Feuer im Dorf Mati

Wie schon in meinem letzten Bericht geschrieben, habe ich von letzten Freitag zu Samstag und von gestern zu heute ein Zimmer in Flughafennähe gesucht (Campingplätze sind hier rar; einen gibt's - recht schlecht bewertet), um Dani vom Flughafen abzuholen bzw. heute Morgen um 5 Uhr wieder hinzubringen. 

Ich habe die Pension "Flower Garden" im Netz gefunden. Als ich am Freitagabend den ersten Spaziergang mit Kiran machte, war ich erschrocken über die vielen verkohlten, leeren Häuser und dachte mir, wo ich wohl gelandet sei. Ohne mir weiter was zu denken, kam ich abends mit Kirsten (der Pensions-Inhaberin) ins Gespräch und sie erzählte mir, dass es am 23. Juli 2018 ganz schlimm gebrannt hat. Dass auch sie wie viele andere sich nur ins Wasser retten konnte, dass es viel mehr Tote gab als die ca. 70 Menschen (welche die griechische Regierung aber unter den Tisch fegt - es wurden nur die Personen als offiziell tot gemeldet, welche als vermisst gemeldet wurden) und dass wahrscheinlich schlecht gebaute Stromleitungen (welche durch einen Sturm Funken bildeten) den Ursprung des Feuers darstellten.

Gegenüber der Pension steht ein fast leeres Feld mit verkohlten Bäumen. Kirsten meint, dass diese Bäume unbedingt gefällt werden müssten, da sie wie Zunder brennen würden. Aber auch hier wird nichts gemacht. In der Strasse sind nur noch zwei Häuser bewohnt. Die anderen Bewohner leben nicht mehr oder haben durch den Brand Angehörige verloren und wollen deshalb nicht mehr zurück. 

Ich kann mich nicht daran erinnern, letzten Sommer davon Wind bekommen zu haben. Aber als ich google, finde ich Berichte und Videos. 

Schwer traumatisiert ist dieser Ort und die Menschen. Wahrscheinlich hat er deshalb einen Platz in diesem Blogg bekommen.