schnitten es in Stücke und nähten es zusammen. Wir mussten irgendwie ein Bett machen, nur wie?? Wir fuhren in die Stadt und hielten Ausschau nach einem Baumarkt. Bei einem Gebäude lag sehr viel Holz heraußen, da mussten wir hin. Wir stiegen aus und gingen die Treppe hinauf. ich klopfte an der Tür und erzählte den Männern von unserem Bauvorhaben. Sie starrten mich an als wär ich ein Geist. Als sie dann sagten, es sei die Marketingabteilung und wir einfach nur unten in die Garage gehen müssten, war es mir sehr peinlich. Beim Rausgehen mussten wir so lachen.

Unten war eine riesen Halle mit lauter Holzbretter. Ein junger Mann namens James, über 2 m groß, nahm sich uns an. Wir erzählten ihm mit all unserem Scharm was wir vorhaetten und ob er uns nicht helfen koenne. Er war ziemlich schüchtern und unbeholfen und musste immer bei seinen Kollegen nachfragen. Als seine Bemühungen um uns, nahmen seine Kollegen zum Anlass und zogen ihn auf. Ein älterer Kollege machte ein Wolfsgeheule, als er mit uns vorbeispazierte. Gerlinde konnte sich gar nimma halten vor lauter Lachen. Eine andere Kollegin klebte ein Schild auf das Fenster *Focus James :-)*, als er gerade die Bretter für uns sägte. ;-)


Er stimmte uns bei unseren Vorschlägen für das Bett-Gerüst immer nur zu *Sweet...* das war wohl sein Lieblingswort. Als nun alle Holzstücke zersägt waren fragten wir, ob wir diese erst morgen abholen könnten, da wir ja noch die Sitze rausgeben müssten... Sweet...all good.

Auf der Nachhausefahrt machten wir bei einem Mechaniker Halt um zu fragen ob er uns die Sitze rausnehmen koenne. Er meinte ja, nur es sei sehr aufwändig und koste 150-200$ WTF. das wollten wir uns nicht leisten...was tun wir nun? Wir fragten Shane ob er jemanden kennt der uns günstig die Sitze rausnehmen koenne. *I can do this* Wow. Er bot uns auch noch an, die Sitze bei ihm zu lagern. So nett!! Tag gerettet. Am nächsten Tag fuhren wir zu Shane, wie fühlten uns jedoch irgendwie unwohl, da wir ihn schon wieder um Hilfe baten...Er war aber sichtlich begeistert, gab uns sein Werkzeug und schon legten wir los. Wir brauchten wirklich 2-3 Stunden, um diese blöden Sitze herauszuschrauben und die Schienen herauszubekommen.


Danach machten wir uns gleich an das Bett. Er stellte uns seine Bohrmaschine, Schrauben usw. zur Verfügung und wir legten los. Er konnte es nicht fassen das wir das einfach so gut hinbekamen. Er hatte uns unterschätzt! *Kiwi girls would never do this* sagte er zum Schluss erstaunt. Wir waren auch stolz auf uns!!


Er schraubte uns dann noch die Vorhängstangen an und sägte uns ein Brett als Lehne (welches wir momentan als Kochtisch verwenden). Als wir dann endlich fertig waren bedankten wir uns unzählige Male bei ihm und wollten fragen was er dafür bekäme. *Just bring me Rosé wine, but the cheap one* Er ist so nett! Was hätten wir nur ohne ihn gemacht...

Zuhause bei Nicole legten wir die Matratze ein, Gerlinde machte das Bett fertig und wir waren sooooooo happy!! Endlich!!! 


Am Abend waren wir so motiviert, dass wir gleich mach Coromandel fuhren (3 h Autofahrt) und schliefen das erste Mal im Auto auf einem Overnight Parkplatz in Coromandel. Wir hatten es geschafft. ❤




Antworten (1)

Christine
Hallo ihr zwei Weltenbummler! Das ist ja ganz was besonderes Euer Auto und so gut hingekriegt! Was steckt noch alles in euch? Ihr könnt stolz sein auf das Werk . Jetzt seid ihr wirklich mobil und von nichts mehr abhängig. Ich wünsche euch viele schöne Erlebnisse und viele nette Freunde die euch immer o weiterhelfen wie Shan. Liebe Grüße bis zum bnächsten mal Christine