von wilder welt und wanderlust
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Was bisher geschah (ein 3. Part)

Veröffentlicht: 15.04.2017

Elf verdammte Grad und unsere Zehen setzten schon Eisklumpen an. Zusammengekuschelt, unter zwei Schlafsäcken und einer dicken Wolldecke, die wir uns bei einem Freund geborgt hatten, lagen Leo und Ich unter der blauen Plane und konnten es nicht ganz glauben. Melbourne war die bisher coolste Stadt die wir besuchten - im wahrsten Sinne des Wortes.

Wir campten in den Docklands, mit 'nem wunderbaren Blick auf die Skyline und öffentlichen Barbecues an denen man sich kochkünstlerisch austoben konnte. Eine kostenfreie Dusche fand man - glaubt es oder nicht - in der Bibliothek.



Was die Stadt sehr sympathisch macht, sind die 'free Trams', die euch innerhalb des CBD von A nach B bringen. Wenn wir durch die Straßen der Innenstadt liefen, hat jeden Tag an irgendeiner Ecke ein Musiker oder eine Band ihr Repertoire ausgepackt und den Gehweg zum Konzertraum werden lassen. In Melbourne findet man überwiegend junge Menschen, man hat eine üppige Auswahl an Ausgehmöglichkeiten und die Kunst- und Musikszene spielt eine wichtige Rolle. 


Die Hosier Lane bietet den perfekten Ausgangspunkt einer Erkundungstour durch das Labyrinth von kleinen Kopfsteinpflastergassen und hält interessante, sich ständig verändernde Graffitimalereien parat, durch die sich die Straßenkünstler ausdrücken, mit diesen sie oft auch politische Themen kritisch behandeln und diese damit in die Sinne der Menschen rufen möchten.

Lasst euch vom Anblick treiben, vorbei an flippigen Lädchen und hippen Cafés, bis zur ACDC Lane, in deren Club Rockgeschichte geschrieben wurde.



Nachdem wir Melbourne verlassen hatten, haben wir in den kommenden Wochen u.a. sklavenmäßige Arbeit auf einer Tomatenplantage verrichtet, ist Kalle dreimal liegen geblieben und die Great Ocean Road wurde schonmal vorgetestet. 

Auf die Great Ocean Road zu fahren war allerdings nicht geplant und ich wollte eigentlich nur nochmal kurz meinen Bruder und seine Freundin überraschen, die auf Rädern die GOR meisterten und sich dann ab Adelaide in ihr Süd-Ostasien Abenteuer verabschieden wollten.

Wir hätten es beide wohl nicht mehr gedacht uns zu sehen, aber da hat Brudi nicht mit Malin gerechnet. Der Job wurde kurzerhand gekündigt, die 'sieben Sachen' zusammengepackt und dann ging es immer der Nase nach, den beiden Bikern auf den Fersen, Richtung Great Ocean Road. 

Die Überraschung ist tatsächlich wunderbar gelungen und die beiden wurden erstmal einkassiert.



Einen geplatzen Fahrradanhängerreifen und einen Motorschaden später fanden wir uns alle wieder in Melbourne ein, wer hätte es gedacht.

Kalle wurde mit viel Herzschmerz verkauft und ein neues Auto angeschafft. Lucy. Eine dicke, weiße, plattschnäuzige Madame mit leicht schielendem Blick und genügend Stauraum im Bauch. Ein Van. Einer zum verlieben. Eine neue Homebase, mit richtigem Dach, richtigen Wänden, richtig dicht eben. So wie ich es mir in meinen kühlsten Träumen ausgemalt hatte.

Innerhalb eines Tages, in der Tiefgarage bei Bunnings, wurde Lucy ausgebaut und eine Liegefläche hineingezaubert. 

Und dann ging es los, rauf auf die große Ozean Route und von Lorne über Port Campbell bis Warnambool in ein paar Tagen abgegrast.

 

Wir übernachteten auf 'free Campgrounds' mitten im Wald, wurden abends von Kookaburras in den Schlaf gelacht, von anklopfenden Kängurus geweckt und konnten tagsüber freilebende Koalas in ihren Baumwipfeln beim genüsslichen Eucalytus snacken bewundern. 



Ihr merkt, wir kommen der Gegenwart immer näher, und ich freu mich euch bald von meinen aktuellen Erlebnissen berichten zukönnen. Seid gespannt! :)









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